2024-03-28T15:56:44.387Z

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Wittibreuts Fußballchef Andreas Holzner sieht die aktuelle Situation sehr realistisch
Wittibreuts Fußballchef Andreas Holzner sieht die aktuelle Situation sehr realistisch

Trotz Aufstiegschance: »Wir plädieren für einen Abbruch«

Wittibreuts Abteilungsleiter Andreas Holzner und Spielertrainer Marcel Taboga zur aktuellen Lage, wie sich der Kreisligist fit hält und einen Ausblick auf die neue Saison

Platz 3 in der Kreisliga Isar-Rott, "die beste Saison der Vereinsgeschichte", doch nun ruht der Ball. Abteilungsleiter Andreas Holzner und Spielertrainer Marcel Taboga stehen FuPa Rede und Antwort und geben einen Ausblick auf die neue Saison beim SV-DJK Wittibreut.

FuPa: Andi, ein Thema, an dem wir aktuell nicht vorbeikommen. Wie siehst du die aktuelle Lage in Deutschland?
Andi Holzner: Dieser Virus stellt uns vor eine große Herausforderung. Das höchste Gut ist nun mal unsere Gesundheit und daher ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam die geforderten Maßnahmen umsetzen, um schnellstmöglich wieder sicher und in geregelten Bahnen leben zu können. Hier ist jeder Einzelne gefordert und muss aktuell zurück stecken. Ich habe das Gefühl, dass es noch nicht bei allen angekommen ist und möchte daher nochmals an die Solidarität appellieren. Bleibt zuhause. Schützt euch, schützt eure Liebsten, schützt die Gesellschaft.


Ihr steht aktuell auf dem dritten Platz der Kreisliga Isar-Rott, nur zwei Punkte hinter dem Tabellenersten FC-DJK Simbach. Wie ist eure Gefühlslage?
Holzner: Natürlich ist es bitter. Unsere Vorbereitung war gut und wir hatten mega Bock auf die Rückrunde, mit unserem Totopokalhalbfinale als Auftakt. Unsere Zielsetzung war vor der Saison der Klassenerhalt, dies hat das Team bereits jetzt schon erreicht und so wären wir ohne Druck in die Rückrunde gegangen, mit der Prämisse so lange oben dabei zu sein wie möglich.


Stand heute: Saison zu Ende spielen oder vorzeitig beenden?
Holzner: Wir denken, dass wir so schnell nicht wieder starten. Das Szenario die Saison mittels Englischer Wochen fertig zu spielen, sehen wir als keine Lösung. Wir sind im Amateurbereich und diesen Mehraufwand können unsere Spieler nicht stemmen. Auch körperlich sind sie das nicht gewohnt und das Verletzungsrisiko steigt enorm. Die perfekte Lösung gibt es nicht, auch die Annullierung ist nicht perfekt, aber unser Erachtens noch die beste. Natürlich wird uns damit auch die Chance geraubt, um einen der Aufstiegsplätze zu spielen und auch für unsere Mitstreiter ist es extrem bitter. Letztendlich wird es in der Liga mehr Glückliche geben als Frustrierte, da es einfach mehr Direktabstiegsplätze gibt, als den einen Fixaufstiegsplatz. Wir spielen mit Wittibreut die beste Saison der Vereinsgeschichte und dennoch plädieren wir für einen Saisonabbruch und deren Neuansetzung sobald es die Situation zulässt.


Wie versucht ihr euch fit zu halten oder es zu kontrollieren?
Marcel Taboga: Wir sind keine Profisportler, die Geld mit ihrem Körper verdienen. Die nächsten Monaten werden von Ungewissheit geprägt sein. Viele werden auch Existenzängste haben: Gesundheit, finanzielle Einbußen durch Kurzarbeit und die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Das geht vor, wir müssen den Sport nicht in den Vordergrund stellen. Da es alle Vereine und Spieler betrifft, gibt es keinen Wettbewerbsnachteil. Wer die meisten Spieler mobilisieren kann sich fit zu halten, hat es verdient mit einem körperlichen Vorteil in die weitere oder neue Saison zu gehen. Als Tipp habe ich meinen Spieler das Angebot von B42 von Andreas Gschaider weitergeleitet. Somit kann jeder für sich selbst entscheiden, wie fit er sich halten will. Ich werde es nicht kontrollieren.

Taboga: »Jeder entscheidet selbst, wie fit er sich hält«

Wie läuft die Kommunikation zwischen euch und dem Team aktuell ab?
Holzner: Aktuell kommunizieren wir über unsere WhatsApp Gruppe, hier werden alle wichtigen Informationen ausgetauscht. Ebenfalls organisieren wir hier auch die eingehenden Einkaufszettel bzw. Hilfsmaßnahmen für die Aktion #helfenstatttrainieren. Auch weniger ernste Themen werden natürlich hier hinein geschickt, den Humor sollte man auch in solchen Zeiten nicht verlieren.


Wie laufen bei euch die Planungen für die neuen Spielzeit? Habt ihr dafür schon einen Kopf dafür?
Holzner: Wir beschäftigen uns jetzt noch mehr mit der neuen Saison. Kadertechnisch blicken wir sehr optimistisch in die neue Spielzeit, bis auf Almedin Ljutic haben alle Spieler zugesagt. Mit Philip Matzich aus Stubenberg sowie Christoph Behr konnten wir uns exzellent verstärken. Lediglich die Aufgabe einen externen Coach für unsere zweite Mannschaft zu finden bereitet uns Kopfschmerzen . Wir hatten hier schon einige Gespräche, geklappt hat es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. Aber das sind halt die Prozesse im Leben eines jeden Abteilungsleiter, die auch dazu gehören.

Aufrufe: 022.3.2020, 08:00 Uhr
Andreas SantnerAutor