2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Frank Neinaß
F: Frank Neinaß

Beinekes Torfabrik läuft perfekt

Frauenfußball: Der SV Bökendorf marschiert mit dem neuen Trainer durch die Westfalenliga und hat nach fünf Siegen in Serie schon 22 Tore erzielt

Die Saison fing mit zwei knappen Siegen an, aber dann startete der SV Bökendorf richtig durch: 4:0, 6:0 und 9:1 lauteten die Ergebnisse der letzten drei Spiele, die eher an Kreis- als an Westfalenliga erinnern. Dem noch nicht genug fegte der SVB auch durch den Westfalenpokal. Mit 6:1 wurde der Landesligist Brochterbeck abgefertigt und auch der Regionalligist Warendorf war beim 0:6 chancenlos.

Mit Neu-Trainer Marc Beineke scheinen die Bökendorferinnen derzeit eine wahre Torfabrik zu besitzen. "Das ist alles nur eine Momentaufnahme", bemüht auch Beineke die Floskel, die viele Fußballtrainer nutzen, wenn sie die Bälle flach halten wollen. Aber dennoch ist er auf das bisher Erreichte stolz. Das war schließlich vorher nicht so zu erwarten. Beineke hatte vorher keine Erfahrung im Frauenfußball gesammelt und trat zudem in die großen Fußstapfen von Sven Schmidt, der die Bökendorferinnen von der Kreisliga bis in die Spitze der Westfalenliga führte.

»Die Entlassung beim SV Steinheim war wie ein Sechser im Lotto«

Ohne Punktverlust Spitzenreiter und gute Chancen aufs Halbfinale im Westfalenpokal - besser konnte der Start für den neuen Trainer nicht laufen. Die Erfolgsachse des SV Bökendorf mit Rike Tolkmitt, Pamela Jahn und Tina Drewitz in der Defensive sowie Yvonne Hansmeier und Sarah Mönnekes im Mittelfeld hat er nicht angerührt und nur Neuzugang Laura Dammeier als Stabilisator der Abwehr hinzugefügt. "Ich habe aber im Sturm etwas geändert. Carla Oelmann spielt nicht mehr direkt in der Spitze, sondern etwas dahinter. Sie soll Lücken reißen. Damit hatte sie anfangs etwas Probleme, aber jetzt hat sie in einer Woche neun Tore erzielt", lobt der 40-jährige Bredenborner die Torjäger.

Ganz vorne drin macht nun die kleine Ina Wilm Alarm. Vom Kreisligisten Spvg. Brakel gekommen hat die erst 17-Jährige überzeugt. "Dadurch haben wir mehr Räume und kommen auch mehr in Eins-gegen-Eins-Situationen", freut sich Beineke, dass es funktioniert. Das hat nicht nur mit der Aufstellung zu tun, sondern auch mit dem Training. "Jeder Trainer hat seine eigenen Vorstellungen. Ich lege mehr Wert auf Taktik im Training. Da sind wir nun mehr in die Tiefe gegangen. Das Kurzpassspiel steht nun mehr im Vordergrund. Zudem haben wir Laufwege bis zum Erbrechen geübt - und das fruchtet jetzt", erklärt der Coach, der aber trotz des Superstarts und der Lobeshymnen der gegnerischen Trainer nicht an den Aufstieg denkt. "Wir werden bestimmt noch mal schwächere Phasen haben, zudem wir auch nur noch einen Kader von 17 Spielerinnen haben."

Torhüterin Angelina Anger ist zurück zum FC PEL gegangen und Tanja Scholtz fällt verletzt noch bis zur Winterpause aus. Den Schritt in den Frauenfußball hat Beineke nicht bereut. "Es macht richtig Spaß. Es ist großartig wie aufnahmefähig die Spielerinnen sind. Sie setzen Sachen aus dem Training sofort um. Ich kann nichts Negatives über den Frauenfußball sagen. So gesehen war die Entlassung beim SV Steinheim wie ein Sechser im Lotto", sagt Marc Beineke.

Aufrufe: 011.10.2017, 09:27 Uhr
Uwe MüllerAutor