2024-04-24T13:20:38.835Z

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TuS Erkeln droht das Aus

Beim A-Ligisten TuS Erkeln ist nach dem 1:10-Debakel in Kollerbeck und auch aufgrund der angespannten Personalsituation eine Abmeldung möglich

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Es gab nicht all zu viele Spiele am vergangenen Sonntag in der Kreisliga A, aber eins, das alle überraschte. Der TuS Erkeln ging auf der Kollerbecker Asche mit 1:10 unter. Es ist von Beginn an schon eine schwierige Saison für den Bezirksliga-Absteiger, aber dieses Debakel unterstreicht noch einmal wie ernst es um den ehemaligen Landesligisten steht. Es wird sogar ernsthaft über eine Abmeldung der Mannschaft nachgedacht.

„Das war eine Bankrotterklärung gegenüber den Zuschauern und Verantwortlichen. Das hatte mit dem, was Fußball ausmacht, nichts zu tun. Ich bin jetzt seit 40 Jahren beim TuS Erkeln, aber so hat sich noch keine Erkelner Mannschaft präsentiert“, ist TuS-Manager Werner Kurtz sauer und meint: „So geht’s auf jeden Fall nicht weiter. Das kann man nicht verantworten. Wir hatten schon ein Gespräch, in dem die Mannschaft sich für die Leistung entschuldigt hat, aber wir werden uns nochmal zusammensetzen. Bis Anfang Dezember werden wir uns entscheiden, ob wir weitermachen oder die Mannschaft abmelden und einen Neuaufbau in der C-Liga mit eigenen Leuten probieren.“


»Das war eine Bankrotterklärung gegenüber den Zuschauern«


Selbst Kollerbecks Trainer Andreas Niemann war es peinlich, groß etwas über den Kantersieg zu sagen. So eine Packung im Kreisoberhaus ist halt blamabel. Darüber ärgert sich vor allem auch Erkelns Interimstrainer Giovanni Carmisciano, der den Job vom zurückgetretenen Trainerduo Wiegard/Frahmke im September übernahm. Unter seiner Regie wurden zwei Siege in sieben Spielen eingefahren und fünf Niederlagen kassiert. Doch am früheren Brakeler liegt es nicht, dass es nicht läuft. Wenn kein Training stattfinden kann, würde selbst ein Pep Guardiola nicht helfen können.
„Seit zwei Wochen haben wir nicht trainieren können, weil es die Personalsituation nicht zulässt. Wir sind nur mit 13 Mann in die Saison gestartet, wenn davon noch drei, vier Schicht haben und ein paar verletzt sind, dann geht es nicht“, ärgert sich Carmisciano, der anfügt: „Das 1:10 in Kollerbeck war der Knall, der irgendwann kommen musste. Wir schleppen uns von Spiel zu Spiel. Einige wie Tuncay Aydin sind verletzt und hätten gar nicht spielen dürfen am Sonntag. Aber dennoch darf so eine Niederlage nicht passieren, man darf sich nicht so aufgeben.“ Dass der Aschenplatz in Kollerbeck grenzwertig war, bestätigen Kurtz und Carmisciano, wollen das aber keineswegs als Ausrede gelten lassen. Auch nicht, dass mit Sefa Sener und Kostas Triantafillidis zwei Leistungsträger fehlten. „Mit den beiden wäre es auch nicht viel besser gewesen“ wettert Werner Kurtz.
Carmisciano, der seit vier Jahren in Erkeln spielt, lässt seine Zukunft auch offen. „Ich bin als Trainer eingesprungen bis zur Winterpause. Ich mache das gerne für den Verein, aber wenn der Punkt da ist, an dem es nicht mehr weitergeht, muss man das erkennen.“ Ihm sind als Trainer auch die Hände gebunden aufgrund der Personalsituation – da er keine Alternativen hatte, wusste jeder Spieler, dass er spielt. Konkurrenzkampf, der noch ein paar Prozente herauskitzelt, den gab es zuletzt nicht mehr in Erkeln. „Uns ist leider zu viel Qualität im Sommer weggebrochen. Und die, die noch zur Stange halten, tun mir echt leid. Bei mir ist der Ehrgeiz auf jeden Fall da zumindest in der A-Liga oben mitzuspielen“, so der 30-Jährige.



Aufrufe: 016.11.2017, 10:10 Uhr
Uwe MüllerAutor