2024-04-24T13:20:38.835Z

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Der Favorit im Angriff. Nico Presthofer  erzielte den zweiten Treffer für den SV Bonlanden. In dieser Szene kommt er vor Onur Aycil und Marco Palazzolo (rechts) an den Ball. Foto: Yavuz Dural
Der Favorit im Angriff. Nico Presthofer erzielte den zweiten Treffer für den SV Bonlanden. In dieser Szene kommt er vor Onur Aycil und Marco Palazzolo (rechts) an den Ball. Foto: Yavuz Dural

Bezirksliga: Kuriose Tore beim Favoritensieg

Der SV Bonlanden gewinnt das Derby gegen den TSV Bernhausen

Der SV Bonlanden gewinnt das Filderstädter Derby gegen den TSV Bernhausen mit 2:1, wonach der Titelanwärter die Bezirksliga-Tabelle weiter verlustpunktfrei anführt.

Die Vorfreude auf dieses Spiel, das es um Punkte seit 30 Jahren nicht mehr gegeben hatte, war auf beiden Seiten groß gewesen. Am Ende dann herrschte zumindest bei den Gastgebern immer noch Freude: Der Favorit SV Bonlanden hat das Filderstädter Bezirksliga-Derby am Sonntag gegen den TSV Bernhausen mit 2:1 gewonnen und damit seine Tabellenführung untermauert. Vor einer gut gefüllten Tribüne trafen Andreas Pottmeyer und Nico Presthofer zum sechsten Sieg im sechsten Saisonspiel des Titelanwärters. Die Gäste verkürzten in der Nachspielzeit durch ein Eigentor von Benjamin Taubald.

Zunächst war es jedoch fußballerische Magerkost, die die beiden Kontrahenten boten. Ein heißes Nachbarschaftsduell? Fehlanzeige. Vielleicht auch deshalb, weil die Trainer der Derbythematik bewusst keine zu große Bedeutung eingeräumt hatten. „Das ist eher etwas für die Vereine und das Umfeld. Wir als Mannschaft mussten auf dem Spielfeld unsere ganz normale Arbeit machen“, sagte der Bonlandener Coach Klaus Kämmerer hinterher. Sein Gegenüber Peter Weinmann merkte an: „Einige Spieler sind schon für beide Clubs aufgelaufen. Da hat das Duell natürlich nicht ganz so viel Prestige..“

Flanke senkt sich ins Tor

Eine halbe Stunde lang waren beide Teams eher auf Ballkontrolle bedacht und scheuten das Risiko. Dabei erwiesen sich die Platzherren als die abgeklärtere Elf. Nach dieser Phase des Belauerns und Abtasten hatten sie auch die ersten Chancen. Die dritte davon saß zur Führung. Eines der vielen Fouls in der mitunter ruppigen Partie, in der der Schiedsrichter Daniel Rüttiger sechsmal Gelb zog, hatte einen Freistoß am linken Strafraumeck zur Folge. Pottmeyer trat an, wobei der von ihm getretene Ball wohl als Flanke gedacht war – doch verpassten alle möglichen Empfänger die Kugel, der Bernhausener Torhüter Alexander Busse inklusive, und so landete jene überraschend im Netz.

„In der ersten Hälfte haben wir dennoch zu wenig Torgefahr ausgestrahlt. Wir hatten viel Ballbesitz und müssen daraus eigentlich mehr machen“, sagte Kämmerer. Tatsächlich wurden die Seinen nur bei hohen Bällen und Standardsituationen gefährlich, was sich erst im zweiten Durchgang änderte. Ob des Rückstands verteidigte der Gegner Bernhausen nach der Pause offensiver. Dadurch ergaben sich mehr Räume für Kämmerers Aufgebot. „Wir wussten, dass der TSV kommen wird“, sagte der Trainer, „das haben wir genutzt.“ Genauer gesagt: sein Torjäger Presthofer. Als jener in der 51. Spielminute alleine vor dem Tor der „Veilchen“ auftauchte, verwandelte er eiskalt. „Im Anschluss haben wir es aber verpasst, das 3:0 zu erzielen. Das ist das Einzige, worüber ich mich ärgere“, fügte Kämmerer an.

Anschluss durch Eigentor

Maximilian Schwarz hatte die größte Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen. Doch diesmal parierte der Schlussmann Busse gegen seinen Ex-Verein glänzend und verhinderte eine frühzeitige Entscheidung. Stattdessen konnte der Aufsteiger Bernhausen kurz vor dem Abpfiff sogar noch kurios verkürzen. Bei einer Ecke von Marco Caruso krachte der Ball an den Pfosten, sprang von dort gegen Taubalds Hüfte und schließlich hinter die Linie. Mehr als Ergebniskosmetik sollte dieses Tor aber nicht mehr sein.

„Vielleicht waren wir anfangs zu passiv, vielleicht hat uns am Ende die Durchschlagskraft gefehlt“, resümierte Weinmann für die Seinen. „Aber wir haben uns teuer verkauft.“ Kämmerer befand: „Unser Sieg ist alles in allem verdient. Aber Bernhausen hat das klasse gemacht.“ Die eigenen Fans feierten derweil. Einer jubelte auf den Rängen gar: „Da ist das Ding!“ Sollte er den Meisterwimpel gemeint haben – für jenen sind die Bonlandener weiter auf Kurs, es bleibt jedoch noch ein langer Weg.

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Aufrufe: 010.10.2017, 14:00 Uhr
Filder-Zeitung / Jan EhrhardtAutor