Bezirksliga: 44 Tore in sieben Begegnungen

Am vergangenen Spieltag fielen in der Bezirksliga reichlich Tore. Genau 44 in sieben Partie. Das macht einen Schnitt von fast 6,3 Tore pro Partie . Zu diesem überdurchschnittlichen Wert hat auch die Partie des Schlusslichts TSV Münster beim Klassenprimus SV Bonlanden entscheidend beigetragen – Münster unterlag mit 0:9.

SV Bonlanden - TSVgg Stuttgart-Münster 1875/99 9:0

Dass das sieglose Schlusslicht TSV Münster beim niederlagenfreien Spitzenreiter SV Bonlanden nichts holen wird, war nicht überraschend. Auch für Münsters Trainer David Biedemann nicht, der aber wenigstens von seinen Akteuren vor der Partie erwartete, dass sie sich wehren und gegen eine Packung stemmen würden. Nun ist sie aber eingetreten, die Packung. Doch Biedemann blieb nach der Partie überraschend gelassen. „Kurz vor Spielbeginn mussten wir noch vier Ausfälle verkraften, das konnten wir nicht so einfach kompensieren“, sagt Biedemann und fügt hinzu: „Mit Bonlanden können wir uns nicht messen, die sind ein bis zwei Klassen stärker als wir.“ Während bei den Münsterern inklusive Ersatztorwart gerade drei Akteure auf der Ersatzbank Platz nahmen, standen bei Bonlanden zehn Aushilfskräfte bereit.

Zumindest in der Anfangsphase hielten die Gäste ordentlich mit und schienen auch das 0:1 (12.) durch Mike Baradel gut wegzustecken. „Wir waren nicht geschockt und hatten selbst Möglichkeiten.“ Kurz nach dem Rückstand wurde ein Treffer von Ismet Alkan nicht anerkannt. In der 25. Minute war es erneut Alkan, der Richtung Torerfolg unterwegs war. Doch er scheiterte frei vor dem Bonlandener Schlussmann. Fünf Minuten später erhöhte der Tabellenführer durch Steffen Schmidt auf 2:0. Nun wurde die Dominanz der Hausherren immer größer und bis zur Pause erhöhten Andreas Pottmeyer (42.) und Nico Presthofer (45.) bis auf 4:0. Damit war die Partie durch und die Münsterer kassierten noch Tore von Rüchan Pehlivan (55.), Alexander Ringger (76.), Steffen Schmidt (42.) und Maximilian Schwarz (87./89.).

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Mike Baradel (12.), 2:0 Steffen Schmidt (30.), 3:0 Andreas Pottmeyer (42.), 4:0 Nico Presthofer (45.), 5:0 Rüchan Pehlivan (55.), 6:0 Alexander Ringger (76.), 7:0 Steffen Schmidt (78.), 8:0 Maximilian Schwarz (87.), 9:0 Maximilian Schwarz (89.)

