Nur wenige Wochen später wird Aystetten von den Ereignissen der Freiluftsaison eingeholt: Wegen einer Prügelei nach der Partie mit Spielern und Fans der SpVgg Bärenkeller verhängte der Bayerische Fußball-Verband nun gegen beide Vereine Geldstrafen. Jeweils ein Spieler beider Mannschaften wurde gesperrt. Dabei wird Cosmos deutlich stärker zur Kasse gebeten.
Insgesamt 500 Euro muss Aystetten zahlen, der Augsburger Verein wird mit 100 Euro zur Kasse gebeten. Bis zum 22. März gesperrt wird Cosmos-Spieler Michael Felder. Der Abwehrspieler der Bezirksligamannschaft wird seiner Mannschaft demnach zum Rückrundenauftakt am 20. März gegen Bubesheim fehlen und darf bis dahin auch keine Freundschaftsspiele absolvieren. Er war damals als Zuschauer bei dem B-Klassen-Spiel dabei. Cadir Erdogan von der SpVgg Bärenkeller, der an der Rangelei ebenfalls beteiligt war, wurde hingegen bis zum 23. Februar gesperrt. Die Verfahren gegen Aystettens Trainer Christian Braun und drei weitere Cosmos-Spieler wurden aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Das bestätigte BFV-Sprecher Thomas Müther unserer Zeitung auf Nachfrage – und erklärte auch, warum Aystetten härter bestraft wurde. „Auslöser der Situation war Cosmos Aystetten, deswegen gibt es auch die höhere Geldstrafe.“ Wie berichtet, war es nach dem Ende der Partie in Augsburg, die Aystetten Mitte November mit 3:0 gewann, zu Handgreiflichkeiten zwischen Spielern und Zuschauern gekommen. Das Sportgericht sah es dabei als erwiesen an, das Michael Felder dabei einen anderen Vertreter der Heimmannschaft in den Schwitzkasten genommen hat.
Der Aystetter Abteilungsleiter Thomas Pflüger kann sich mit dem Urteil nicht abfinden: „Ich werde dagegen juristisch vorgehen.“ Mit der Geldstrafe könne er zwar leben – die Sperre gegen Michael Felder entbehre aber jeglicher Grundlage. Dass Felder seinem Team eine Zeit lang fehlen würde, sei zwar seit der Verhandlung vor dem BFV-Sportgericht in der vergangenen Woche klar gewesen – dass er nun so lange ausfallen würde, sei ungerecht.
Denn seiner Meinung nach ist die Aggression eindeutig vom Augsburger Heimteam ausgegangen: „Bereits während des Spiels ist es losgegangen, dass unsere Spieler beleidigt wurden. Einen Zuschauer, der schlichten wollte, hat man dabei des Platzes verwiesen.“ Weil die meisten Spieler aus der Cosmos-Reserve aus Rumänien stammen, seien sie rassistisch beleidigt worden. Nach dem Spiel sei die Situation eskaliert.
Michael Seitz, der Abteilungsleiter der SpVgg Bärenkeller, sieht es ein wenig anders. „Wir akzeptieren das Urteil jetzt, aber nur weil uns das Geld für einen Einspruch zu schade ist.“ Generell sei er nicht damit einverstanden: „Uns ging es darum, die Verhaltensweisen von Aystetten zur Anzeige zu bringen, Probleme gab es da ja auch schon vorher. Und jetzt werden wir dafür bestraft.“ Was Seitz meint: Schon gegen den TSV Steppach war Aystettens Reserve in einen Spielabbruch verstrickt.
Pflüger sagt dazu: „Wir werden ständig provoziert – aber wir müssen das künftig anders lösen und uns im Griff haben.“ Pflüger setzt große Hoffnungen in Trainer Christian Braun. „Er ist jetzt gefordert, den Spielern die Grenzen aufzuzeigen.“ Der Fußballchef richtet klare Worte an seine Kicker: „Die zweite Mannschaft steht bei uns unter Beobachtung, diese Außendarstellung passt mir überhaupt nicht. Wenn es so weitergeht, werden wir handeln.“ Was das konkret heißt? „Dann melden wir die Mannschaft ab.“