2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait
A-Klasse, wir kommen: Die SG Bingerbrück/Weiler freut sich auf die neue Umgebung.	Archivfoto: Edgar Daudistel
A-Klasse, wir kommen: Die SG Bingerbrück/Weiler freut sich auf die neue Umgebung. Archivfoto: Edgar Daudistel

Harmonie stimmt sofort

B-Klassen-Meister Bingerbrück/Weiler mit funktionierender Einheit zum Erfolg

Verlinkte Inhalte

BINGERBRÜCK. Der Kreis schließt sich. In den 80er-Jahren feierte Michael Engelhardt als aktiver Fußballer seine erste Meisterschaft mit dem SV Bingerbrück. In dieser Saison gelang ihm in der B-Klasse West mit der SG Bingerbrück/Weiler sein erstes Meisterstück als Trainer. „Es ist schon kurios“, lacht der 55-Jährige. Zwischen den beiden Mannschaften erkennt er einige Parallelen.

„Wir hatten eine gesunde Mischung im Kader“, erklärt Engelhardt. Damals wie heute vereine das Team junge Talente und gestandene Leistungsträger. Drei Akteure aus der eigenen A-Jugend und fünf externe Neuzugänge musste der Trainer integrieren und zu einer funktionierenden Einheit formen. Keine leichte Aufgabe. Heute blickt Engelhardt zufrieden zurück: „Die Mannschaft ist zusammengewachsen.“ Der Erfolg gibt ihm Recht.

Auf dem Feld stimmte die Harmonie sofort. Als Titelfavorit gestartet, stürmte die SG mit dem 13:1-Auftaktsieg gegen den TSV Wackernheim II an die Tabellenspitze. Nur ein einziges Mal in der gesamten Saison gab die Engelhardt-Elf ihre Führungsposition aus der Hand, als sie am dritten Spieltag 0:1 bei der SG Sponsheim/Dromersheim/Dietersheim unterlag. Es sollte die einzige Niederlage in der Hinrunde bleiben. Mit dem 6:1 bei Fontana Finthen II eroberte die SG den Platz an der Sonne gleich zurück. Sieben Zähler betrug der Vorsprung vor der zweiten Halbserie. Zum Glück, sagt Michael Engelhardt.

Denn im Winter ließ eine vierwöchige Platzsperre keine geordnete Vorbereitung zu. Diese Lücke machte sich in der gesamten Rückrunde bemerkbar. „Wir kamen nicht in unseren Spielfluss“, analysiert der SG-Coach. Stattdessen rückte der kämpferische Aspekt in den Vordergrund. Über Zweikämpfe ins Spiel finden, als Team zusammenhalten. „So konnten wir auch Leistungsschwankungen einzelner Spieler auffangen“, lobt Engelhardt.

In der Statistik spiegelt sich das fehlende Training allerdings kaum wider. Zwar sammelte der Meister in der zweiten Halbserie drei Zähler weniger, bestritt aufgrund der Abmeldung von Fiam Italia Mainz aber auch eine Partie weniger. Mehr Erkenntnisse liefert das Torverhältnis. Die Defensive präsentierte sich in der Hinrunde als Bollwerk, ließ im Schnitt weniger als ein Gegentor pro Begegnung zu (13). Mehr als doppelt so viele Treffer kassierte die SG in der Rückrunde (31). Zum Absturz führte das aber nicht, weil die Offensive zur Tormaschine avancierte und 72-mal einnetzte (Hinrunde: 56). Kein Wunder, dass Kevin Hanss und Pascal Dickenscheid bis zuletzt um die Torjägerkrone stritten. Mit 37 Treffern hatte Hanss die Nase knapp vorne, zusammen erzielte das Duo mehr als die Hälfte der SG-Tore.

Je näher die Meisterschaft rückte, desto häufiger bremste Engelhardt seine Mannschaft. „Ich bin ihnen bestimmt auf die Nerven gegangen“, grinst er. Auf keinen Fall wollte er als Zweiter über die Ziellinie gehen und die Aufstiegsspiele bestreiten. Zu präsent ist die Erinnerung an die Saison 2014/2015, als er mit der TSG Schwabenheim gegen den SV Italclub unterlag und der Traum von der A-Klasse zerplatzte.

Am drittletzten Spieltag alles klar gemacht

Dass es diesmal reichen würde, realisierte er erst, als es tatsächlich soweit war. Am drittletzten Spieltag drehte der Primus den 0:2-Rückstand gegen Croatia Mainz zum 4:2, gleichzeitig verlor der bis dahin ärgste Verfolger FV Budenheim. Damit waren Meisterschaft und Aufstieg sicher. Eine Woche später startete Engelhardt mit der Vorbereitung auf die höhere Klasse, schaute sich die Partie zwischen Hassia Bingen II und dem TSV Ebersheim an. Seine Erkenntnis: „Es wird etwas schneller und körperbetonter gespielt.“ Davon können sich Engelhardt und die SG in der kommenden Saison persönlich überzeugen.



Aufrufe: 022.6.2018, 10:00 Uhr
Dennis BuchwaldAutor