2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Kaum vom Ball zu trennen: Driburgs Spielertrainer Dennis Hustadt (r.) bot mit seiner Truppe im Spitzenspiel gegen den FC Stahle einen starken Auftritt.
Kaum vom Ball zu trennen: Driburgs Spielertrainer Dennis Hustadt (r.) bot mit seiner Truppe im Spitzenspiel gegen den FC Stahle einen starken Auftritt. – Foto: Aaron Reineke

Im Video: Klare Sache im Spitzenspiel in Driburg

Vinsebeck sorgt für Überraschung in Warburg. Lüchtringen macht's deutlich. Bühne/Körbecke gewinnt in Rischenau.

Auch am sechsten Spieltag fielen in den beiden Gruppen der A-Liga wieder reichlich Tore. In Bad Driburg gab es deren fünf, ebenso in Warburg, Rischenau und Scherfede. In Neuenheerse waren es sogar gleich zehn Treffer.



"Gegen Stahle trifft er immer dreifach", rief Driburgs Stadionsprecher nach dem 5:0 von Jonas Wiechers-Wiemers in der 86. Minute. Driburgs Torjäger war mit seinen drei Hütten definitiv der Mann des Tages im Iburg-Stadion. Was für eine Machtdemonstration vom TuS. Die Hustadt-Elf legte los wie die Feuerwehr. Druckvoll und hochkonzentriert lief man den FC schon im Spielaufbau an. So zwang man Stahle immer wieder zu Fehlern. Van der Kamp war in einer unübersichtlichen Situation der schnellste und stellte früh auf 1:0. Gut zehn Zeigerumdrehungen später erhöhte Goalgetter Wiechers-Wiemers auf 2:0. Die Driburger ließen nicht locker und drängten auf die frühe Entscheidung. So war es wieder Wiechers-Wiemers, der nach einer zu kurzen Abwehr des FC die Übersicht behielt und auf 3:0 stellte (35.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam es dann noch dicker für die Gäste. Van der Kamp tanzte erst zwei Abwehrspieler aus, drehte eine Runde um Keeper Vatterott und lufpfte das Leder dann sehenswert über den Schlussmann hinweg in die Maschen. So war die Messe im Spitzenspiel eigentlich zur Pause schon gelesen. Von Stahle kam bis dato offensiv so gut wie nichts. Das änderte sich auch im zweiten Abschnitt nicht wirklich. Der TuS nahm etwas Tempo raus und hatte dennoch einige Möglichkeiten, das Ergebnis noch in die Höhe zu schrauben. Stahle mühte sich zwar, kam aber weiterhin kaum zu Offensivaktionen. So war es Goalgetter Wiechers-Wiemers vergönnt vier Minuten vor dem Ende mit einem schönen Heber den Schlusspunkt unter einen stakren TuS-Auftritt zu setzen. "Ein 5:0 gegen den Tabellenersten und ärgsten Konkurrenten ist natürlich eine tolle Sache. Das Ergebnis ist klasse und auch in der Höhe verdient. Ich kann mich an keine Chance von Stahle erinnernn und wir hatten gefühlt 20 Torchancen. Wir hatten eine gute Stimmung in der Trainingswoche und haben das auch heute gezeigt. Man hat gesehen, dass unsere Mannschaft dieses Spiel unbedingt gewinnen wollte. Wenn es uns gelingt, diese starke Leistung aus unseren Heimauftritten auch auswärts auf Rasen hinzubekommen, dann wären wir einen großen Schritt weiter. Aber die Richtugn heute stimmt absolut", freute sich TuS-Spielertrainer Dennis Hustadt über den Auftritt seiner Truppe. Auf der anderen Seite war Stahles Trainer Andreas Struck natürlich bedient: "Wir haben heute auch in der Deutlichkeit verdient verloren. Speziell in der ersten Halbzeit haben wir überhaupt keinen Zugriff bekommen, Driburg hat die Bälle schnell abgefangen und wieder nach vorne gespielt. Sie waren bissiger in den Zweikämpfen und deutlich überlegen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann etwas besser gestanden, Driburg aber auch zwei, drei Gänge runtergeschaltet. Unterm Strich eine verdiente Niederlage."



