Nach dem Abstieg - Michael Santoro im Gespräch mit FuPa!

FuPa | Hallo Michael, mit einigen Tagen Abstand: Wie geht es Dir nach dem Abstieg?
MS | Die ersten Tage danach waren sicherlich hart und man war geknickt, aber mit ein wenig Abstand haben wir die Dinge dann klarer betrachtet und man denkt nun über vieles anders als direkt nach der Niederlage in Denzlingen.

FuPa | Kannst du das konkretisieren?
MS | Wir haben die letzten drei Jahre permanent am Limit oder gar drüber gespielt und auf Dauer fehlen einer jungen Mannschaft dann halt einfach auch die Erfolgserlebnisse. Vielleicht ist der Zeitpunkt des Abstieges sogar der richtige, denn ich bin mir nicht sicher, ob alle Spieler nochmal den Willen und die Leidenschaft gehabt hätten, ein weiteres Jahr gegen den Abstieg zu spielen. In der Landesliga ergibt sich für uns nun eine neue und sehr positivere Situation.

FuPa | Also scheiterte es am Ende am unbedingten Willen?
MS| Nein, ganz bestimmt nicht. Wir haben 38 Punkte geholt und damit fast unser Punkteziel erreicht. Aber in unserer Mannschaft sind viele Jungs dabei, die wollen einfach nur Spaß beim kicken haben und sich nicht ständig nach dem Gegner richten. Das geht mir als Trainer nicht anders und man merkt seinen Spielern auch an, wenn der allerletzte Wille nicht mehr da ist oder wenn man nach drei Jahren auch einfach keinen Bock mehr auf diesen negativen Druck hat. Von daher kann es schon sein, dass am Ende ein paar Prozent Wille und Glaube an den Klassenerhalt gefehlt haben.

FuPa | Gab es einen Knackpunkt in der Saison oder wann genau hast du gemerkt, dass es eng werden könnte?
MS | Uns war das Restprogramm ja bekannt und nach den Unentschieden gegen Mörsch und Villingen war dann schon klar, dass es am Ende vielleicht nicht reichen könnte. Es waren dann zwar nur zwei Punkte Rückstand, aber es war schon eine Art schleichender Prozess mit den letzten sieben Spielen ohne Sieg. Es klingt jetzt vielleicht blöd, aber irgendwie waren wir daher auch ein wenig drauf vorbereitet - auch wenn es am Ende geschmerzt hat.

FuPa | Nun geht es also in die Landesliga. Dort wird sich vieles komplett ändern. Man kann davon ausgehen, dass ihr als Topfavorit in die Saison gehen werdet.
MS | Ja, das kann schon so sein und den Anspruch haben wir auch an uns selbst, aber ein Selbstläufer wird das garantiert nicht werden. Jeder Gegner wird gegen uns gewinnen wollen und besonders motiviert sein – aber wir sind das auch. Viele unserer jungen Spieler hatten in der Verbandsliga nicht die Möglichkeit sich zu entwickeln – diese Chance gibt es in der Landesliga auf jeden Fall. Ich bin mir sicher, dass bei einigen Jungs der Knoten platzen wird.

FuPa | Es dürfte auch mal wieder schön sein, wenn man sich nicht nur nach dem Gegner richten muss, oder?
MS | Auf jeden Fall – sowohl für die Spieler als auch für mich! In der Verbandsliga mussten wir uns, mit Ausnahme von drei oder vier Teams, immer nach dem kommenden Gegner richten. Aber es hatte schon seine Gründe warum wir gegen die Topteams gepunktet haben – da steckt viel Arbeit und Analyse dahinter. Das fällt in der Landesliga schon ein Stück weit weg. Wir wollen da unser Spiel aufziehen und uns nicht mehr nach dem Gegner richten. Darauf freut sich jeder von den Jungs - ich mich natürlich auch.

FuPa | Viele Leute aus dem Bezirk interessiert natürlich, ob die beiden Toptransfers Westermann und Avdimetaj trotzdem auf den Mittelberg wechseln?!
MS | Ja, natürlich. Das war von Anfang an so vereinbart und das ist für beide auch kein Problem. Mit David Friedmann aus Weitenung und 2-4 Jugendspielern werden wir sicherlich neue Impulse im Kader haben.

FuPa | Die Abgänge sind bekannt - man darf also von einem kleineren Kader ausgehen?
MS | Ja, das ist so, schließlich werden uns Kirschner, Seifermann, Schmidt, Welle, Ganster und Alesi verlassen und Daniel Zeitvogel seine Karriere beenden. Die Landesliga gibt uns aber dennoch mehr Möglichkeiten, auch mal was zu probieren ohne dass wir dabei gleich ein Debakel erleben werden.

FuPa | Ist trotzdem noch was auf dem Transfermarkt geplant?
MS | Ja, aber das kann ich aktuell noch nicht sagen weil sich der Spieler noch in wichtigen Spielen mit seiner Mannschaft befindet und er selbstverständlich auch den maximalen Erfolg mit seinem aktuellen Verein erreichen möchte.

FuPa | Es wird künftig auch ein Trainerteam geben. Wie wird das aussehen?
MS | Da mich mein Co-Trainer Johannes Hurle ja Richtung KSC verlässt, haben wir uns entschieden, ein Trainerteam zu bilden. Daniel Zeitvogel wird als Torwart- und Athletiktrainer fungieren und Nico Westermann und Sebastian Keller werden meine spielenden Co-Trainer sein.

FuPa | Zum Abschluss noch der Blick auf die Vorbereitung. Steht dein Plan?
MS | Ja, soweit schon. Allerdings fehlt mir für den Samstag, 15.07. um 15Uhr noch ein Testspielgegner - gerne aus der Bezirksliga. Gerne darf man mich auf direktem Wege oder über FuPa kontaktieren sofern Interesse besteht.

FuPa | Wir sagen "Danke" an Michael Santoro und wünschen ihm und seinen Jungs für die kommende Spielzeit den bestmöglichen Erfolg!