2024-04-19T07:32:36.736Z

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Vom Abstiegskandidaten zum Topteam

In der Kreisliga A sorgt der FC Germete/Wormeln für Furore und fährt den fünften Sieg in Folge ein. Der neue Trainer Detlef Jacobi setzt auf gute Trainingsarbeit und Kameradschaft

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Fußball kann manchmal schon verrückt sein. Der 1. FC Köln rockte in der letzten Saison die Bundesliga, jetzt treffen die Kölner ohne Modeste nicht mal ein Scheunentor. Auch beim FC Germete/Wormeln läuft es in dieser Saison überraschend anders, aber in die andere Richtung. Es geht steil bergauf in der Kreisliga A. Der neue Trainer Detlef Jacobi hat aus dem einstigen Abstiegskandidaten eine Mannschaft geformt, die nun oben mitspielt.
Als krassestes Beispiel für die Leistungssteigerung steht das Spiel des FC beim SSV Würgassen. „In der letzten Saison haben wir dort 1:9 verloren und es hätte sogar noch heftiger enden können“, erinnert sich Jacobi, der da noch als Zuschauer dabei war. Jetzt unter seiner Regie gewannen die Fusionierten am vergangenen Sonntag mit 3:0 in Würgassen. Das war der fünfte Sieg in Folge, der den FC auf Platz drei der Tabelle hievte.

»Bei uns muss der Gegner auf alle 14 Spieler aufpassen«

Gründe für diesen Höhenflug gibt es einige. „Erst einmal haben wir hart in der Vorbereitung dafür gearbeitet. Wir haben drei Wochen eher als normal begonnen und damit schon einmal einen Grundstein gelegt. Zudem bin ich von der Trainingsbeteiligung total begeistert – es sind immer über 20 Mann da. Wir trainieren zusammen mit der zweiten Mannschaft, nur freitags trenne ich die Gruppen, um auch mal etwas einzustudieren mit den Spielern der Ersten. Wir haben auch viele Standards geübt. Heutzutage sind Kurzpass und Kondition wichtig. Und alle sind sehr ehrgeizig dabei und wollen es auch“, erklärt Jacobi, dem besonders das gute Miteinander im Verein und innerhalb der Mannschaften wichtig ist. Schließlich kennt er den Verein wie seine Westentasche. 21 Jahre war er im Vorstand tätig und 16 Jahre lang hat er die Jugend trainiert. Kein Wunder, dass er da das Angebot, die erste Mannschaft zu übernehmen, nicht ausschlagen konnte – er brennt für den Verein und auch das springt auf die Mannschaft über. Es wird auch viel neben dem Fußball zusammengemacht.

Ein weiterer Aspekt für den derzeitigen Höhenflug ist die offensivere Ausrichtung des FC Germete/Wormeln. „Ich spiele gerne offensiv. Meist mit einem 4-2-3-1-System. Wir haben auf außen Spieler, die jederzeit einen Sprint nach vorne machen können und so Druck nach vorne entwickeln“, so Jacobi. Seine mutige Spielweise lässt sich auch klar an Zahlen belegen. Hatte der FC letzte Saison nur 39 Tore in 30 Spielen erzielt, so sind es jetzt schon 31 nach nur zwölf Partien. Damit sammelten die Germeter und Wormelner bereits 24 Punkte – in der letzten Spielzeit rettete sich der FC mit nur 31 Punkten gerade noch vor dem Abstieg. Daher hat Jacobi das Saisonziel auch noch oben korrigiert: „Erst wollten wir nichts mit dem Klassenerhalt zu tun haben. Jetzt streben wir einen einstelligen Tabellenplatz an. Aber ganz oben mitspielen? Da sehe ich uns noch nicht, auch wenn die Liga sehr ausgeglichen ist.“ Zukünftig sei aber mit dem FC zu rechnen, da mit dem starken 2000er-Jahrgang aus der Bezirksliga-A-Jugend geplant wird.
Dass der FC nach dem super Start aber gute Chancen hat, im oberen Drittel zu bleiben, liegt auch am großen Kader. Der Coach hat fast auf jeder Position einen Backup.

Torjäger Malte Koch, der schon elfmal traf, fiel in Würgassen aus. Für ihn spielte Tammo Thunecke und erzielte alle drei Tore. Zurzeit scheint alles zu laufen beim FC. Daher ist Detlef Jacobi, der tatkräftig von Betreuer David Bönnighausen und dem „ewigen“ Vorsitzenden Wolfgang Eikenberg unterstützt wird, auch selbstbewusst: „Mir wurde vor dem Spiel gegen Würgassen gesagt, dass wir auf den Kayser aufpassen müssen. Bei uns muss der Gegner auf alle 14 Spieler aufpassen. Ich gucke immer erst einmal auf uns und richte mich nicht nach dem Gegner.“ Zwei hohe Hürden muss der FC demnächst nehmen, um die Erfolgsserie auszubauen: Am Sonntag steht die erste Standortbestimmung zu Hause gegen den SV Brenkhausen/Bosseborn an und dann erneut in Germete das Topspiel gegen den Spitzenreiter TSC Steinheim.

Aufrufe: 018.10.2017, 09:22 Uhr
Uwe MüllerAutor