2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Geballte Kompetenz soll dafür sorgen, dass der SV Cosmos Aystetten wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt: (von links) Frank Marwitz (Sportlicher Leiter), Raif Kurt (Neuzugang vom TSV Schwaben Augsburg), Chefcoach Marco Löring und Co-Trainer Gerald von Zehmen.  Foto: Andreas Lode
Geballte Kompetenz soll dafür sorgen, dass der SV Cosmos Aystetten wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt: (von links) Frank Marwitz (Sportlicher Leiter), Raif Kurt (Neuzugang vom TSV Schwaben Augsburg), Chefcoach Marco Löring und Co-Trainer Gerald von Zehmen. Foto: Andreas Lode

»Wir schaffen das!«

Aystettens neuer Trainer Marco Löring will mit einem hochkarätigen Kompetenzteam dafür sorgen, dass wieder positive Schlagzeilen geschrieben werden

Nachdem sich der TSV Zusmarshausen, der TSV Gersthofen, der TSV Dinkelscherben und der TSV Neusäß bereits dem Frühjahrs-Check des Augsburger Landboten unterzogen haben, schließt der SV Cosmos Aystetten den TÜV bezüglich der Restsaison ab. Da auch die Cosmonauten mit Marco Löring einen neuen Trainer haben, beginnt der Check mit der Rubrik „Team & Chef“.

Team & Chef

Marco Löring war schon zu seiner aktiven Zeit als Profi kein Kind von Traurigkeit. Auch verbal fährt er schon mal die Grätsche aus. „Schluss mit dem Kram vom letzten Jahr. Das ist vorbei und vorüber“, stellt er alle Fragen nach seinem überraschenden Abgang in Neusäß und seinem Engagement in Aystetten ins Abseits. „Wir schauen nach vorne und wollen nur noch positive Schlagzeilen schreiben“, hält er es mit Angela Merkel: „Wir schaffen das!“ Unterstützt wird er von einem hochkarätigen Kompetenzteam. Als Co-Trainer wurde erst kürzlich der ehemalige Bayernliga-Spieler Gerald von Zehmen (zuletzt TSV Pfersee) engagiert, das Torwarttraining hat Claus Zerbe zusammen mit Manfred Probst übernommen. Als Sportlicher Leiter wurde Frank Marwitz vom SV Adelsried losgeeist. „Wir wollen in Aystetten ein Projekt für die Zukunft entwickeln“, liegt Löring mit Abteilungsleiter und Sponsor Thomas Pflüger auf einer Wellenlänge. Die komplette Restsaison sieht der Coach deshalb auch bereits im Hinblick auf die neue Runde. Im Training hat der 34-Jährige, der mehr ein Kumpeltyp ist, neue Strukturen eingeführt: „Wir trainieren anders, legen mehr Wert auf Athletik und schnelles Passspiel. Und wir werden neu rotieren müssen.“ Das System variiert zwischen 4-2-3-1 und 4-4-2.

Soll & Haben

Mit 32 Punkten aus 19 Spielen und 38:25 Toren steht der SV Cosmos auf Rang fünf. „Es wurde auch ohne mich gut gearbeitet“, sagt Löring. Auch er ist der Meinung, dass sich die Mannschaft trotz eines gewissen Strukturverlustes durch den Trainerwechsel gut geschlagen hat. „Die Truppe hält zusammen und hängt sich rein.“ Von den Spitzenteams hat man allerdings die meisten Niederlagen (7) aufzuweisen. Löring: „Das ist zuviel.“

Hin & weg

Mit Raif Kurt (Schwaben Augsburg) kam ein erfahrener Abwehrspieler, der auch Führungsaufgaben übernehmen soll. Florian Linder vom FC Affing ist ein flexibler Angreifer, der immer Gas gibt. „Beide passen perfekt“, ist Löring froh, wenigstens zwei Neue bekommen zu haben. „Ein, zwei mehr hätten unserem knappen Kader schon gutgetan.“ Gegangen sind René Kunkel und Coskun Bür (TSV Friedberg) sowie Rares Aenoaei (FC Affing).

Glücks- & Sorgenkinder

Nach fast sechs Monaten Pause und langem Hin und Her ist Kapitän und Torjäger Max Drechsler wieder an Bord. Eine letzte Untersuchung bei einem Spezialisten hat ergeben, dass er nach seiner Schulterverletzung mit anschließender Operation wieder spielen darf. Das freut Löring natürlich sehr: „Max ist sowohl als Spieler, Kapitän als auch Mensch sehr wichtig für uns.“ Das wäre auch Michael Felder, der nach einem Handgemenge nach einem Spiel der zweiten Mannschaft noch gesperrt ist. Löring ist fassungslos: „Das verstehe ich nicht, wie man als Zuschauer sportrechtlich bestraft und gesperrt werden kann.“ Sorgen bereiten dem Coach auch die Torhüter. Aleksander Canovic, der sich nach dem Weggang von Philipp Pistauer als Backup zu Verfügung gestellt hatte, hat sich in der Halle einen Innenbandriss zugezogen. Stammkeeper Deniz Eryildirim hat sich eine Sehnenzerrung zugezogen. Zuletzt musste Valentin Coca aus der zweiten Mannschaft aushelfen. Der ehemalige rumänische Zweitligaspieler könnte durchaus mehr als eine Alternative darstellen.

Test & Taktik

In der Halle hat man sich mit einer Mischung aus erster und zweiter Mannschaft zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Augsburger Landkreismeisterschaft im Futsal geholt. Die Testspiele verliefen durchwachsen. Zwei Unentschieden gegen die DJK Lechhausen und die TG Viktoria, ein 3:1-Sieg beim TSV Kühbach und eine 0:2-Niederlage gegen Schwaben Augsburg. Nicht nur wegen den Witterungsbedingungen musste immer wieder abgesagt werden. Einmal fiel in der Firnhaberau auch das Flutlicht aus.

Start & Ziel

„Von Aufstieg zu sprechen, wäre in unserer Situation problematisch“, ist Marco Löring Realist: „Ich bin gespannt, wo es hingeht. Bei unserem kleinen Kader darf halt auch nicht viel passieren.“ Gleich zum Auftakt trifft der SV Cosmos auf den Tabellendritten SC Bubesheim, der ebenfalls den Blick nach oben richtet. „Mein Ziel ist es immer, jedes Spiel zu gewinnen“, erklärt Löring. In diesem Falle sei er jedoch nicht Kanzlerin Angela Merkel, die da sagt: „Wir schaffen das!“

Prognose

Um noch den Aufstieg zu schaffen, ist der Abstand wohl schon zu groß. Da müsste der SC Cosmos schon einen sensationellen Lauf hinlegen. Viel wichtiger ist es, wieder Ruhe und Struktur in den Verein zu bekommen. Dann können die Cosmonauten im nächsten Jahr voll angreifen.

Aufrufe: 017.3.2016, 07:39 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor