2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Unbedrängt: Blücher Schenkenberg gewinnt gegen Schmölln und erobert sich die Tabellenführung in der Uckermarkliga zurück. Foto: Schwahn
Unbedrängt: Blücher Schenkenberg gewinnt gegen Schmölln und erobert sich die Tabellenführung in der Uckermarkliga zurück. Foto: Schwahn

Uckermarkliga: Blücher ist zurück an der Tabellenspitze

Blücher Schenkenberg kehrt nach einem souveränen Heimsieg über Fortuna Schmölln zurück an die Spitze des Klassements der Uckermarkliga.

Blücher hat die Tabellenführung der Uckermarkliga zurück. Im Ergebnis der bösen Pleite vor einer Woche bei der „Reserve“ des großen F.C. in Schwedt (2:3-Niederlage) fanden die Blücheraner zurück in die Erfolgsspur, während mit der SG Parmen/Fürstenwerder zeitgleich und äußerst überraschen der ärgste Konkurrent ausgerechnet beim Aufsteiger in Lübbenow mit 1:2 verlor.

Damit profitierten die Schenkenberger vom deutlich besseren Torverhältnis, da beide Teams mit 41 Punkten nunmehr das Ranking anführen. Und so sorgte Blüchers zu dieser Saison neu geordnete Offensive mit den Neuzugängen Patryk Jankowski (6. und 22.) und Marc Braun (29.) früh für klare Verhältnisse auf dem heimischen Terrain. Noch vor dem Seitenwechsel sorgte Benjamin Münn mit seinem 11. Saisontreffer für eine klare Vorentscheidung – 4:0 (37.).

Blücher formierte ihr taktisches 4-4-2-System mit dem Anpfiff schnell in eine druckkräftige Angriffsformation und entwickelte viel Schlagkraft speziell über die schnellen Außen. Insgesamt griffen die Platzherren früh an, um ihren Gästen früh ihren Takt aufzuzwingen. Dennoch sorgte die Fortuna aus Schmölln engagiert für das erste Highlight in der Partie. Einen weiten Abschlag von Keeper Marcus Lüdtke konnte die Angriffsabteilung aber nicht verwerten, auf der anderen Seite blieb Blüchers Schlussmann sicherer Sieger. Nach einem Blücher-Ballverlust im Angriff probierte es die Fortuna mit einem geordneten Spielaufbau, scheiterte aber schnell am engagierten Gegenpressing der Gastgeber. Ronny Siebert und Benjamin Münn eroberten den Ball zurück. Über Robert Breitsprecher, der den letzten Fortuna-Spieler in der Verteidigung überlief und prompt scharf durch den Strafraum flankte, geriet das Spielgerät zu Patryk Jankowski, der nur noch einzuschieben brauchte – 1:0 (6.). Ein Auftakt nach Maß, – wie von der Teamleitung ersehnt, entwickelte sie ein Spiel auf ein Tor.

Der Versuch der Gäste sich nicht zu verstecken und weiter mutig die Offensive zu suchen war zwar lobenswert, allerdings auch nur von wenig Erfolg begleitet, Blücher erwartete ein Aufbäumen. Bei Ballgewinn verlegte sich die Platzherren auf ihr sehr sicheres und gefälliges Passspiel allerdings auch ohne deutlichen Raumgewinn im eigenen Sektor. Die Gäste sahen ihre Chance und schoben ihr System etwas höher an die Mittellinie. Mitten hinein hinter die Schmöllner Defensive sprintete Patryk Jankowski. Als Robert Breitsprecher das Leder erobern konnte. Der Blücher Regisseur sah die Chance und bediente seinen Kollegen punktgenau. Der Top-Torschütze der ganzen Liga zeichnete sich abermals aus und überlupfte letztlich auch noch Schlussmann Markus Lüdtke sehenswert – 2:0 (22.).

Blücher schraubte fortan die gewohnten Offensivbemühungen deutlich zurück. Dann aber doch ein schneller Konter, der die Schmöllner und sicher auch einige der wenigen Zuschauer aus ihrem Frühlings-Nickerchen riss. Inzwischen hatten sich beide Kontrahenten offenbar auf eben diese Pausenführung mittels Ballgeschiebe im Mittelfeld geeinigt, plötzlich aber stürmten Marc Braun und Ronny Siewert nach vorn und kombinierten sich mit Doppelpässen an den Sechszehner der überrumpelten Gäste heran, der letzte Pass von Ronny Siebert hinein in den Strafraum aber „verhungerte“ fast, Torwart Lüdtke kam heraus und versuchte das Leder aufzunehmen, sein „Letzter Mann“ allerdings vereitelte dem Plan und verlängerte das Leder genau in die Füße von Marc Braun, der keine Mühe hatte ins verwaiste Tor einzuschieben -3:0 (29.).