Punkteteilung in Würgassen. Viele Zweikämpfe und Fehlpässe beherrschten die Partie. So wollten auch im ersten Durchgang keine Tore fallen. Das passierte dann direkt nach der Pause. André Wentritt legte nach einer Ecke auf Gil Grawe, der die Gäste in Führung schoss (48.). Diese Führung hatte bis kurz vor Schluss Bestand, doch dann gab es einen Elfmeter für den SSV und Ulli Nutt traf zum Ausgleich. SG-Coach Carsten Sager sah eine gerechte Punkteteilung: "Kein Gutes Spiel von beiden Mannschaften, denen man angemerkt hat, dass es um einiges ging. Wir waren in den ersten 20 Minuten nicht wach und sind erst Mitte des ersten Durchgangs besser ins Spiel gekommen. Nach dem Ausgleich hätte Würgassen auch noch auf 2:1 stellen können. Wir nehmen den Punkt jetzt so mit, der kann ja am Ende noch goldwert sein." Würgassens Angreifer Lars Lange ärgerte sich über das Unentschieden: "Ärgerliches Remis für uns, da wir in einem spielerisch recht nieveauarmen Spiel vor allem nach dem Ausgleich in der Endphase die viel besseren Möglichkeiten hatten. Bezeichnenderweise sind beide Treffer nach Standards gefallen."


Aufsteiger Bühne marschiert weiter. Der Sieg in Rischenau war bereits der vierte im fünften Spiel. Während der erste Durchgang torlos blieb fielen im zweiten Abschnitt gleich fünf Treffer. SG-Antreiber Alex Hengst sah eine ausgeglichene Partie: "Ein schwieriges Spiel. Wir sind die ersten 25 Minuten gar nicht ins SPiel gekommen, hatten aber dennoch die Möglichkeit 2:0 zu führen. Aber auch Rischenau hatte zwei, drei Möglichkeiten. Mitte der ersten Hälfte sind wir dann besser drin gewesen, ohne jedoch zwingend zu werden. Insgesamt war Rischenau in der ersten Hälfte deutlich besser. Wir haben in der Halbzeit einige Sachen besprochen und sind dann gut aus der Pause gekommen. Nach einer Rasche Ecke legte Thomas Redeker nochmal quer und Stefan Dierkes haute das Ding dann im Fünfer unter die Latte. Danach blieben wir weiter dran und stellten kurze Zeit später 2:0 durch Jonathan Kornhoff. Fällt mir schwer das zu sagen, war aber schon ein klasse Tor. Jan Watermeier spielt in den Lauf und Jonathan umkurvt zwei Gegenspieler und den Torwart und schiebt ein. Für alle war das Ding eigentlich durch aber Rischenau hat stark reagiert und kam nach einem Distanzschuss zum 1:2. Aber anstatt zu schwimmen haben wir weiter gespielt. Ich konnte mich im Mittelfeld frei dribbeln und Thomas Redeker über der Abwehr in den Lauf schicken. Dieser blieb cool und knallte das Ding zum 1:3 ein. Wieder blieb Rischenau aber unangenehm und kam nach einem missglücken Klärungsversuch zum 2:3 Abschluss. Danach war es im Offenes Ding. Wir hatten noch 1-2 Kontermöglichkeiten die wir nicht konsequent nutzen. Im Gegenzug hatte Rischenau noch zwei Pfostentreffer. Komisches Spiel wo eigentlich jede Seite hätte gewinnen können. Letztendlich hätte Rischenau den Sieg genau so verdient gehabt. Ich denke das Fußball Glück war heute mit dem Team welches weiter oben in der Tabelle steht. So ist das manchmal. Mit der Charakterstärke wird Rischenau aber denke ich in der Tabelle noch klettern. Wir freuen uns über die drei Punkte." Bei der SG aus Kollerbeck und Rischenau wartet man weiter sehnsüchtig auf den ersten Sieg. So auch Trainer Anderes Niemann: "Es soll einfach nicht sein. Wir versäumen es, dass wir das 1:0 machen und gehen torlos in Pause. Dann kommt Bühne mit viel Druck und macht zwei Buden. Wir kommen zum Anschlusstreffer und scheitern zwei Mal am Pfosten. Ein sehr gutes A-Liga-Spiel, das wir unglücklich verloren haben."


Punkteteilung in Bonenburg. Tore gab es lange keine im Süd-Duell. Das änderte sich dann in der Schlussphase. Zunächst brachte Tobias Ricken die Hausherren in Front (86.), keine zwei Minuten später fanden die Gäste jedoch schon die passende Antwort. Tim Gocke besorgte den schnellen Ausgleich (88.). SV-Co-Trainer Jens Brechtgen empfand die Punkteteilung als angemessen: "Ein gutes A-Liga-Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Am Ende ein gerechtes Unentschieden."


