2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Schnelles Eingreifen: Betreuer und Schiedsrichter verhinderten bei Luca Meinzer vom FV Hambrücken Schlimmeres.  Foto: FCN
Schnelles Eingreifen: Betreuer und Schiedsrichter verhinderten bei Luca Meinzer vom FV Hambrücken Schlimmeres. Foto: FCN

Beherztes Eingreifen verhindert Erstickungstod von Torwart Luca Meinzer

Große Aufregung auf dem Platz vom FC Nöttingen

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Remchingen-Nöttingen. Der Schock war groß, die Erleichterung umso größer. Luca Meinzer, dem 22-jährigen Torhüter des FV Hambrücken, drohte beim Spiel in Nöttingen zu ersticken, doch jetzt geht es den Umständen entsprechend wieder besser. „Er ist wieder ansprechbar, kann erzählen, was passiert ist. Liegt aber mit Gehirnerschütterung und einem Schlüsselbeinbruch noch in einer Stuttgarter Klinik“, berichtete am Montagmittag FVH-Pressesprecher Johannes Zorn auf Nachfrage der PZ. Beherztes Eingreifen, auch der Unparteiischen, hat ihm das Leben gerettet.

Was war passiert? Laut Johannes Zorn fing Meinzer in der ersten Spielminute der Fußball-Landesligapartie FC Nöttingen II gegen FV Hambrücken eine Flanke von der rechten Seite im Luftkampf mit Nöttingens Colin Bitzer ab, stolperte dann aber beim Aufkommen über Bitzer und kam mit Schulter und Kopf unglücklich auf dem Kunstrasen im Härter Sportpark auf. „Das hat eigentlich nicht spektakulär ausgesehen“, meinen Zorn und auch Nöttingens Trainer Marcel Rusch unisono. Bitzer sei schnell wieder aufgestanden. Meinzer blieb hingegen regungslos liegen. Dann ging alles ganz schnell.

Mitspieler, Betreuer, Nöttinger Spieler wie auch das Schiedsrichtergespann rannten zum Schlussmann hin, der laut Marcel Rusch nicht ansprechbar war und „zweimal rot und blau anlief“. „Die große Rettung war, dass man ihm die Zunge aus dem Hals gezogen hat“, sagt Zorn. Der Torhüter wurde bis zum Eintreffen des Roten Kreuz nach rund zehn Minuten in die stabile Seitenlage gebracht. Wenig später traf der Notarzt und drei Krankenwagen ein, die alarmierten den Helikopter, der auf dem angrenzenden Rasenplatz landete, zum Abtransport in eine Stuttgarter Klinik. Vom Zusammenprall bis zum Abflug vergingen 45 Minuten.

Der Schock bei allen Beteiligten war groß. An eine Spielfortsetzung nicht zu denken. „Es war gleich klar, dass wir nicht weiterspielen“, so Marcel Rusch. Weil es die Reglen vorschreiben, pfiff Schiedsrichter Pascal Rohwedder vom ATSV Mutschelbach die Partie nach dem Vorfall noch ab.

„Bedanken möchte ich mich für den großen Einsatz des Schiedsrichtergespanns, ebenso für die Hilfe von Spielern und Verantwortlichen des FC Nöttingen“, sagt Johannes Zorn. Das sei sehr vorbildlich gewesen. Zorn hofft, dass sich Luca Meinzer, der vor der Runde vom FC Spöck kam und in der Saison 2016/17 zwei Oberliga-Einsätze für den SV Spielberg hatte, schnell wieder auf die Beine kommt. Genesungswünsche kamen auch aus Nöttingen. Marcel Rusch wollte sich am Montag beim FV Hambrücken nach dem Gesundheitszustand des Torhüters erkundigen. Für Sportsmann Rusch eine Selbstverständlichkeit.

Aufrufe: 025.11.2019, 18:39 Uhr
Pforzheimer Zeitung / Dominique JahnAutor