2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines

Falks Klarstellung

GELNHAUSEN: +++ Wittgenborn-Coach: Schwieriges Verhältnis zu scheidendem Keeper Albayrak Resultat schlechter Trainingsbeteiligung und Unzuverlässigkeit +++ Mangelnde Fitness führe zu mangelnder Leistung +++ Wut über Darstellung der Vereins-Atmosphäre +++

Der morgendliche Blick auf FuPa Mittelhessen hat Spielertrainer Patrick Falk von Kreisoberligist KG Wittgenborn diesmal innerhalb weniger Minuten die Laune mächtig verhagelt. Der Ex-Profi von Eintracht Frankfurt ärgerte sich maßlos über das Interview mit seinem Torwart Riza Albayrak, der mit FuPa über seinen bevorstehenden Wechsel sprach – aber eben auch über diverse ihn betreffende Entwicklungen bei Wittgenborn, die letztlich dazu geführt haben sollen, dass er zur SG Huttengrund in die Kreisoberliga Fulda Süd geht.

Spielertrainer Patrick Falk (KG Wittgenborn) über:

…den Start von Albayrak bei Wittgenborn:

„Als Riza kam, konnte ich ihn fitnessbedingt nicht direkt einsetzen. Unser Torwarttrainer Jörg Weiß hat hart mit ihm zusammen gearbeitet, auf dass er die nötige Spritzigkeit zurückerlangt. Der Verein und die Mannschaft haben ihn ansonsten ebenfalls toll aufgenommen, wie man ja im damaligen großen Interview bestens nachlesen kann. Wenn ich meinem größten Helfer im Spätherbst öffentlich danke und ihn dann quasi namentlich wenige Monate später genauso öffentlich in die Pfanne haue, sollte ich mich vielleicht mal per Blick in den Spiegel selbst hinterfragen, was da alles passiert ist.“

...die (Zitat Albayrak) „katastrophale Winterpause mit zwei Trainingseinheiten“:

„Bekanntermaßen lässt es sich bei uns im Winter schlecht klassisch trainieren. Und es ist gewissermaßen korrekt, dass Riza nur zweimal trainiert hat. Die anderen Spieler aber deutlich öfter. Wie das kommt? Von Vorteil wäre es gewesen, Riza wäre zu unseren verschiedenen Spinning-Einheiten gekommen, oder in die Soccerhalle, oder, oder oder…Er war einfach fast nie da.“

...Albayraks sportliche Bedeutung für Wittgenborn:

„Mir ist ganz wichtig zu betonen, dass Riza von den grundsätzlichen Voraussetzungen her ein toller Keeper ist, das hat er, nachdem er richtig fit war, bei uns auch häufig genug unter Beweis gestellt – wenngleich ein paar der Gegentore auch auf seine Kappe gingen. Riza hat sich immer mal leicht verletzt, wofür er nichts kann. Dennoch muss man als Verein immer zweigleisig planen, das gebietet der Verstand. Seinen Nachfolger Lars Müller wollte ich schon früher holen, weil er einfach ein richtig guter Torwart mit Potenzial nach oben ist, das war ganz unabhängig von der Personalie Albayrak. Enrico Geisler spielt, obwohl er sich langsam familiär bedingt etwas zurücknehmen will, recht häufig, das stimmt. Auch hier muss Riza sich selbst hinterfragen. Denn er war unzuverlässig, teilweise wochenlang abgetaucht – um dann in die Vereins-WhatsApp-Gruppe zu schreiben: „Warum spiele ich nicht?“ Da stelle ich als Trainer die Gegenfrage: Wenn ein Spieler mal da ist und mal nicht, dazu in der Fitness enorm schwankt und nicht mit mir kommuniziert – wen stelle ich da ins Tor?"

...Albayraks Wechselumstände und die Aussage, er habe eine Vertragsverlängerung ausgeschlagen:

"Riza hat mit unserem Torwarttrainer vor der Winterpause abgemacht, zehn Kilo abzuspecken, und kam zurück mit dem ungefähren Gegenteil. Wir haben uns mit allen Spielern vor etwa vier Wochen zusammengesetzt und erörtert, was die Jungs für die Zukunft so geplant haben. Dabei haben wir kein Verlängerungsangebot gemacht, sondern Vorstellungen ausgetauscht, mit der klaren Frist 20. April als nächster personeller Schritt. Er meinte damals, er wolle eigentlich noch lange bleiben und seine Zelte nicht schon wieder abbrechen. Dann war er wochenlang nicht mehr da und leicht verletzt. Mir hat ein Vereinskollege irgendwann zwischendurch gesteckt, dass Riza wohl den Abgang plant. Dabei sind Wechselwünsche doch ok, ganz normal im Fußball."

...sein künftiges Verhältnis zu Albayrak:

"Persönlich haben wir seit Wochen nicht mehr gesprochen. Zuletzt hat er sich für das Training angekündigt, war dann aber anscheinend wegen der Eintracht in Gladbach. Nochmal: Fußballerisch bringt er als Torwart eigentlich überragend viel mit, aber er muss kommunizieren und selbst auch mal überlegen. Sobald wir Konditionseinheiten machen, hat er Wadenprobleme, beim Abschlussspiel will er ins Feld. Auf so jemanden kannst du dich schlecht verlassen, zumal wenn der erste Weg dann zu Medien geht und nicht zu mir. Die öffentliche Antwort muss er nun aushalten, ich will nicht zulassen, dass der Verein öffentlich rüberkommt wie der atmosphärisch allerletzte Club. In Wittgenborn darf gerne jeder an mir Kritik üben – aber ich sage ganz klar: Wenn das der Fall ist, muss man die Eier haben und das mit mir persönlich besprechen. Das ist dann sicher nie angenehm, aber immerhin geradeheraus. Bei keinem Verein läuft immer alles rund, keine Frage. Auch bei uns nicht immer, und das bedauere ich. Aber Unzufriedenheit ist im Fußball leider nie auszuschließen, ich hatte als Trainer über 200 Spieler auf dem Feld, habe mich dabei auch oft geärgert. Aber das heute Morgen hat mich extremst enttäuscht."

Aufrufe: 029.4.2017, 09:00 Uhr
Dennis BellofAutor