2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines

Christoph Ricken: Zwischen Strafraum und Schockraum

Christoph Ricken geht in sein zehntes Jahr beim SV Budberg. Der Abwehrspieler zählt zu den festen Größen beim Fußball-Bezirksligisten, obwohl sein Medizinstudium immer Vorrang hatte. Das rechnet er dem Verein hoch an.

Langeweile ist für Christoph Ricken ein Fremdwort. Der Job, die Familie und nun bald auch noch der Hausbau sorgen für einen vollen Terminkalender und eine Menge Stress. Da wäre es durchaus verständlich, wenn für den Fußball keine Zeit mehr bleiben würde.

Doch davon möchte Ricken nichts wissen. Der 29-Jährige geht jetzt in sein zehntes Jahr beim SV Budberg und strebt weiterhin nach sportlichem Erfolg.

Dabei genießt der Kamp-Lintforter durchaus eine Sonderstellung, und das im Grunde schon seit seinem Wechsel zum SVB. Damals nämlich startete Ricken gerade in sein Medizinstudium in Essen und in den Gesprächen war eine Sache immer klar: „Vorrang hat und hatte das Studium beziehungsweise der Job, das habe ich immer so kommuniziert.“ Diese Herangehensweise führt dazu, dass Ricken in der Regel nur einmal in der Woche trainieren kann, bevor es am Sonntag zum Spiel geht. „Aber die Mannschaft und auch alle Trainer haben das immer mitgetragen und dafür kann ich mich nur ausdrücklich bedanken“, lobt er.

Das Studium hat Ricken inzwischen erfolgreich hinter sich gebracht, er ist jetzt als Assistenzarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im St.-Josef-Krankenhaus in Moers tätig. Ohnehin hat sich seit seiner ersten Saison in Budberg eine Menge verändert. Natürlich sportlich, vor allem auch im privaten Bereich. Der 29-Jährige ist mittlerweile verheiratet, Vater von zwei Kindern – und nächste Woche soll es dann endlich mit dem Hausbau in Kamp-Lintfort losgehen. Ein weiterer Aspekt, den Ricken in seinem engen Terminkalender berücksichtigen muss. „Ich muss schon recht viel jonglieren, aber ich bin sehr glücklich darüber, dass ich den Fußball noch unterkriege“, sagt er, auch wenn in den Rufbereitschaften schon einmal das Smartphone an der Seitenlinie liegt.

Für ihn sind das Training und die Spiele häufig „ein Ausgleich vom Alltags- und Arbeitsstress“. Der sportliche Ehrgeiz geht dabei allerdings nicht verloren, auch wenn „mittlerweile manchmal ein oder zwei Prozent fehlen“. Gerade nach der verkorksten vergangenen Saison hofft Ricken wieder auf sportlich bessere Zeiten, so wie er sie in Budberg immer wieder erlebt hat. Zwei Jahre Landesliga hat er gespielt, Abstiege mitgemacht, aber auch den Aufstieg aus der Kreisliga A in die Bezirksliga, der ihm in besonderer Erinnerung geblieben ist.

Erst recht in seinem Jubiläumsjahr möchte er seinen Teil zum Erfolg beitragen, gerade weil ihm der SV Budberg besonders am Herzen liegt. „Der Verein ist mit seiner Struktur durchaus einzigartig. Was hier in allen Bereichen für eine Arbeit geleistet wird, ist unfassbar“, schwärmt er und lobt ausdrücklich die gute Jugendarbeit und den Zusammenhalt des SVB.

Dafür nimmt Christoph Ricken gerne weiterhin den zusätzlichen Aufwand und die ausbleibende Langeweile in Kauf.

Aufrufe: 01.8.2020, 20:00 Uhr
RP / Johannes HeimingAutor