Spvgg 1897 Cannstatt e.V. - SpVgg 1887 Möhringen e.V. 6:6

Einen noch größeren Beitrag an den 44 Treffern des Spieltags leistete die Partie der Spvgg Cannstatt gegen die abstiegsbedrohte Spvgg Möhringen. Die beiden trennten sich 6:6. Viel bekamen die Zuschauer geboten. Teilweise zu viel für den Geschmack von Cannstatts Coach Stefan Schuon. Bezogen auf die 90 Minuten sind wohl die „beiden schlechtesten Abwehrreihen der Saison aufeinandergetroffen“, sagt der Spvgg-Coach. Sein Team habe sich immer wieder durch die langen Bälle von Möhringen überrumpeln lassen. Die Gäste hingegen hätten das Spiel seines Teams über die Außen nicht eindämmen können. Bereits nach sechs Minuten lagen die Cannstatter nach Toren von Nils Große Scharmann und Alieu Abalo mit 0:2 zurück. Pascal Geidies war in der 18. Minute zur Stelle und verkürzte per Kopf auf 1:2. Doch Stabilität gab dieses Tor den Hausherren nicht, vielmehr traf Marcus Budday (25.) zum 3:1. Drei Minuten später wurde Filip Anic im Strafraum gefoult und erneut Geidies verwandelte den „gerechtfertigten Elfmeter“, so Schuon, zum 2:3. Zwei Minuten später gelang Geidies der Ausgleich. Doch auch die Möhringer ließen sich durch den Doppelschlag nicht aus der Ruhe bringen. Wieder Große Scharmann brachte in der 41. Minute das abstiegsbedrohte Team mit 4:3 in Führung. Auch nach der Pause zeigten sich beide Abwehrreihen weiter gönnerhaft und es gab einige Tore zu sehen. Zunächst erzielte Rui Pinheiro (57.) den Ausgleich für die Hausherren. Als dann aber Marvin Kuhn (67.) und Manuel Klopfer (71.) die Gäste mit 6:4 nach vorne brachten, „war ich mir nicht sicher, ob wir erneut zurückkommen können“, gibt Schuon zu. Doch die Spvgg kam zurück. Geidies hatte auch in der Endphase sein Visier optimal eingestellt und köpfte zum 5:6 (81.) ein. Kapitän Domenic Guagenti gelang gar der 6:6-Ausgleich (83.). Als dann auch noch Budday (85.) und Große Scharmann (88.) die Ampelkarte sahen, drängten die Cannstatter sogar auf den Siegtreffer, der nicht mehr gelang. „Ein Sieg wäre auch des Guten zuviel gewesen“, sagt Schuon und spricht von „einem gerechten Ausgang“.

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: k.A.
Tore: 0:1 Nils Große Scharmann (2.), 0:2 Alieu Abalo (6.), 1:2 Pascal Geidies (19.), 1:3 Marcus Budday (25.), 2:3 Pascal Geidies (28.), 3:3 Pascal Geidies (33.), 3:4 Nils Große Scharmann (41.), 4:4 Rui Pedro Carvalho Pinheiro (57.), 4:5 Marvin Kuhn (67.), 4:6 Manuel Klopfer (71.), 5:6 Michael Ziegler (81.), 6:6 Michael Ziegler (83.)

MTV Stuttgart - VfB Obertürkheim 4:1

Vergleichsweise wenige Tore fielen in der Partie MTV Stuttgart gegen den VfB Obertürkheim – der MTV siegte mit 4:1. „Wir haben nur 25 Minuten überzeugen können und darüber hinaus zu ungünstigen Zeitpunkten die Gegentore kassiert“, sagt Obertürkheims Spielertrainer Stefan Schullehner zur Niederlage. Die Gäste fanden auf dem ungewohnt kleinen Kunstrasen nicht richtig ins Spiel und der MTV nutzte dies. Nach einem Foul von Schlussmann Carlo Babo (18.) zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Schullehner: „Den kann man geben.“ Maurice Flaig verwandelte zur MTV-Führung. Danach kamen die Gäste besser ins Spiel und MTV-Schlussmann Wulle wehrte einen Flugkopfball von Sideris Papadopoulos in der 30. Minute glänzend ab. Die zweite Hälfte begann ungünstig für die Gäste, Torjäger Raphael Hahn war Nutznießer eines Ballverlusts im Aufbauspiel der Obertürkheimer und markierte das 2:0. Doch in der 56. Minute stand der eingewechselte Steffen Kind nach einem Eckball goldrichtig und markierte den Anschlusstreffer. Zwei Minuten später stellte Tchokoteu Goundjo jedoch den alten Abstand wieder her. Sekunden später musste ein MTVler mit Gelb-Rot vom Feld. Gleichzahl herrschte wieder ab der 71. Minute – Kind sah die Rote Karte. „Der Schiedsrichter wertete seine Aktion wohl als versuchtes Nachtreten“, so der VfB-Spielertrainer. In der 75. Minute dann die endgültige Entscheidung, als Christos Tzalidis einen Schuss unglücklich ins eigene Netz abfälschte.

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Maurice Flaig (18. Foulelfmeter), 2:0 Raphael Hahn (50.), 2:1 Steffen Kind (59.), 3:1 Edga Tchokoteu Goundjo (61.), 4:1 Joel-Noah Graham (75.)
Platzverweise: Rot gegen Steffen Kind (73./VfB Obertürkheim)

Der komplette Spieltag in der Übersicht

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