2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview der Woche

"Ich konnte es selbst kaum glauben"

+++ NACHGETRETEN +++ Torwart Dennis Loch vom SV Somborn traf letztes Wochenende per Abschlag.

+++ NACHGETRETEN+++


Keeper Dennis Loch (20) vom SV Somborn schaffte am letzten Spieltag das, wovon wohl alle Torwartkollegen träumen. Er netzte einen Abschlag direkt gegenüber ein. Im Rahmen unserer Interviewreihe "Nachgetreten" sprach er mit FuPa Mittelhessen über den wohl einmaligen Moment, sein Engagemnt beim SVS und seine Sympathie für Alex Meier.

Hallo Dennis, kommen wir direkt zur 60. Minute eures Spiels in Brachttal (1:3). Du hast den Abschlag direkt ins Tor der Gastgeber verwandelt. Ist dir das Leder abgerutscht oder hast du tatsächlich auf einen Treffer spekuliert?

Das Tor war nicht geplant. Ich komme mit meinen Abschlägen zwar immer recht weit, aber den habe ich wohl tatsächlich goldrichtig getroffen. Der gegnerische Torwart war überrascht von der Länge des Balls, kam etwas heraus, zögerte, und schon ist der Ball über ihn drüber ins Tor gesprungen. Ich konnte es selbst kaum glauben.

Wirst du es nun sogar vielleicht öfter direkt probieren, wenn der Wind gut steht?

Ja, wenn der Wind gut und der Torwart schlecht steht, probiere ich es vielleicht wirklich nochmal. Dass ich erneut treffe, ist aber leider unrealistisch. Schön genug aber, wenn ich mit den Abschlägen auch gute Vorlagen geben kann wie kürzlich gegen Neuenhaßlau – da musste der Stürmer nur noch den Fuß reinhalten, das war auch ein genialer Moment, besonders, weil es das Siegtor war.

Wie haben denn Freunde reagiert, die nicht am Sportplatz waren, als du ihnen von deinem Tor berichtet hast?

Lustigerweise haben wir zuvor noch in großer Runde Fußball geschaut und über meine Abschläge gesprochen. Dass sie teils nicht so ideal wären, aber zum Glück immer sehr weit. Als ich dann später angerufen habe und vom Tor berichtet habe, waren sie extrem erstaunt. Und einige haben es erst geglaubt, als es in der Zeitung stand. „Du verarscht mich doch?!“ habe ich erst teilweise gehört. Verständlich. Tags drauf hatten sie es dann gelesen und haben mir alle nochmal geschrieben.

Für alle Leser, die sich Fragen, was für ein verrückter Hund da aus dem eigenen Strafraum auf der Gegenseite eingenetzt hat: Was machst du denn, wenn du nicht am Sportplatz bist?

Dann bin ich meist auf der Arbeit. Ich absolviere gerade eine Ausbildung zum examinierten Altenpfleger. Außerdem bin ich hobbymäßig Schlagzeuger, aber nicht in einer Band. Und ich bin Mitglied im Spielmanns- und Fanfarenzug Somborn. Mein Lieblingsverein ist ganz klar die Eintracht aus Frankfurt, da bin ich mit Leib und Seele dabei. Und nächste Saison betreue ich bei unserem SV Somborn die Bambinis mit, außerdem geben der Torwart aus der Ersten und ich dann Torwarttraining für den SV-Nachwuchs.

Wenn das Leben ein Wunschkonzert wäre: Wem würdest du gerne in der letzten Minute das entscheidende Tor zum Sieg auflegen?

Das wäre definitiv Alex Meier. Ich bin erst seit der C-Jugend im Tor, vorher war ich auch eher offensiv ausgerichtet und hatte als Kind mehrere Trikots von Alex Meier. Er hat mich als Stürmertyp schon immer begeistert.

Und wem würdest du in seinem Abschiedsspiel den Elfmeter aus dem Winkel kratzen, nur um zu verhindern, dass er seine Karriere nicht mit gutem Gefühl beendet?

Puh, schwere und gemeine Frage. Aber das wäre dann wohl mein absoluter Hassspieler Christiano Ronaldo. Den mag ich überhaupt nicht, ein total unsympathischer Typ.

Zum Schluss darfst du noch traditionell jemanden grüßen!

Dann grüße ich ganz besonders meine Familie, die immer hinter mir steht. Außerdem gehen viele Grüße an meine beste Freundin Sandra Keßler raus, die ebenfalls immer für mich da ist und auf die ich mich stets hundertprozentig verlassen kann.

Aufrufe: 014.4.2016, 11:24 Uhr
Dennis BellofAutor