Das Verfolgerduell in Warburg geht etwas überraschend an den TuS aus Vinsebeck. Dabei gingen die Warburger früh durch ein Eigentor der Gäste und einen Treffer von Valentin Gleibs in Führung. "Bis dahin haben wir richtig guten Fußball gespielt und hätten durch Konter auch noch das dritte und vierte Tor machen müssen. Unerklärlicherweise sind wir dann nervös geworden und haben zu viele Fehler produziert", sah WSV-Trainer Jürgen Voss den Sieg aus den Händen gleiten. "So kam Vinsebeck stärker auf und machte das 1:2. Nach der Pause fanden wir auch nie richtig ins Spiel und bekommen durch einen Handelfmeter den Ausgleich. Beim 3:2 verlieren wir in des Gegners Hälfte den Ball und kriegen einen Konter. Valentin Gleibs traf anschließend noch den Pfosten und Noah Niggemann scheiterte alleine vor dem Torwart. Fazit heute: 20 gute Minuten reichen nicht, um ein Spiel zu gewinnen. Zudem müssen wir schnellstens lernen bedingungslos zu kämpfen, um in solchen Spielen zu punkten", sieht Voss noch Arbeit besonders im mentalen Bereich vor sich. Wesentlich besser war die Stimmung natürlich bei Vinsebecks Trainer Maik Disse: "Irgendwie ein verrücktes Spiel. Warburg überrollt uns in den ersten 20 Minuten und führt nach fünf Minuten bereits mit 2:0. In der Phase hatten wir Glück, dass nicht das dritte Gegentor dazu kam. Nach einer Umstellung sind wir dann endlich besser ins Spiel gekommen. Spätestens nach dem Anschlusstreffer von Niklas Bent war es ein ausgeglichenes Spiel. In der zweiten Halbzeit waren wir in meinen Augen die bessere Mannschaft und haben am Ende vielleicht glücklich, aber auch nicht ganz unverdient gewonnen."


Nach dem 8:1-Kantersieg gegen die SG Scherfede/Rimbeck-Wrexen am vergangenen Spieltag legte Aufsteiger Lüchtringen auch in Neuenheerse nach. Mit 8:2 fegten die Schwarz-Gelben den FC vom Feld. Dabei konnten die Hausherren durch Dennis Suchodola früh in Fürhung gehen. Diese hatte allerdings nicht lange Bestand. Nur vier Minuten später glich Hendrik Pieres aus. Bis zur Pause erhöhten Dennis Bahrmann (33.) und Arndt Rassmann (39.) auf 3:1 für das Schwedhelm-Team. Im zweiten Durchgang wurde es dann durch die Doppelpacks von Kevin Siebert (60./62.) und Simon Hartmann (79./89.) sowie den Treffer von Florian Rose (82.) richtig deutlich. So konnte Neuenheerses Cemal Görgec in der Nachspielzeit mit seinem Treffer zum 2:8 nur noch schwache Ergebniskosmetik betreiben. TuS-Coach Sebastian Schwedhelm war entsprechend zufrieden: "Das Ergebnis spricht für sich. Obwohl wir früh hinten lagen konnten wir das Spiel souverän für uns gestalten."


"Endlich der erste Dreier", freute sich SG-Coach Karl Schröder über den ersten Sieg in dieser Spielzeit. Kai Schröder schoss die Gastgeber in Durchgang eins zur 2:0-Führung (3./33.). "Nach der Halbzeit haben wir dann die Chance zum 3:0 liegen lassen und wurden dafür bestraft", musste Scherfedes Trainer die Gästetreffer Yannik Balke (72.) und Arthur Seibel (85.) mit ansehen. Doch es gab dennoch Grund zum Jubeln bei der SG. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit brachte Dominik Flottau eine Hereingabe scharf vor das Albaxer Tor und Jannik Wöstefeld traf unglücklich in die eigenen Maschen. "Durch unser Chancenplus ein verdienter Sieg", befand Schröder nach der Partie.


Die Partie zwischen Tabellenführer TiG Brakel und dem Aufsteiger aus Bredenborn musste bereits am Freitag sicherheitshalber abgesagt werden, da ein Spieler des SVB zum Corona-Test musste und bislang kein Befund vorliegt.

Aufrufe: 011.10.2020, 19:45 Uhr
Aaron ReinekeAutor