SV Crailsheim und der TSV Schornbach mit Remis

Die beiden Torhüter Thomas Weiß (TSV Crailsheim) und Carl-Anders Zimmermann (TSV Schornbach) standen nach der Partie noch eine Weile an der Mittellinie zusammen. Weiß schlüpfte in einen der Handschuhe seines Gegenübers. Beide Keeper lachten und gratulierten sich. Grund dazu hatten sie allemal: Die Torhüter parierten je einen Elfmeter und sicherten ihren Teams somit das Remis. Noch ein bisschen mehr freuen konnte sich der Gästekeeper, der in der 92. Minute beim Elfmeter von Hannes Wolf die Ecke geahnt und den Ball ebenso sicher festgehalten hatte wie zuvor Thomas Weiß beim Elfer von Georgios Mahlelis (66.).

Wolf hätte dem TSV Crailsheim in der Nachspielzeit den Sieg bringen können. Sein Trainer Michael Gebhardt und Torhüter Weiß wollten bei der Ausführung gar nicht hinschauen. Jubeln konnte der Schornbacher Keeper etwas mehr, wenngleich er knapp 60 Minuten vorher eine wahre Schimpftirade losgelassen hatte. Der Grund: Mert Sipahi hatte Crailsheim in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit 1:0 in Führung gebracht. „So ein Scheißdreck, nur weil wir schon wieder mit dem Kopf in der Halbzeit sind“, fluchte Zimmermann.

Und sein Trainer Giuseppe Greco pflichtete ihm nach dem Spiel bei: „Darüber könnte ich mich tot ärgern. Wir haben vor dem 0:1 gleich zweimal Diagonalbälle zugelassen und viel zu zögerlich agiert. Wenn wir in der ersten Halbzeit nur 80 Prozent von dem gezeigt hätten, was wir nach dem Wechsel gespielt haben, bin ich mir sicher, dass Crailsheim ab der 75. Minute eingebrochen wäre. So muss man angesichts der Chancenverteilung und der Elfmeter mit dem 1:1 zufrieden sein.“ Schornbach hat sieben Punkte aus drei Spielen geholt. „Aber wir haben dabei zweieinhalb ganz schlechte Halbzeiten gespielt. Die Mannschaft weiß noch gar nicht so recht, wo sie eigentlich steht“, sagte Greco.

Passend zur Woche

Sein Pendant auf Crailsheimer Seite pflichtete ihm „in allen Punkten“ bei. Michael Gebhardt war trotz des kurz vor Ende vergebenen Elfmeters und des greifbaren Sieges mit dem Punkt ebenfalls zufrieden. Vor allem, da Mahlelis kurz nach seinem vergebenen Elfmeter per Kopfballbogenlampe das 1:1 erzielt hatte. „Das passte aber irgendwie zu dieser Woche“, sagte Gebhardt und spielte damit auf die vielen verpassten Torchancen und das Ausscheiden im WFV-Pokal in Gaisbach sowie das 0:4 in der Landesliga in Fellbach an. „Es war eines dieser typischen 50:50-Spiele, das in beide Richtungen hätte kippen können.“ Sein Team habe bis zum Schluss alles gegeben und nach den beiden Rückschlägen zuletzt einen deutlichen Aufschwung erkennen lassen.

Wie intensiv die Partie war, zeigte sich auch bei Schornbachs Kapitän Dominik Parham, der Richtung Kabine schlich und sagte: „Ich kann eigentlich keinen Schritt mehr laufen.“