2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Zur Zeit ist wohl jeder gerne Gast bei Blücher Schenkenberg. Dieses mal der KSV Gollmitz F: FuPa Brandenburg
Zur Zeit ist wohl jeder gerne Gast bei Blücher Schenkenberg. Dieses mal der KSV Gollmitz F: FuPa Brandenburg

Blücher Schenkenberg bleibt zu hause sieglos

Die Mini-Serie ist gerissen – Schenkenberg macht zu viele Geschenke und trifft gegen Gollmitz zu spät.

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Oberflächlich scheint das Ergebnis standesgemäß – der klare Favorit aus Gollmitz gewinnt beim Aufsteiger in Schenkenberg torreich und nimmt die verdienten Punkte mit nach Hause. Aber ganz so verlief zumindest für die Aufsteiger dieses siebente Duell in der für sie neuen Kreisoberliga nicht.

Die Partie brauchte kaum ein Abtasten, sondern begann prompt spektakulär. Nach sechs Minuten brachte Blücher auf heimischem Rasen die erste Chance zustande, den von Vincent Seidel servierten Eckball aber konnte die KSV-Defensive letztlich problemlos klären. In Minute acht aber zappelte dann das Runde hinterm Gollmitzer Schlussmann Andy Holz im Netz. Marcus Schröder jedoch drehte ohne zu jubeln ab, denn das Schiedsrichtergespann um Klaus-Dieter Eisenhuth aus Strasburg erkannte sehr umstritten auf Abseits (6.). Auch die Gäste kamen nun in Gang. Ihr pfeilschneller Linksaußen, Thomas Iwanek, nutzte eine flache Hereingabe in den Strafraum und markierte die Gästeführung – 0:1 (10.). Auffällig dabei war die Passivität, mit der sich die Schenkenberger Defensive auf die Beobachterrolle beschränkte. Weder das Anspiel noch die Vollendung des Treffers wurde ernsthaft gestört. Die zu dieser Saison neu formierte Viererkette um Abwehrchef Marcus Schröder ließ dem Gegner erschreckend viel Raum und so blieb auch dem an sich guten Nico Grams zwischen den Pfosten keine Chance. Letzterer aber tat sich hervor, als er nur fünf Minuten später einen Schussversuch von Sebastian Turowski toll parierte (16.). Nach der Anfangsphase mit gleich mehreren guten Abschlüssen auf beiden Seiten verflachte die Partie zusehends, bis zur Pause geschah nur noch wenig.
Vor dem Wiederanpfiff zog Staffelleiter Thomas Schwarz die Ansetzungen der Viertelfinals im Kreispokal. Die Gollmitzer interessierte dies eher wenig, schied doch das Team von Coach Marco Lenhardt bereits in der ersten Runde beim Kreisligisten in Dedelow aus. Die Schenkenberger hingegen bangten gespannt und mussten sodann konstatierten, ein sehr schweres Los erwischt zu haben. Am 11. oder 12. November geht es zum Tabellenführer nach Boitzenburg, wo sich das Erreichen der Vorschlussrunde als enorme Hürde erweisen dürfte.
Doch zunächst mussten diese Gedanken schnell wieder aus den Köpfen. Blücher-Trainer Matthias Thormann brachte zum zweiten Durchgang Florian Meylahn für Christopher Trester, ansonsten änderte sich zunächst nichts an den Aufstellungen, die Partie aber nahm an Intensität zu. Die Platzherren erarbeiteten sich abermals gute Möglichkeiten, Vincent Seidel (48., 56.), Jeromé Schulz und Robert Breitsprecher (50.) hatten den Ausgleich auf Kopf oder Fuß. Für die Gäste prüfte Thomas Iwanek den Schlussmann der Schenkenberger und scheiterte ebenso (52.). Zehn Tage vor seinem 30. Geburtstag war es dann Iwanek, der sich selbst vorzeitige Präsente bescherte. Im Sommer noch vom zerbrochenen Prenzlauer SC Energie gekommen traf er nun erstmals für den KSV (0:2, 70.) – und das gleich doppelt. Zehn Tore steuerte er seinem blau-weißen Team in den Pflichtspielen der Vorsaison bei, sieben davon in der Kreisoberliga. Quasi auf den Tag genau fünf Monate lag sein letzter Treffer zurück (beim 3:0 gegen Haßleben am 13. Mai), nun gleich ein Doppelpack für den neuen Club. Das 2:0 sollte beruhigend wirken, denn den Schenkenbergern schien an diesem freundlichen Nachmittag kein Torerfolg vergönnt zu sein. „Wie haben die Gegner immer wieder eingeladen und selbst nicht genug gedrückt.“, beschrieb Marcus Schröder das Geschehene aus seiner Sicht. Und noch war ja längst nicht Schluss, das große Spektakel sollte erst noch folgen. Direkt nach dem Treffer prüfte Christoph Schmidt Blücher-Torwart Grams, der das Leder hauchdünn um den Pfosten lenkte (73.). Kurz vor dem Ende kamen die Gastgeber doch noch einmal auf.
Nach schöner Vorarbeit schlenzte Vincent Seidel den Ball geschickt rechts an Andy Holz vorbei ins Netz – angesichts des Aufwandes der verdiente Anschlusstreffer – 1:2 (89.). Und weiter ging's: die Nachspielzeit, vornehmlich entstanden aus einer Verletzungsunterbrechung von Kai Buchholz, lief bereits, da stellte Mario Buhse den alten Abstand wieder her – 1:3 (90+2.). Schiri Eisenhuth hatte die Pfeife zum Abpfiff schon im Mund, da klingelte es abermals – wieder auf der anderen Seite. Jeromé Schulz tankte sich noch einmal tief in die Gollmitzer Hälfte durch und flankte nach innen. Da setzte der in der Halbzeit eingewechselte Florian Meylahn zu einem herrlich Flugkopfball an und markierte das finale 2:3 (90+3.). Das Spiel wurde gar nicht mehr angepfiffen, so blieb es beim fünften Sieg im sechsten Ligaspiel für den KSV, der damit seinen Verfolgerrang vier festigte. Für die Schenkenberger zweifellos ein Rückschlag nach den zuletzt durchaus starken Auftritten, dies vor allem, weil deutlich mehr drin war. Was bleibt, ist das vermeintliche Heimtrauma der Blücher-Elf mit einem mageren Zähler aus vier Ligapartien.

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Aufrufe: 016.10.2017, 17:28 Uhr
Ulrike SchwahnAutor