Die Erklärung für den Aufstieg der Winkler wirkt auf den ersten Blick etwas kompliziert. Mit 37 Punkten aus 19 Spielen rangierten die Kicker von der Vollradser Allee mit einem Punkt Abstand hinter dem FSV Oberwalluf und der JSG Aarbergen, die allerdings beide schon eine Partie mehr bestritten hatten. Durch die angewandte Quotientenregel überholt der FSV damit die beiden Kontrahenten und erobert den Relegationsplatz. In diesem Jahr wurden mit dem TuS Breithardt und dem SV Erbach zwei direkte Aufsteiger ermittelt. Durch die Entscheidung des Verbandstages darf die junge Winkler Mannschaft die beiden Neu-Kreisoberligisten auf ihr Abenteuer begleiten, weil ein Aufstiegsspiel nicht hätte stattfinden können. Ein weiteres Kuriosum: Die Partie, die die Winkler noch hätten nachholen müssen, sollte an jenem Donnerstag ausgetragen werden, an dem bekanntgegeben wurde, dass durch die Pandemie vorerst alle Amateurspiele abgesagt werden müssen. Die Locker-Truppe hätte zum schweren Hartplatz-Derby in Hattenheim antreten müssen.
Unverdient ist der Winkler Aufstieg indes aber nicht. Der FSV stellt mit Abstand den jüngsten Kader der Liga (Durchschnittsalter: 21,3 Jahre). Nach dem TuS Breithardt fingen sich die Winkler rund um den souveränen Rückhalt Gregor Braun (23) auch die zweitwenigsten Gegentore (27) im Klassement. Toptorjäger ist Kapitän und Mittelfeldass Simon Sobert (22), der neun Tore und neun Assists beisteuerte.