2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview der Woche

Neue Methoden im neuen Verein

Andreas Klink hat die SG Kylltal in die Spitzengruppe der Liga geführt

Im zweiten Jahr der erweiterten SG mit dem SV Gerolstein hat sich die Spielgemeinschaft aus Densborn, Mürlenbach und Birresborn hervorragend positioniert. Dank des neuen Trainers Andreas Klink steht die unter der Bezeichnung SG Kylltal Densborn an den Start gegangene Truppe im elitären Bereich des Klassements. Volksfreund-Mitarbeiter Lutz Schinköth hat bei Trainer Andreas Klink nachgefragt.

TV: Herr Klink, Sie sind als neuer Trainer nach Gerolstein gekommen. Welche Eindrücke haben Sie nach den ersten drei Monaten?

Andreas Klink: Die sind wesentlich besser als erwartet. Ich bin positiv überrascht von der Mannschaft, die gute Charaktere hat und richtig gut mitzieht. Von meinem Heimatverein Neidenbach war ich absolute Kameradschaft und einen top Zusammenhalt gewohnt und hatte so meine Bedenken. Doch ich habe mich eines Besseren belehren lassen. Es passt schon gut.

TV: Warum haben Sie denn nicht in Neidenbach das Amt des Trainers übernommen?

Andreas Klink: In Neidenbach habe ich meine Kumpels, mit denen ich aufgewachsen bin. Die Autorität und Akzeptanz als Trainer hätte wahrscheinlich gefehlt. Es ist ein schmaler Grat, wenn du mit Leuten ein Bier trinken gegangen bist und ihnen nach einer schlechten Leistung am nächsten Tag kritisch gegenüberstehst. Ich wollte in meiner ersten Trainerstation einen mir völlig unbekannten Verein übernehmen.

TV: Was haben Sie im Gegensatz zu Ihrem Vorgänger Hans Drückes verändert?

Andreas Klink: Eigentlich nicht so sehr viel. Ich habe die Viererkette auf eine Dreierkette reduziert und einige Spieler auf andere Positionen gestellt. Natürlich hat jeder Trainer eine andere Ansprache an das Team, das ist nicht vergleichbar. In taktischer Hinsicht habe ich mir schon ein paar Tipps von Hans Drückes geholt.

TV: Die SG besteht in dieser Form jetzt das zweite Jahr. Was ist in dieser Saison mit diesem Verbund möglich?

Andreas Klink: Ich habe das Problem eines dünnen Kaders. Mit 18 Spielern bist du nicht gerade üppig aufgestellt Wir wollen weiterhin eine gute Rolle spielen, so lange wie möglich oben dabeibleiben und werden dann sehen, was dabei rumkommt.

TV: Wer sind Ihre größten Konkurrenten?

Andreas Klink: Natürlich Prüm und auch Schleid. Schleid halte ich sogar für die spielerisch beste Mannschaft. Wir werden sehen, ob sie eine Mannschaft sind, wenn es nicht so läuft.

TV: Haben Sie taktische Umstellungen in personeller Hinsicht vorgenommen?

Andreas Klink: Ja, teilweise. Fabio Grett beispielsweise war Manndecker, er wollte aber lieber offensiver spielen. Das habe ich getan, ihn dann auf die offensiven Außenbahnen geschickt. Christoph Schmitz hat früher defensiver agiert, spielt jetzt nur noch auf der Sechs, wenn Till Morbach auch spielt. Wenn nicht, rückt er in den Sturm. Oder Alex Esders spielt jetzt auf der Sechs und war zuvor links offensiv unterwegs. Der junge Uli Tombers, der lange außer Gefecht gesetzt war, kann ich überall hinstellen. Ob auf links defensiv oder als Manndecker, der hilft dir überall weiter.

TV: Worauf legen Sie besonderen Wert?

Andreas Klink: Auf Disziplin und Pünktlichkeit beim Training! Wir arbeiten derzeit verstärkt im konditionellen Bereich, wollen soweit sein, dass wir über 90 Minuten Vollgas gehen können. Im Moment trainieren wir das Spiel mit zwei Ballkontakten und dem schnellen Freilaufen, wollen übertriebene Dribblings nicht mehr sehen.

TV: Abschließende Frage: Was macht Till Morbach so stark?

Andreas Kink: Till ist ein Phänomen. Der war vier Wochen im Urlaub, fehlte deswegen vom zweiten bis zum fünften Spieltag. In kurzer Zeit hat er durch Trainingsfleiß und seinen Willen vieles aufgearbeitet, ist ein absoluter Leistungsträger und ein Knipser vor dem Herrn. Till besitzt eine gute Physis, ist technisch gut, kann aber sein Kopfballspiel noch verbessern.

Nach dem jüngsten 4:3-Sieg beim TuS Ahbach II empfängt das Team von Andreas Klink am Sonntag um 14.45 Uhr den Vorletzten SG Stadtkyll II. (L.S.)

Aufrufe: 022.10.2014, 21:38 Uhr
Lutz SchinköthAutor