Zu einem typischen Samstagnachmittag gehört ein Spiel der heimischen Fußball-Elf auf dem örtlichen Sportplatz. Abgerundet wird das Ganze durch das obligatorische Kaltgetränk und die vielen, vielen Diskussionen rund um die 90 Minuten. Besonders im Fokus stehen dabei die sog. Vereinslegenden, also Spieler, die sich besonders verdient machen bzw. gemacht haben. Im Rahmen der Serie "Vereins-Ikone" blickt FuPa Sachsen-Anhalt auf eben jene Akteure, die entweder noch aktiv sind - oder längst ihre Karriere beendet haben.
FuPa: Seit wann bist Du für Deinen Verein aktiv? Wie viele Spiele hast Du in dieser Zeit bestritten? Welche Erfolge hast Du gefeiert?
Steve Richter: Seit 1989 bin ich bei meinem Lieblingsverein, dem SV Braunsbedra. Diesen Verein bin ich bis heute treu geblieben. Bis 2007 habe ich für den SVB in der ersten Mannschaft das Tor gehütet und 245 Verbands- und 25 Oberligaspiele bestritten. Die größte sportlichen Erfolge waren drei Aufstiege. Der wertvollste war sicherlich der in die Amateuroberliga im Jahr 2001. Höhepunkt war für mich der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Braunsbedra.
FuPa: Welche Aufgaben rund um Deinen Verein hast Du bisher über Dein Spieler-Dasein hinaus übernommen?
S.R.: Seit 2004 bin ich Torwarttrainer für sämtliche Keeper im Verein, von den Bambinis bis zum Männerbereich.
FuPa: Warum ist der Verein Deine große Herzensangelegenheit? Was zeichnet Deinen Verein aus? Welche Alleinstellungsmerkmale hat er?
S.R.: Der Verein ist abseits des Fußballes sehr aktiv. Es wurden in der Vergangenheit Spendenaktionen organisiert, aber auch lustige Dinge sind immer dabei.
FuPa: Welche Spiele oder gar Spielzeiten sind Dir besonders in Erinnerung geblieben?
S.R.: Besonders in Erinnerung geblieben sind die Oberliga-Spiele gegen Dynamo Dresden, Sachsen Leipzig, Jena, Zwickau und den HFC. Der absolute Höhepunkt war das Spiel gegen Dortmund. Jan Koller kam nach dem Spiel zu mir in die Kabine und hat mich für die Paraden umarmt. Das werde ich nie vergessen. Daraufhin hab ich ihn nach seiner Hose gefragt und sofort hatte ich das Zelt in Größe XXL. Auch das Spiel gegen Ferencvaros Budapest war natürlich ein Highlight.
FuPa: Gibt es irgendein (Sieges-)Ritual, an das Du Dich mit Freude erinnern kannst?
S.R.: Die legendären Heimfahrten mit unserem eigenen SVB-Bus nach Auswärtssiegen waren großartig.
FuPa: Hattest Du höherklassige Angebote? Wenn Ja: Aus welchen Ligen? Und: Warum hast Du diese abgelehnt?
S.R.: Ja, nach dem Spiel gegen Sachsen Leipzig. Dort habe ich eines meiner besten Spiele gemacht. Der damalige Präsident hat mich gleich nach dem Spiel abgefangen. Dessau, Weißenfels und Mücheln hatten auch immer mal wieder angefragt. In die Oberliga wollte ich nicht wechseln. Das waren Vollprofis und ich hatte damals meinen Beruf nicht aufgeben wollen. Wie man jetzt sieht, zu recht.
Wer wechselt wohin in Sachsen-Anhalt: