2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

Überzeugender Pflichtsieg für FSV Gütersloh

Frauenfußball: Zweitligist FSV Gütersloh stoppt mit dem 6:1-Erfolg über das Kellerkind BW Hohen Neuendorf den Abwärtstrend und bessert sein Torverhältnis auf +++ Bildergalerie vom Spiel

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Natürlich war es „nur“ ein Pflichtsieg, aber der gelang dem FSV Gütersloh überzeugend. Und wertvoll war der 6:1-Erfolg über Blau-Weiß Hohen Neuendorf auch, wie der Blick auf die Tabelle der 2. Liga zeigt. Hier blieben die Gütersloher Fußballerinnen zwar auf Relegationsrang sieben, sind dank der Niederlage des SV Meppen (1:3 gegen Potsdam II) und des Remis von Wolfsburg II (2:2 gegen Gladbach) auf Tuchführlung zu den Plätzen drei bis sechs. „Auf die Tabelle schauen wir am Ende der Saison“, möchte sich Trainerin Britta Hainke von solchen Zwischenständen indes nicht beeinflussen lassen.

FSV Gütersloh 2009 - SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf 6:1

Nach einem Warnschuss von Evelyn Nicinski, die ein unbeabsichtigtes Zuspiel von Torhüterin Sarah Rolle an die Latte setzte (7.), beherrschte der FSV die Gäste aus Brandenburg in der 1. Halbzeit klar. In der Viererabwehrkette machte die 16-jährige Anna Aehling den Ausfall von Innenverteidigerin Lena Lückel souverän wett, so dass bis zur Pause nichts mehr anbrannte. Dazu trug auch die auffällig starke Leistung von Kamila Kmiecik bei, die auf der „Sechs“ die Bälle nicht nur eroberte, sondern auch behauptete und mit Raumgewinn weiterpasste. In der Offensive kam die ebenfalls erst 16 Jahre alte Noreen Günnewig mit der ungewohnten Aufgabe auf der „Zehn“ gut klar.
Wie kombinationssicher, zielstrebig und abschlussstark der FSV die Abwehrdefizite des Gegners ausnutzte, dürfte auch die Experten auf der Tribüne beeindruckt haben. Neben den Zweitligakonkurrenten Ralf Lietz (Herford) und Markus Wuckel (Bielefeld) war auch der vor zwei Wochen vom Bundesligisten MSV Duisburg entlassene Christian Franz-Pohlmann in die Tönnies-Arena gekommen. Die 4:0-Pausenführung war hoch verdient und ließ die FSV-Fans auf ein Schützenfest hoffen. Das schlechte Torverhältnis (zuvor 36:31) ist nämlich ein kleiner Minuspunkt im Kampf um die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga.
Doch den ersten Treffer in der 2. Halbzeit erzielten die Gäste. Die ungarische Nationalspielerin Erika Szuh, von BW-Trainer Guido Kalle mit Wiederanpfiff aus dem defensiven Mittelfeld weiter nach vorne geschoben, sorgte nicht nur durch ihr Tor in der 49. Minute für eine kurze Wackelphase beim FSV. Zum Glück jagte die polnische Nationalspielerin Patrycja Pozerska den Ball vier Minuten später bei der nächsten Chance für Hohen Neuendorf über das Gütersloher Tor.
Danach übernahm der FSV wieder das Kommando und erhöhte auf 6:1. Die Dominanz der 1. Halbzeit erreichte er aber nicht mehr. „Wir hätten mehr Chancen herausspielen können und zahlreiche Angriffe besser zum Abschluss bringen müssen“, lautete denn auch die Kritik von Britta Hainke. Ansonsten war die Trainerin nach drei Niederlagen in Folge mit dem Auftritt ihres Teams und natürlich auch mit dem klaren Heimsieg zufrieden. „Das war für mich kein Selbstläufer“, lobte sie die Konsequenz, mit der ihre unter großem Tabellendruck stehende Equipe die Schwachstellen der Gäste ausnutzten.
Der klare Spielstand gab ihr zunächst Gelegenheit, Hjördis Nüsken nach zweijähriger Unterbrechung zu ihrem Comeback beim FSV zu verhelfen. „Wettkampf ist etwas anderes als Training, aber sie wird noch wichtig für uns werden“, sagte Hainke der 20-Jährigen eine Leistungssteigerung voraus. In der Schlussphase kam mit Maren Peters auch der andere Winter-Neuzugang noch zu ihrem Punktspielspieldebüt für den FSV Gütersloh.


Zuschauer: 87
Tore: 1:0 Shpresa Aradini (12.), 2:0 Isabelle Wolf (20.), 3:0 Shpresa Aradini (27.), 4:0 Melanie Ott (36.), 4:1 Erika Szuh (49.), 5:1 Melissa Schulz (61.), 6:1 Brigitta Schmücker (63.)

Aufrufe: 025.2.2018, 18:30 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor