2024-04-19T07:32:36.736Z

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F: Müller
F: Müller

Der TuS Erkeln hat viele Baustellen

Der Bezirksliga-Absteiger muss mit einem Minikader in der Kreisliga A bestehen. Das neue Trainerteam Carmisciano/Gockeln hat viel Arbeit vor sich

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So richtig angekommen ist der TuS Erkeln in der Kreisliga noch nicht. Kein Wunder, schließlich stand bis kurz vor Saisonstart noch gar nicht fest, ob die Grün-Weißen überhaupt eine Mannschaft stellen können. Mit einem Minikader startete dann das Trainerduo Stefan Wiegard und Philipp Frahmke in die Liga. Mehr schlecht als recht. Letzte Woche zogen beide selbst die Reißleine und traten von ihrem Ämtern zurück.
„Der Rücktritt kam zu diesem Zeitpunkt überraschend, wenn er auch absehbar war“, meint Giovanni Carmisciano, der zusammen mit dem zurzeit verletzten Torwart Benjamin Gockeln das neue Trainerduo bildet – erst einmal bis zur Winterpause.
Auch die Sener-Brüder Bayram und Sefa gehören mit zum Trainerteam. Doch auch unter neuer Führung gelang nicht die Wende. Mit 0:3 unterlag Erkeln beim TuS Vinsebeck. Nach einer guten ersten Hälfte, die Erkeln spielerisch dominierte, brach das Team auf tiefem Rasen konditionell ein, bäumte sich nicht gegen die drohende Niederlage auf und konnte am Ende froh sein, dass die Vinsebecker so viele Konter haben liegenlassen.
Doch die Vorzeichen für den TuS Erkeln waren nicht gut. Nur mit acht Spielern angereist, wurde die Mannschaft von Spielern aus der zweiten Mannschaft, die vorher in Albaxen spielte, aufgefüllt. Zudem waren Sefa Sener und Robert Machleidt angeschlagen ins Spiel gegangen und Carmisciano noch gesperrt. „Bis zum Winter wird es eng bleiben, da muss man dann sehen, ob noch neue Spieler kommen. Wir haben nur einen ziemlich kleinen Kader, da dürfen wir uns eigentlich keine Ausfälle erlauben. Ohne die Unterstützung der zweiten Mannschaft wird es aber nicht gehen“, sagt der 29-jährige Carmisciano, dem bewusst ist, dass er und Gockeln kein leichtes Amt übernommen haben.
Er weiß aber, wo angesetzt werden muss. „So schlecht haben wir in Vinsebeck gar nicht gespielt. Wir haben den Ball gut laufen gelassen, nur im letzten Drittel ist alles verpufft – uns fehlt einer, der die Buden macht. Aber die Kondition ist das Problem. Aufgrund des kleinen Kaders war die Vorbereitung nicht die allerbeste, das jetzt aufzuholen ist natürlich schwierig“, erklärt der Ex-Brakeler Landesligaspieler, der auch ein Umdenken innerhalb der Mannschaft fordert. Man müsse in der Kreisliga taktisch klüger und anders spielen als in der Bezirksliga. „Mit Schönspielerei wird das nichts, wir müssen auch den Kampf annehmen“, so der neue Coach, der am Sonntag gegen Bonenburg wieder spielberechtigt ist. Im Heimspiel fordert er drei Punkte, auch wenn er einen tief stehenden Gegner erwartet. Denn mit bisher nur acht Punkten können die Erkelner auch schnell ganz unten reinrutschen. „Das wollen wir auf jeden Fall verhindern, denn in der Bezirksliga habe ich gesehen, dass es ratzfatz gehen kann“, warnt Giovanni Carmisciano. Seit dem Landesliga-Abstieg 2004 spielten die Grün-Weißen ununterbrochen in der Bezirksliga – es soll für den kleinen Verein nicht noch eine Liga tiefer gehen.
Aufrufe: 021.9.2017, 11:00 Uhr
Uwe MüllerAutor