Bezirkspokal: Hitze sorgt für späte Anstoßzeiten

Bezirksspielleiter Helmut Dolderer ist ein alter Fahrensmann. Der Wildberger weiß, wie der Hase läuft, und baut lieber vor. Bereits Mitte der vergangenen Woche hat er alle für den morgigen Samstag und den Sonntag auf 16 Uhr angesetzten Spiele der ersten Pokalrunde auf 18 Uhr verlegt. Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer sollen aus der prallen Nachmittagssonne. Eine Vorsorgemaßnahme. "Wir sind vom Verband dazu angehalten, das Wetter zu beobachten und zu reagieren", sagt Helmut Dolderer auf "Gäubote"-Nachfrage.

Im Internet die Prognosen im Auge

Der Bezirksspielleiter hat im Internet ein Auge auf die Wetterentwicklung. "Ich habe mit dort früh den 15-Tage-Trend abgerufen und das ein paar Tage lang verfolgt", erklärt Dolderer. Als sich abzeichnete, dass das Pokal-Wochenende in eine Hitzewelle fallen würde, handelte der Funktionär. "Ich habe alle Spiele nach hinten verlegt, bevor die Vereine anrufen und ihre Spiele nach und nach verschieben wollen", so Dolderer. Bei den Clubs traf das offenbar auf volle Zustimmung. Zumindest gingen bei Dolderer keine Beschwerden in dieser Sache ein.

Bei der aktuellen Wetterlage ist Sport nicht nur anstrengend, sondern kann auch gefährlich werden. Das Umweltbundesamt hat am gestrigen Donnerstag vor erhöhten Ozonbelastungen und möglichen Folgen für die Gesundheit gewarnt. Reizungen der Atemwege, Atembeschwerden bis hin zu einer verminderten Lungenfunktion könnten mögliche Auswirkungen sein. Auch für den Württembergischen Fußballverband ist die Belastung der Spieler durch die Sommerhitze ein Thema. Bereits im Juli hat der Verband seine Schiedsrichter dazu aufgerufen, die Partien durch Trinkpausen zu unterbrechen. In der Regel passiert das ungefähr nach der Hälfte der Spielzeit in beiden Halbzeiten.

Freilose für die Bezirksligisten

Der eine oder andere Funktionär oder Spieler eines Bezirksligisten wird nach der Veröffentlichung der Paarungen der ersten Runde etwas verwirrt dreingeschaut haben, weil er seinen Club nicht finden konnte. Absolutes Novum: Alle Bezirksligisten haben für die erste Runde ein Freilos erhalten. "Das habe ich in diesem Jahr mal von mir aus so gemacht", sagt Helmut Dolderer. Damit lehnt er sich an die Vorgehensweise zum Beispiel im WFV-Pokal an, in dem die höherklassigen Mannschaften erst später in den Wettbewerb einsteigen.

Die Maßnahme ist der erste Versuch, die Austragung des Bezirkspokals in neue Bahnen zu lenken. "Wir wollen den Wettbewerb auf Dauer attraktiver machen", sagt Dolderer. Denkbar seien zum Start zum Beispiel Vierergruppen, in denen in der ersten Runde die Teilnehmer an der K.-o.-Runde ermittelt werden. "Das ist bisher nur eine Idee, es ist noch nichts spruchreif." Dolderer würde gerne auf einem Informationsabend zu diesem Thema den Austausch mit den Vereinen suchen. Klar ist: Eine Frischzellenkur schadet dem Pokal sicherlich nicht. Für viele Teams haben vor allen Dingen die Paarungen in den ersten Runden nicht mehr als Testspielcharakter.

Hier geht es zur Übersicht aller Spiele der ersten Runde.