2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Fünfmal musste der Ball aus dem Netz geholt werden Foto: FuPa Brandenburg
Fünfmal musste der Ball aus dem Netz geholt werden Foto: FuPa Brandenburg

Schmölln 1949 ohne Chance gegen Blücher Schenkenberg

Blücher-Team besteht die „Top-16-Herausforderung“ äußerst souverän.

Die dritte Pokalrunde stand an und es sollte ein gelungenes Spiel für den Gastgeber, den SV Blücher Schenkenberg werden. Recht wenig gelang auf der anderen Seite, sodass am Ende ein ungefährdetes 5:0 erzielt wurde.

Insgesamt 60 Teams hatten gemeldet, 58 traten letztlich an. Fünfzig Partien sind absolviert, eines aber stand im Lübzer Kreispokal der Uckermark bereits fest, bevor am 11. August überhaupt der erste Ball des Wettbewerbs in Gartz rollte: ein neuer Titelträger muss her, eine Titelverteidigung ist ausgeschlossen. Nach dem traurigen Pleite-Niedergang des Pokalsiegers der beiden vergangenen Spielzeiten, dem SC Energie Prenzlau, wurde das Startklassement entsprechend umsortiert und ging eine Woche vor dem Liga-Auftakt in die erste Runde.

Am Samstag stand für die Blücher-Elf von Trainer Matthias Thormann in der bereits dritten Pokalpartie das erste Heimspiel an, es sollte das mit Spannung erwartete direkte Duell der beiden neuen Kreis-Oberligisten aus der „Dähnliga“ werden, das einzige in diesem Achtelfinale. Auf dem heimischen Sportplatz erwarteten Schenkenbergs Kapitän Robert Breitsprecher und seine Kollegen den in der Vorsaison unterlegenen Finalisten der SV Fortuna aus Schmölln. Der aktuell Achte der Liga empfing den derzeit Zehntplatzierte – zwei Aufsteiger aus den Kreisligen unter sich. Die Platzherren qualifizierten sich nach jeweils deutlichen Siegen in Vietmannsdorf (7:1, 12. Aug.) und bei der „Zweiten“ des FC Grünow (5:2, 3. Sept.) sicher für die Runde der letzten Sechzehn. Schmölln hingegen probierte sich zunächst im Landespokal, scheiterte allerdings daheim gegen den Brandenburgligisten aus Neuruppin vor großartigen 120 Zuschauern deutlich mit 1:7 (12. Aug.) und „stieg ab“ in den Kreispokal. In der „Zweiten Runde“ ging's für Trainer Detlev Wuttke und seine Fortunen zum Kreisligisten nach Röddelin, wo 60 Besucher ein sicheres 4:2 für die Gäste erlebten (3. Sept.).

Nun standen sich beide Teams also direkt gegenüber und stritten um den Einzug ins Viertelfinale. Schmölln zog sich weit zurück, ließ Blücher spielen und wartete an der Mittellinie auf Kontermöglichkeiten. Trotzdem genügte ein herrlicher Breitsprecher-Pass tief links hinein in die Fortuna-Hälfte, wo Jeromé Schulz präzise startete und direkt zur Führung traf (1:0, 7.). Die Platzherren blieben weiter tonangebend, Ronny Siebert war nach gutem Zuspiel nah am 2:0, scheiterte jedoch im Abschluss (28.). Kurz vor der Pause musste Blüchers Kai Buchholz nach einem intensiven Zweikampf angeschlagen vom Platz, ihn ersetzte Phillip Pross (41.). Der erste Durchgang blieb ansonsten eher ereignisarm, nach dem Seitenwechsel suchten die Gastgeber energischer die Entscheidung.

Kaum lief die Partie wieder, da setzte sich Sebastian Schwolow in Richtung Schmöllner Strafraum durch und probierte es aus 20 Metern. Der eigentlich fast harmlose Distanzschuss geriet erst dadurch gefährlich, dass die Hintermannschaft der Gäste das Leder noch abfälschte und damit unerreichbar für Schlussmann Marcus Lüdtke machte – 2:0 (49.). Die Schenkenberger Akteure bejubelten gemeinsam mit der Mehrzahl der 45 Zuseher den Ausbau der Führung, während bei der Fortuna das Stirnrunzeln ob der eigenen Unzulänglichkeiten insbesondere im Spielaufbau zunahm. Und wieder dauerte es nur vier Minuten, bis Vincent Seidel eine Ecke von links scharf und punktgenau direkt vor den Lüdtke-Kasten servierte. Der Keeper verpasste, nicht aber Stürmer Michael Jünemann. Per Kopf markierte er den 3:0-Treffer, der bereits mehr als eine Vorentscheidung widerspiegelte. Schmölln kam auch fortan kaum in aussichtsreiche Abschlusssituationen, die Blücheraner verteidigten stabil und schirmten ihre Gefahrenzone bestens ab. Spektakulär wurde es dann aber doch noch einmal rund um die 75. Minute. Die Gäste ließen ihre Gegner weiterhin spielten und probierten es taktisch mit der Abseitsfalle. Das bringt allerdings nach vorn eher wenig und kann durchaus auch schief gehen. So geschehen in Minute 72, als Jeromé Schulz und Ronny Siebert gemeinsam diese imaginäre Linie regelkonform überwanden. Schulz legte von halblinks unbedrängt quer, ehe Siebert unhaltbar vollstreckte – 4:0 (72.). Der Vorwärtsdrang der Platzherren blieb ungebremst und hatte weitere Folgen. Der nächste Angriff rollte auf den Fortuna-Strafraum zu, gerade erst eingewechselt (kam für Michael Jünemann, 63.) setzte sich Benjamin Münn über rechts sehenswert durch. Der Fortuna-Versuch einer Verteidigung in der eigenen Box schlug fehl – auf Foulstrafstoß und Gelb entschied Referee Paul Petermann aus Templin, die erste Karte in diesem Spiel. Der so Beschuldigte aber haderte mit dem Urteil und fand zudem offenbar wenig anständige Worte. Petermann korrigierte sein Urteil nicht etwa, sondern schraubte die Strafe prompt noch herauf und schickte den Sünder vorzeitig zum Duschen (Gelb/Rot, 75.). Mit dem fälligen Elfmeter verlud Marcus Schröder Torwart Lüdtke und netzte sicher unten links zum finalen 5:0 ein (76.). Die Gäste in Unterzahl und angesichts des Rückstandes abgeschlagen brachten kaum mehr Kreatives zusammen und so blieb es beim sehr deutlichen Erfolg der Schenkenberger, die nun mit Spannung der Auslosung des Viertelfinals harren.

Als mögliche Gegner stehen mit Schönow, Grünow, Gartz und Templin noch vier der sechs gestarteten Landesklasse-Vertreter sowie mit Schwedt II und Boitzenburg zwei von ehemals 14 Kreis-Oberligisten bereit. Komplettiert wird das Feld der „Besten Acht“ durch die „Zweite“ aus Templin als Kreisligist. Gespielt werden die Partien um den Einzug in die Vorschlussrunde am 11./12. November.

Aufrufe: 012.10.2017, 17:26 Uhr
Ulrike SchwahnAutor