2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Nach zehn Minuten tauschen die Wriezener auf Geheiß von Schiri Tim Neumann den blauen Dress gegen eine weiße Kluft, um sich besser von den Gästen aus Petershagen-Eggersdorf abzusetzen.
Nach zehn Minuten tauschen die Wriezener auf Geheiß von Schiri Tim Neumann den blauen Dress gegen eine weiße Kluft, um sich besser von den Gästen aus Petershagen-Eggersdorf abzusetzen. – Foto: Udo Plate

Petershagen/Eggersdorf gewinnt bei Blau-Weiß Wriezen

Nach zehn Minuten mussten erstmal die Trikots getauscht werden.

Torhüter Robert Wendt überragt beim Sieg für Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf II in Wriezen. Die Gastgeber müssen die Spielkleidung wechseln, weil beide Teams nur schwer zu unterscheiden sind.
Der große Pelé machte sie quasi stadionfähig, die Geste des Trikottausches. Bei der Weltmeisterschaft 1970 in Mexico tauschte der Brasilianer nach dem 1:0-Erfolg gegen England mit Bobby Moore das Nationaldress. Aber eben erst nach dem Schlusspfiff der Partie.

Im Spiel der Kreisoberliga zwischen Blau-Weiß Wriezen II und den Gästen von Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf II hatte der einseitige Trikottausch jedoch einen anderen Hintergrund. Waren sich beide Teams im Vorfeld der 90 Minuten über das jeweilige Outfit einig, fiel nicht nur dem neutralen Betrachter dann aber doch auf, dass die Akteure kaum bis gar nicht zu unterscheiden waren. Ergo wechselte die Heim-Elf in der zehnten Minute die Farben. Eine Aktion, die dem Unparteiischen Tim Neumann Negativpunkte bei Gunnar Schulz einbrachte, der in seiner Funktion als Schiedsrichter-Beobachter der Begegnung beiwohnte

"Das hätte Tim im Vorfeld erkennen und trotz der Einigung beider Mannschaften in Sachen Spielkleidung auf einem anderen Dress bestehen müssen. Diese unnötige Unterbrechung geht auf sein Konto", übte der Offizielle des Kreises Ostbrandenburg leichte Kritik.

Das Spiel indes entschieden die Gäste zu ihren Gunsten, und die Randberliner wussten sehr wohl, wem sie ihren Dank abzustatten hatten. Kaum, dass Schiri Neumann abgepfiffen hatte und der 2:1-Erfolg feststand, stürmten sie auf ihren überragenden Torhüter Robert Wendt zu und ließen ihn völlig zurecht hochleben. Der Schlussmann hatte mit geradezu sensationellen Paraden den Auswärtssieg gerettet.

Die Gäste lagen zur Pause verdient vorn, nach dem Seitenwechsel schien indes bei der Truppe von Trainer Frank Mutschall jemand den Stecker gezogen zu haben. Als wollten sie sich auf dem Vorsprung ausruhen, ließen sie es nun lockerer angehen und brachten so die Platzherren zurück ins Spiel. Doch die scheiterten durch Christian Klasse, Stefan Zimmer und Christian Heinze immer wieder an Wendt. Als dann Mike-Oliver Hiersche einen der wenigen Gästeangriffe unter Wriezener Protest – der energisch nachfassende Mohanad Khamis soll Torsteher Patrick Geue bei seiner Vorarbeit gefoult haben, zum 0:2 abschloss, schienen die Messen gelesen.

Doch kurz darauf keimte die Hoffnung bei den Gastgebern wieder auf. Klasse überwand nach mustergültiger Zimmer-Vorarbeit den Keeper der Doppeldörfler. Die ließen sich danach in die Defensive drängen und es folgten die beiden ganz großen Auftritte des Robert Wendt. Zunächst fingerte er einen verunglückten Kopfball seines Kapitäns Ronny Schmidtke mit einer unglaublichen Flugeinlage aus dem Winkel. "Den kann man gar nicht halten, das war unmöglich", staunte hinterher nicht nur Trainer Mutschall. Aber damit nicht genug: In der Schlussminute entschärfte der 25 Jahre alte Teufelskerl im Kasten der Gäste auch noch einen nicht übermäßig scharf, dafür durchaus platziert geschossenen Strafstoß von Stefan Zimmer und hielt so den am Ende etwas glücklichen Sieg für seine Mannschaft fest.

Alle Daten und Fakten zum Match: Spielbericht

Aufrufe: 027.10.2020, 07:46 Uhr
Udo PlateAutor