Beide Teams schienen wieder erwacht, im Mittelfeld zeigten sich teils erbittert geführte Zweikämpfe. Die Gäste schoben im Weiteren weiterhin erstaunlich hoch und boten damit viele Räume im Rücken der Abwehr an. Den Ball möglichst weit weg von der eigenen Gefahrenzone zu halten funktionierte als taktisches Konzept nicht lange. Die Einladungen an den Gegner häuften Sie zwangsläufig. Mit einem langen Ball von der Grenze des eigenen Strafraums schicke Blüchers Abwehrchef Marcus Schröder seinen Stürmer-Kollegen Benjamin Münn über rechts nach von. Wieder eilte der Schmöllner Schlussmann her seinem Kasten heraus . Benjamin Münn aber überlief seinen Widersacher und schlenzte ins leere Gehäuse – 4:0 (37.) – der Halbzeitstand. Ein angemessenes Resultat, auch wenn die Anstrengungen der Gäste etwas zu sehr ungewürdigt blieben.

Nach dem Wechsel schritten die Platzherren äußerst gelassen auf das Feld zurück, doch mit dem Wiederanpfiff schien sie die so perfekte Ordnung in der Kabine gelassen zu haben. In der Konsequenz spielte Schmölln Konterzüge schnell und konsequent zu Ende. Vincent Seidel verlor das Leder in der Vorwärtsbewegung, ein Schmöllner Stürmer ahnte den Patzer und enteilte allen Widersachern. Ohne Chance für Nico Grams schob Marvin Ebert rechts unten zum Ehrentreffer für die Gäste ein – 4:1 (55.). Schmölln zeigte sich vom ernüchternden Zwischenstand unbeeindruckt und gewann Selbstsicherheit zurück. Aber auch Blücher wirkte, wie frisch erwacht – Vincent Seidel setzte sich gegen drei Gegenspieler durch und passte zu Fabian Meylahn, der das Kunststück fertig brachte, allein vor dem leeren Schmöllner Kasten das Leder unbedrängt weit hinauf über den Fangzaun zu „zirkeln“ (58.). Auch die anderen Torjäger aus dem Blücher-Team, verstolperten in der Folge ähnliche Möglichkeiten, Patryk Jankowski (63., 72.) sowie auch Benjamin Münn (70.). Auch Marc Braun reihte sich ein und drosch eine Hereingabe von Benjamin Münn auf der Torlinie stehend noch über das Gehäuse. Mit diesen „Fast“-Treffern, hätte das Spiel längst überdeutlich entschieden sein können, so aber hielt Blücher den Gegner ungewollt „am Leben“. Beide Teams wirkten im Anschluss eher, wie auf einer Übungstour im Trainingslager und formierten sich ebenso trainingshaft – fünf Spieler vorne und fünf hinten. Blücher sicherte die eigene Hälfte verstärkt durch ihre gewohnt stabile Abseitsfallen, dies hielt lange, aber nicht immer: Sebastian Schwolow verlor das Leder im Vorwärtsgang, wieder roch Marvin Ebert die Chance punktgenau und stürmte – fast, wie bei seinem 4:1 – allein auf das Schenkenberger Tor hinzu – 4:2 (86.). Blücher zeigte wieder einmal zwei Gesichter, glücklicherweise genügte eine hervorragende erste Halbzeit am Ende zum Sieg und zu einem wichtigen Dreier, der für die ambitionierten Schenkenberger zur Tabellenführung genügte.

Alle Daten und Fakten zum Match: Spielbericht

Wichtig dürfte nun das nächste Wochenende werden, wenn Blücher zum Lokalderby nach Göritz reist, während die SG Parmen/Fürstenwerder tatenlos –sprich spielfrei- zum Zuschauen verdammt sein wird – die Chance für Blücher, sich etwas abzusetzen.

Alles zum Wettbewerb: Uckermarkliga

Aufrufe: 030.4.2019, 00:32 Uhr
Ulrike SchwahnAutor