2024-05-17T14:19:24.476Z

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Die Kämpferherzen: Der Stolz überwiegt - für immer

Die U17-Mädels des SV Bedburg-Hau verlieren im Verbandspokalfinale mit 0:5 gegen Borussia Mönchengladbach +++ Trainer Sven Rickes dirigierte im Anzug

Wer in den finalen beiden Partien einer Spielzeit acht Gegentore erhält und selbst nicht trifft, dürfte nicht automatisch von einem versöhnlichen Saisonabschluss sprechen. Die U17-Mädchen des SV Bedburg-Hau aber tun das. Und womit? Mit Recht. Immerhin standen sie am Vatertag im Verbandspokalfinale, und das zum ersten Mal in der Vereinshistorie.

„Das war für uns alle eine unglaubliche Erfahrung, die wir nie wieder vergessen werden“, sagt Trainer Sven Rickes. Das Endergebnis lautete 0:5 aus Hauer Sicht, am Samstagnachmittag verloren die Kämpferherzen in der Regionalliga mit 0:3 gegen Alemannia Aachen. „Wir gehen in jedem Fall mit einem guten Gefühl aus der Saison“, sagt Rickes. Für ihn war das Pokalfinale im Hennes-Jeschke-Sportzentrum in Duisburg-Marxloh nicht nur in sportlicher, sondern auch in modischer Hinsicht ein Novum. Er hatte seinen Kickerinnen versprochen, bei einem etwaigen Finaleinzug im Anzug an der Seitenlinie zu spielen. „Die Wettschulden musste ich natürlich einlösen. Ich habe seit Jahren keinen Anzug mehr angehabt. Extra dafür hatte ich abgenommen. Unsere Leistung passte glücklicherweise zum Anzug“, sagt Rickes. Die B-Juniorinnen, eigens mit dem Mannschaftsbus angereist, spielten vor 300 Zuschauern befreit auf und stellten den Bundesligisten aus Mönchengladbach vor große Probleme. „Für Bedburg-Hau war das Spiel ein absolutes Highlight, entsprechend ist die Mannschaft aufgetreten. Davon haben wir uns zu Beginn sehr beeindrucken lassen, waren zu hektisch“, sagt Gladbachs Co-Trainer Christian Klein. Dennoch brachte Selma Fohrer die Fohlen-Elf in der 17. Minute in Front. Nach einem langen Ball in die Spitze setzte sich die Angreiferin im Eins-gegen-Eins gegen Torhüterin Judith Thieme durch. Lara Poth erhöhte in der Schlussphase des ersten Durchgangs auf 2:0 (34.). Nach dem Wechsel übernahm der VfL-Nachwuchs das Ruder. Einen Steckpass in den Strafraum nutzte Jasmin Vernaleken zum 3:0 (44.), Nele Röhrhoff markierte später per sehenswertem Distanzschuss den vierten Treffer (67.). Den Schlusspunkt der Partie zum 5:0-Endstand setzte Poth mit ihrem zweiten Treffer (72.). „Man muss trotz des Ergebnisses dem Gegner ein Riesenkompliment machen: Er hat sich nie aufgegeben und zu jedem Zeitpunkt auf einen eigenen Treffer gespielt“, sagt Klein. Immerhin kamen auch die Kämpferherzen zu einer Reihe von Chancen. Leona Baran lief gar frei auf Gladbachs Torhüterin zu. Pia Landers hätte den Ball zwischenzeitlich über die Linie drücken können, ihr fehlten nur wenige Zentimeter. „Wir haben so viel Begeisterung gespürt und haben lange gut mitgehalten. Wir sind nie umgefallen, haben unser eigenes Spiel durchgezogen“, sagt Rickes. Noch platt von der Pokalpleite setzte es im Abschlussspiel der Regionalliga-Saison eine deutliche 0:3-Niederlage bei Alemannia Aachen. Im nächsten Jahr kickt die B-Jugend vom Duvenpoll wieder in der Niederrheinliga.

Aufrufe: 02.6.2019, 18:45 Uhr
RP / Maarten OversteegenAutor