2024-04-25T10:27:22.981Z

Analyse
Trainer Marco Löring will mit Spitzenreiter SV Cosmos Aystetten am Saisonende als Erster über die Ziellinie gehen und in die Landesliga aufsteigen.  Foto: Oliver Reiser
Trainer Marco Löring will mit Spitzenreiter SV Cosmos Aystetten am Saisonende als Erster über die Ziellinie gehen und in die Landesliga aufsteigen. Foto: Oliver Reiser

Als Erster über die Linie gehen

Mit unverändertem Kader will Spitzenreiter SV Cosmos Aystetten dafür sorgen, dass sich am Tabellenstand nichts ändert

Der SV Cosmos Aystetten geht am kommenden Wochenende an den Start zur Restsaison der Spielrunde 2016/17. Vorher muss sich der Spitzenreiter der Bezirksliga Nord allerdings noch dem Frühjahrscheck des Augsburger Landboten unterziehen.

Soll & Haben

Zu Beginn der Saison, als noch die Relegation in den Knochen steckte und die Hierarchien im neu formierten Team noch nicht geklärt waren, kam der Topfavorit zunächst nicht richtig aus dem Quark. Drei Unentschieden gab es in den ersten vier Spielen. Man stand nur auf Rang sieben. Seit der ersten und bisher einzigen Niederlage (2:3 beim VfR Neuburg) ließen die Cosmonauten aber nichts mehr anbrennen. Seit zwölf Spielen ist man ungeschlagen, seit sechs Spieltagen steht man auf dem Platz an der Sonne. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf die Konkurrenz. „Viel können wir nicht falsch gemacht haben“, lacht Trainer Marco Löring. In der Tat: Mit 49 Treffern hat man die meisten der Liga erzielt, überragend sind 16 Gegentreffer in 18 Spielen.

Hin & Weg

Mit einem völlig unveränderten Kader geht der Spitzenreiter in die Restsaison. „Wenn alle da sind, gibt es an diesem Kader nichts zu bemängeln“, sagt Löring, „deshalb war es nicht notwendig, jemand zu holen. Wir haben uns zwar umgesehen, aber nichts gefunden, was Sinn gemacht hätte.“ Nicht mehr dabei ist lediglich Boubacar Kante. Der Asylbewerber aus der Republik Mali, im bisherigen Saisonverlauf nur dreimal am Ball, hat seinen Lebensmittelpunkt verlegt. Vom aufgelösten Stadtwerke SV Augsburg ist Dzemal Trubljanin gekommen. Eigentlich war der 47-Jährige für die „Zweite“ vorgesehen, die in der A-Klasse Nordwest ganz oben steht. Weil aber die etatmäßigen Torhüter Valentin Coca und Lukas Hohenberger nicht zur Verfügung standen und sich Alexander Canovic eine schwere Knieverletzung zugezogen hat, musste er in der Vorbereitung zweimal einspringen.

Team & Chef

Nach dem plötzlichen Tod von Abteilungsleiter Clemens Blank haben Chefcoach Marco Löring und Abteilungsleiter Thomas Pflüger noch mehr Pflichten und Verantwortung übernommen. „Dieses Schockerlebnis hat uns noch enger zusammen geschweißt“, sagt Löring, „wir müssen diese Lücke im Kollektiv schließen.“ Während man sportlich mit Gerald von Zehmen als Co-Trainer, Claus Zerbe als Torwart-Trainer, Michael de Buer und Stefan Mayr als Betreuer sowie den Physiotherapeutinnen Verene Mitterhuber und Verena Lochner bestens aufgestellt ist, würde man beim SV Cosmos neben dem Platz und im Hintergrund dringend Leute brauchen. „Es ist ein Wahnsinn, dass der Verein da steht, wo er steht“, weiß Löring, dass ein Großteil davon Clemens Blank zu verdanken ist. Ihm will man einen Aufstieg widmen. „Lieber hätte ich ihn persönlich mit dabei gehabt“, sagt Löring traurig.

Glücks- & Sorgenkinder

In der Vorbereitung hat sich Florian Linder sehr torgefährlich gezeigt. „Er hat viel Potenzial, kann aber berufsbedingt nicht regelmäßig trainieren“, sagt Löring über den 21-Jährigen. Regelmäßig trainiert haben hingegen Max Drechsler und Thomas Hanselka, die aufgrund langwieriger Verletzungen im Sommer keine Vorbereitung hatten und der aus der Kreisklasse gekommene Markus Gärtner. Jetzt sind alle bereits für große Taten. Aufgrund von Prüfungen fehlte Nemanja Ranitovic. „Sein Tempo geht uns ab“, so Löring.

Test & Taktik

„Wir spielen das System, das am besten zu den vorhandenen Spielern passt“, setzt Marco Löring auf kontrollierte Offensive. Der zum Innenverteidiger umfunktionierte Xhevalin Berisha soll die Abwehr zusammenhalten. Aufgrund des großen Angebots an Topstürmern wird überwiegend mit zwei Angreifern gespielt. Mit der Vorbereitung war der Ex-Profi zufrieden: „Bis auf das Spiel gegen Pöttmes (1:1). Da haben wir nicht gerade brilliert.“

Start & Ziel

„Jeder will!“, hat Marco Löring festgestellt, dass alle beim SV Cosmos Aystetten das gleiche Ziel vor Augen haben: Landesliga. „Wir haben eine gute Ausgangsbasis“, versucht er, entspannt und locker zu bleiben. „Klar wollen wir diesen Vorsprung auch über die Ziellinie bringen. Aber wir haben keinen Druck“, versucht Löring die Erwartungen an den souveränen Spitzenreiter auf dem Teppich zu halten. „Wir müssen vorsichtig sein, dürfen nicht meinen, dass alles von selbst funktioniert“, hat er den Seinen verklickert, dass man sich nach vier Monaten Pause alles neu erarbeiten muss. „Der Monat März wird ganz entscheidend sein“, so der Coach. Da stehen mit dem Auftaktspiel beim TSV Nördlingen II sowie dem Lokalderby gegen den TSV Neusäß und dem Spitzenspiel gegen den VfR Neuburg auf heimischem Rasen drei ganz entscheidende Partien an.

Prognose

Angesichts von sechs Punkten Vorsprung wäre die Enttäuschung über eine verpasste Meisterschaft wohl genauso groß, wie beim FC Bayern München. Der SV Cosmos ist viel zu gut besetzt, um den Aufstieg noch zu verspielen.

Aufrufe: 08.3.2017, 07:43 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor