2024-04-25T10:27:22.981Z

Analyse
Sektdusche für Ewald Gebauer: Der Trainer des SV Donaumünster-Erlingshofen wurde von seinen Spielern nach der Partie gegen Deiningen kräftig gefeiert.  Foto: Stephanie Utz
Sektdusche für Ewald Gebauer: Der Trainer des SV Donaumünster-Erlingshofen wurde von seinen Spielern nach der Partie gegen Deiningen kräftig gefeiert. Foto: Stephanie Utz

„Wahnsinnig nervenaufreibend“

Nach der eingefahrenen Kreisliga-Meisterschaft brechen beim SV Donaumünster-Erlingshofen alle Dämme

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So oft hatte Ewald Gebauer wohl selten auf die Uhr geblickt wie am späten Samstagnachmittag. Beim Trainer des SV Donaumünster-Erlingshofen lagen die Nerven verständlicherweise blank: Mit 2:1 lag der SVDE gegen die SpVgg Deiningen zwar vorne, aber eben auch nur ganz knapp. Und ein Sieg musste her, wollte das Team die Meisterschaft in der Kreisliga Nord und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga feiern.

Als Schiedsrichter Florian Neiber die Partie nach drei unerträglich langen Minuten Nachspielzeit dann endlich abpfiff, brachen alle Dämme: Die Spieler lagen sich in den Armen, Betreuer und Ersatzspieler – die teilweise draußen am Rande des Nervenzusammenbruchs gestanden hatten – rannten auf den Platz, um das Menschenknäuel noch zu vergrößern. Alle feierten, doch einer fehlte zunächst: Trainer Ewald Gebauer. „Ich glaub, der packt’s grad nimmer“, vermutete noch einer seiner Mannen. Als er dann Minuten nach dem Abpfiff mit einer Sektflasche bewaffnet sich dann doch zu seiner Mannschaft gesellte, erwartete ihn die obligatorische Bierdusche.

„Das war wahnsinnig nervenaufreibend“, resümierte er, „da denkt man schon an die Relegation und hat zwei verletzte Spieler draußen, dann kriegt einer noch Gelb-Rot ... das ist jetzt ein großer Glücksmoment.“ Vor der Halbzeitpause waren die Deininger in Führung gegangen, ein Schockmoment für Titelanwärter Donaumünster. Auch der Ausgleich durch Patrick Schubert hätte dem SVDE nicht zum ersten Platz der Tabelle gereicht, da Konkurrent Wertingen zeitgleich gewann und nur einen Punkt entfernt auf einen Patzer Donaumünsters hoffte. Doch schließlich hatte Florian Schreiber mit seinem Tor für die Erlösung gesorgt. Gebauer zeigte sich als fairer Sportsmann und wünschte Wertingen viel Glück für die Relegation.

Ab dem Sommer kickt der SVDE dann in der Bezirksliga. „Das wird für den Verein eine Herkulesaufgabe, aber ich steh’ auf Herkules“, sagte Gebauer schmunzelnd. Torwart Florian Baierl konnte es nicht fassen, dass er nun zum zweiten Mal mit den Donaumünsterern den Aufstieg geschafft hatte. „Keiner hat mit uns gerechnet, so wie bei uns die Vorbereitung gelaufen ist. Und auch nach der Winterpause, als wir Spiele verloren haben. Aber wir haben uns aufgerafft!“, erklärte er stolz.

Aufrufe: 023.5.2017, 10:35 Uhr
Donauwörther Zeitung / Stephanie UtzAutor