2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

SV Blau-Gelb gewinnt Spitzenduell in letzter Minute

Die Erwartungen an das Spitzenspiel am 26. Spieltag waren hoch, aber der Rasen hatte hier auch noch ein Wort mitzureden. In einem der beiden Torräume hatte sich ziemlich viel Wasser gesammelt und stellte für die Torhüter eine Gefahr dar, da man in diesem Schlammloch versank oder auch wegrutschen konnte. Das Schichtsrichtergespann sah es ähnlich und entschied, die Tore auf beiden Seiten auf die Torraummarkierung setzen zu lassen.

Nachdem die Tore korrekt aufgestellt und die Spielfeldmarkierungen gesetzt wurden, war es dann endlich soweit. Der Tabellenerste SV Blau Weiss Berlin und Tabellenzweite SV Blau-Gelb Berlin wurden vom Schiedsrichtergespann auf das Spielfeld geführt. Beide Mannschaften nahmen Aufstellung und begrüßten die reichlich erschienenen Zuschauer. Nachdem die Seitenwahl durchgeführt war, wurde noch eine Schweigeminute abgehalten.

Und dann begann das lang erwartete Spitzenspiel durch den Anstoß von Blau Weiss. Wie gewohnt machten die Gastgeber von Beginn an ihr Spiel und spielten einige kurze Pässe bis vor den Strafraum der Gäste. Durch einen Ballverlust am Strafraum baute Blau-Gelb mit viel Tempo das Spiel auf und der Ball wurde im Mittelfeld auf Sabrina Liedtke gespielt. Sabrina Liedtke spielte, nach kurzem Blick nach vorne, den Ball durch die Schnittstelle auf Anne Lammert, die leicht Abseitsposition startete. Die Stürmerin mit den 45 Toren auf dem Konto nahm den Ball optimal an, lief auf die Torhüterin zu und ließ die Katja Elsen mit einer guten Körpertäuschung stehen. Nach nur drei Minuten ging der Tabellenzweite in Führung.

Bereits fünf Minuten später hat Katharina Wenk für die Blau-Weissen den Ausgleich auf dem Fuß. Nach einer guten Flanke von außen auf den zweiten Pfosten kann sie den Ball problemlos annehmen, aber kommt zu weit in Rücklage und schießt den Ball über das Tor. Dies sollte nicht die letzte hundertprozentige Chance für Blau Weiss an diesem Tag bleiben. Von dieser vergebenen Torchance ließen sich die Gastgeber nicht beirren und spielten motiviert weiter auf das Tor von Blau-Gelb. In der 12. Spielminute belohnte sich Blau Weiss durch den Ausgleichstreffer von Constanze Hess. Der Ball wurde gut über rechts ausgespielt, anschließend in den Strafraum eingedrungen und nach guter Rücklage von Constanze Hess leicht und locker halb hoch in die rechte Ecke versenkt.

In der körperbetonten Partie lief bis zu Halbzeit nicht mehr viel zusammen. Die Gäste kamen nur noch einmal halbwegs gefährlich vor den Kasten der Gastgeber. Die Damen von Blau Weiss bestimmen über lange Distanz die Partie und haben in der 35. Spielminute nochmal eine dicke Chance. Die selbe Situation, die zum Ausgleich führte, wurde nochmals runtergespielt. Auch hier kommt wieder Constanze Hess zum Schuß, aber eine Mitspielerin von Blau-Gelb wirft sich in den Schuß vor der Torline und kann den Ball klären. Handspiel wird von den Blau-Weissen reklamiert, aber der Schichtsrichter und der Assistent lassen das Spiel laufen. Nach zwei Minuten Nachspielzeit wird die Partie für die Halbzeit unterbrochen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte wechseln beide Mannschaften aus. Blau Weiss bringt die wendige und schnelle Daniela Schmidt und Blau-Gelb wechselt Yvonne Hartmann ein. Beide Mannschaften brauchten ein wenig, um wieder in die Partie zu kommen, wobei Blau Weiss weiterhin das Spiel macht und die Blau-Gelben gut verteidigen.

