Buch gleicht in letzter Sekunde gegen Bad Bellingen aus

„Der kleine SV Buch hat dem großen VfR Bad Bellingen die Stirn geboten.“ Buchs Coach Michael Hägele freute sich diebisch über den Last-Minute-Punkt. 20 Sekunden vor Ablauf der vierminütigen Nachspielzeit überlupfte Pecocaro den VfR-Torhüter Patrick Büchin zum 3:3, und was folgte, war Ekstase auf Bucher Seite.

Gäste-Trainer Werner Gottschling hielt sich nicht lange mit dem späten Ausgleich auf. „War doch ein geiles Spiel, oder?“, sagte der Coach des Tabellenzweiten, den viele als spielstärkstes Team der Liga sehen. Allerdings nagte der Punktverlust an Gottschling durchaus, denn „wir haben es uns nach der 3:2-Führung selbst zuzuschreiben, dass wir den Sack nicht zugemacht haben“, haderte Gottschling mit unsauber ausgespielten Kontern. Buch habe sich den Punkt „echt verdient. Eine tolle Truppe, die völlig zu Recht da oben steht“, sagte Gottschling.

Pecoraro übertrumpft Siegin im Torjägerduell

Schon in den ersten drei Minuten tauchten die Bucher dreimal gefährlich im VfR-Strafraum auf, nach einer Viertelstunde traf Pecoraro. Doch im Duell der beiden offensivstärksten Teams der Bezirksliga ging es zeitweise Schlag auf Schlag. Fünf Minuten später hakte SVB-Kapitän Denys Martini mit dem Arm bei Siegin ein und Yannick Domagala verwandelte den Strafstoß zum 1:1.

Im zweiten Abschnitt legten erneut die Gastgeber vor, Pecoraros Freistoßstrahl aus 18 Metern schlug im Giebel ein (72.). Und abermals hielt die Bucher Führung nicht lange, Bad Bellingen antwortete mit einem Doppelschlag. Der 2:2-Ausgleich war ein Geschenk von SVB-Torhüter Simon Eckert, der einen Siegin-Schuss prallen ließ – Dominik Fräulin staubte ab (75.). Eine Minute später brachte Siegin, der bei Martini ansonsten in guten Händen war, den VfR mit 3:2 in Führung.

Das Momentum war nun auf Seiten der Gäste, die die Partie kontrollierten. Buch zeigte sich zunächst geschockt. „Aber wir haben immer an uns geglaubt“, sagte Denys Martini. Buch rappelte sich auf und startete seine Schlussoffensive. Mit langen Bällen in den Strafraum wollten die Gastgeber die VfR-Abwehr aushebeln. Und tatsächlich: Der letzte Angriff saß.

Ein Pass auf Pecoraro, der Mike Muser enteilte, brachte das 3:3. „Das ist unsere große Stärke. Die Mannschaft besitzt eine unglaubliche Mentalität. Sie glaubt an sich“, freute sich Hägele über seine Truppe, die nach der Leistung im Topspiel ein Kandidat für den Landesliga-Aufstieg bleibt. Bad Bellingen sowieso.

SV Buch – VfR Bad Bellingen 3:3 (1:1)
Tore: 1:0 Pecoraro (15.), 1:1 Yannik Domagala (20./Foulelfmeter), 2:1 Pecoraro (72.), 2:2 Fräulin (75.), 2:3 Siegin (76.), 3:3 Pecoraro (90.+4). Schiedsrichter: Hohmann (Rheinfelden). Zuschauer: 320.