2024-04-19T07:32:36.736Z

Pokal
Wer gewinnt, darf auch feiern: Die Ü-45-Fußballer vom FSV Bernau jubeln nach der Übergabe des Kreispokals ausgelassen über ihren Endspielsieg.  ©Nico Albrecht
Wer gewinnt, darf auch feiern: Die Ü-45-Fußballer vom FSV Bernau jubeln nach der Übergabe des Kreispokals ausgelassen über ihren Endspielsieg. ©Nico Albrecht

Der Pott kommt in den Barnim

Letztes Jahr noch 0:8 verloren: Jetzt gewinnen die FSV-Oldies knapp das Finale im Kreispokal gegen Hohen Neuendorf

Die Ü-45-Fußballer des FSV Bernau stahlen dem Gastgeber und Titelverteidiger Blau-Weiss Hohen Neuendorf die Show und holten sich mit einem 2:1-Finalsieg den Kreispokal. Die Bernauer revanchierten sich damit für die 0:8-Endspielniederlage vor einem Jahr in Zühlsdorf.

Nach dem Debakel mit dem 36:2-Sieg der Hohen Neuendorfer gegen GW Ahrensfelde II, das allerorten für Erstaunen und Verwunderung gesorgt hatte, sei man natürlich schon mit Ehrgeiz an das Pokalfinale gegangen, erklärt FSV-Trainer Mario Jonas. Er betont jedoch: "Wir haben uns nur auf Fußball konzentriert und haben nicht nach links oder rechts geguckt."

Die Hohen Neudorfer wurden dann auch gleich früh gewarnt. Denn der Bernauer Dirk Wrana verfehlte nach fünf Minuten mit seinem Drehschuss aus acht Metern das Gehäuse nur äußerst knapp. Und 120Sekunden später musste Blau-Weiss-Torhüter Andreas Friese in höchster Not gegen Ingo Langrock klären. Markus Küntscher vergab im Gegenzug die erste Möglichkeit für die Hausherren.

Dann jedoch übernahmen die Barnimer mehr und mehr das Zepter. Und in der zwölften Minute war es geschehen. Nach einem klugen Pass in die Spitze lief Ingo Ritter allein auf das Tor, umspielte auch noch Friese und schob das Leder zum 0:1 ein. Drei Minuten später traf der auffällige Ex-Profi Dejan Raickovic nur die Latte. Dann leistete sich der Hohen Neuendorfer Ernst Harsch einen zu kurz geratenen Rückpass. Bernaus Mannschaftskapitän Mark Andre Krüger hatte Lunte gerochen, kam an das Leder und wieder war Friese im einsamen Duell machtlos (0:2/22.).

Noch unmittelbar vor der Pause hätte Raickovic bei seiner Doppelchance die Partie wohl bereits vorzeitig entscheiden können. Doch als keiner mehr damit rechnete, gelang Oliver Hackls fast mit dem Halbzeitpfiff der vor der stimmgewaltigen Kulisse viel umjubelte Anschlusstreffer für die Blau-Weissen. Aus halbrechter Position hatte er flach abgeschlossen. Doch auch einige strittige Schiedsrichter-Entscheidungen steckten die Gäste aus Bernau ungerührt weg. "Heiko Aerts wird umgehauen im Strafraum, das war ganz offensichtlich. Wir reklamieren das noch, Hohen Neuendorf spielt weiter und erzielt das Gegentor", kommentiert Jonas die Entstehung des 1:1.

Nach Wiederbeginn war dann zu erkennen, dass die Hohen Neuendorfer den Pokal bei sich behalten wollten. Allerdings wurde auch deutlich, woran es an diesem Tag haperte. In der 35. Minute hätte Küntscher schon ausgleichen können. Sein Schuss ging jedoch über die Querlatte. Zehn Minuten später nahm Männertrainer Torsten Thiel, der das Spiel immer wieder ankurbelte, das Leder mit vollem Risiko volley, blieb aber auch erfolglos. Auch Klaus Schwabe wurde nicht belohnt. Für seinen Direkt-Versuch nach Flanke von Andre Schuldt hätte es sicher sehr hohe Haltungsnoten gegeben, doch wieder flog der Ball über den Kasten (52.). Für Thiel ergab sich die nächste Möglichkeit nach einem Solo, doch machte er vor dem Abschluss wohl eine Drehung zu viel.

Dann allerdings schien der Fluch besiegt zu sein und die Fans hatten schon zum Torjubel angesetzt. Doch bei Schuldts Eingabe und dem Kopfball von Lutz Bielefeldt war die Latte im Wege (55.).

Zunehmend konnte sich Bernau dann wieder etwas fangen und versuchte, durch langsamen Spielaufbau die Zeit zu überbrücken. Bei den nimmermüden Blau-Weissen ließen dann logischerweise auch Kraft und Genauigkeit nach. So konnte der FSV den knappen 2:1-Vorsprung bis zum Schlusspfiff retten. Bernaus Kapitän Mark Andre Krüger nahm dann aus den Händen von Staffelleiter Rainer Hoepfner und dem Spielausschuss-Vorsitzenden Steffen Misdziol den Kreispokal und die Glückwünsche entgegen.

"Es war ein offener Fight in der zweiten Hälfte und am Ende eine Abwehrschlacht. Unser Torwart Dennis Soth hat sensationell gehalten. Am Ende haben wir das Endspiel verdient gewonnen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung", ließ FSV-Trainer Mario Jonas die Begegnung in Kurzform nach dem Schlusspfiff Revue passieren.

Aufrufe: 031.5.2017, 07:08 Uhr
MOZ.de / Jürgen ZinkeAutor