Kurz und knackig. Etwas mehr als drei Wochen blieben Maaßen und „Co“ Sebastian Block, um ihre Spieler fit für diese außergewöhnliche Rückrunde zu bekommen. „Wir haben die schweren Gegner in den Testspielen bewusst gewählt, die erzielten Ergebnisse werden uns Selbstvertrauen geben“, ist Maaßen nach den Vergleichen mit dem niederländischen Erstligisten FC Groningen (2:0), SV Elversberg (3:0) und Drittliga-Spitzenreiter MSV Duisburg (1:1) überzeugt.
Auf ihn hält Enrico Maaßen große Stücke. „Wir haben einen kleinen, aber sehr ausgeglichenen Kader. Ich denke, dass wir hervorragend besetzt sind“, unterstreicht der 35-jährige, angehende Fußballlehrer und geht ins Detail. „Die Qualität, die wir im Kader haben, ist in jedem Training zu spüren. Wir haben Spieler, die auf unterschiedlichen Positionen und in verschiedenen Systemen spielen können, sich aber auch gegenseitig ersetzen können. Das macht uns flexibel in der taktischen Ausrichtung.“
Nico Buckmaier ist der Wunschspieler des Trainers. Und er ist derjenige, der das Rödinghauser Offensivspiel beleben und damit den Ausfall des verletzungsanfälligen Christian Derflinger kompensieren soll. „Nico kann Tore vorbereiten, ist aber auch selbst torgefährlich, er kann als zweiter Stürmer, auf Außen, auf der Zehn oder auf der Acht spielen. Er bringt als früherer Kapitän in Wattenscheid aber auch die menschliche Qualität mit, die uns auf und neben dem Platz weiterbringen wird. Das ist genauso wichtig, wie die spielerische Verstärkung, deshalb freue ich mich einfach, dass er jetzt da ist“, so Maaßens Vorschusslorbeeren für den 27-jährigen Rechtsfuß dessen Wert bei transfermarkt.de auf 150.000 Euro geschätzt wird.
Für den SV Rödinghausen ist es das sechste Jahr in der Regionalliga West und eine Zeit, in der es am Wiehen über die Plätze 8, 14, 10, 5 und 3 fast immer nach oben ging. Jetzt steht der SVR auf der Eins und will sich von dort nicht mehr vertreiben lassen. „Wir sollten nicht so viel träumen, sondern uns lieber Teilziele stecken und diese erfüllen“, heißt das in der Trainersprache. Eine Empfehlung an seine Spieler, wie sie mit dieser Situation und vielleicht einmaligen Chance umgehen sollen, liefert der Cheftrainer auch: „Nicht so viel nachdenken, locker bleiben und die Geradlinigkeit beibehalten, die uns in der Hinrunde ausgezeichnet hat.“
Der Blick auf die Tabelle – Rödinghausen ist Erster, der SV Bergisch Gladbach nach dem Rückzug der SG Wattenscheid 09 Letzter – sagt viel, aber nicht alles. „Das erste Spiel des Jahres ist immer etwas Besonderes. Und wir spielen zu Hause. Aber wie in jedem Spiel gilt es, dem Gegner den nötigen Respekt entgegenzubringen“, betont Enrico Maaßen, der um die Ausgangsposition vor dem Anpfiff natürlich weiß: „Über die Favoritenrolle brauchen wir diesmal wohl nicht zu sprechen...“