In der 61. Spielminute wieder eine hundertprozentige Torchance für Blau Weiss. Die starke Jana Teodoridis setzt sich wieder super über rechts durch und flankt den Ball punktgenau auf Constanze Hess, die zu lange abwartet und den Ball unter die Latte setzen will, aber dann doch über das Tor schießt. Hier war der Führungstreffer möglich.

In der 74. Minute wieder dasselbe Bild. Es wird super über Constanze Hess und Jana Teodoridis das Spiel auf rechts eröffnet und diesmal kommt auf umwegen Katharina Wenk frei vor das Tor. Man sieht ihr förmlich an, dass sie nachdenkt was sie jetzt macht, aber dann war es auch schon zu spät. Die aufmerksame Annelie John kommt sofort aus dem Tor und mach die Winkel dicht, so dass Wenk an ihr scheitert. Und wie sagt man so schön: "Machst du vorne die Tore nicht, bekommst du hinten eins rein".

Der Ball wird von Blau-Gelb lang nach vorne geschlagen und dann passiert das Kuriose. Da durch die vorgeschobenen Toren die Strafraummarkierung nicht mehr korrekt ist, lässt sich Katja Elsen davon kurzzeitig irritieren und Charlene Opialla spitzelt ihr den Ball weg. Die Blau-Weiss-Verteidigung ist so überrascht, dass keiner mehr rechtzeitig reagieren kann und der Ball wird ins leere Tor geschoben. Wieder geht der Tabellenzweite in Führung.

Aber auch auf der anderen Seite folgte Verwirrung. Allen Anschein nach wurde im nicht markierten Strafraum ein Foulspiel in der 89. Minute an Constanze Hess begangen, aber es wurde auf Freistoß am Strafraum entschieden. Auch nach Rücksprache mit dem Assistenten blieb es bei der Entscheidung. Jana Teodoridis stellte sich zum Freistoß auf und die Mauer stand recht merkwürdig. Als der Pfiff des Schiedsrichters ertönte, lief Jana Teodoridis an und schoß mit aller Kraft den Ball in den Winkel der Torwartecke. Hier sah die Torhüterin nicht so gut aus. Wieder der Ausgleich.

Nach dem Anstoß für Blau-Gelb ging es noch kurz hin und her und der Schiedsrichter zeigte drei Minuten Nachspielzeit an. Und manchmal muss man einfach Glück haben. Nach einen verunglückten Schuß auf's Tor von Blau-Gelb machten die Pankowerinnen das Spiel schnell und Sabrina Liedtke spielte einen langen Ball aus dem Halbkreis in die Spitze auf Anne Lammert. Auch hier keine richtige Gegenwehr und Lammert kann den Ball erst gut abschirmen und legt sich den Ball so gut vor, dass der Ball optimal auf das Tor gebracht werden kann. Mit dem beherzten Schuß vom Sechszehner lässt sie Katja Elsen wieder keine Chance und der Ball schlägt unter der Latte ein. Trainer Sven Böttger kannte kein Halten mehr und rannte einmal quer über das Spielfeld und verschwand im Gewühle der Mannschaft.

Anschließend versuchte Blau Weiss nochmals den Ausgleich zu erzielen, aber diesmal kam es nicht mehr dazu und die Partie wurde abgepfiffen.

Die Punkteteilung wäre durchaus vertretbar gewesen, aber manchmal entscheiden solche Situationen Spiele und Gäste nehmen drei Punkte mit nach Hause. Damit sind die Blau-Gelben - mit einem Spiel weniger - Punktgleich mit den Blau-Weißen und die Meisterschaft ist zum Greifen nah. Die einzige Hürde, die die Pankowerinnen noch nehmen müssen, sind die Damen aus Spandau, auf die sie am nächsten Wochenende treffen.

Aufrufe: 04.5.2015, 07:33 Uhr
szumAutor