2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligabericht
Avancierte spät zum Matchwinnefür die SG Walluf: Reinhold Reichert (Foto).
Avancierte spät zum Matchwinnefür die SG Walluf: Reinhold Reichert (Foto). – Foto: Sascha Köppen/Sabine Mohr

Reinhold Reichert mit dem richtigen Riecher

Einwechselspieler krönt Aufholjagd der SG Walluf mit seinem zweiten Treffer +++ SV Niedernhausen hadert mit der Chancenverwertung +++ 02er verlieren in Waldbrunn

Wiesbaden/Rheingau-Taunus. Topleistung von Fußball-Verbandsligist SG Walluf. Das Team steckte drei verletzungsbedingte Wechsel und zwei Rückstände weg, bezwang Bauerbach durch den Last-Minute-Treffer von Reinhold Reichert noch 3:2. Bereits am Freitag hatte die Spvgg. Eltville den RSV Weyer mit 3:0 besiegt. Ohne Atempause geht es nun in die letzte im Vorfeld geplante Englische Woche. Am Mittwoch mit einem erneuten Eltviller Heimspiel gegen den FC Waldbrunn und dem Derby SV Niedernhausen gegen SG Walluf (beide 20 Uhr). Biebrich 02 gastiert am Donnerstag zur gleichen Zeit bei Germania Schwanheim. „Ich könnte mir aber vorstellen, dass wir bereits in der Woche nicht mehr spielen“, befürchtet Biebrichs Sportlicher Leiter Malte Christ angesichts der prekären Infektionslage.

FC Waldbrunn – FV Biebrich 02 2:1 (2:1). – Aufgrund einer Muskelblessur fehlte David Meurer bei den 02ern, die schwungvoll begannen, durch Orkun Zer und Christian Kunert aber Topchancen ausließen. Zudem scheiterte Zer mit dem an Necmi Gür verschuldeten Elfmeter an Keeper Daniel Erbse (20.). Um nach einer Gür-Ecke dann doch zu treffen. Doch die Führung hielt nicht lange. Der von Moritz Christ verschuldete Strafstoß führte durch FC-Spielertrainer Steffen Moritz (27.) zum Ausgleich, kurz darauf nutzte Eric Böcher eine Unentschlossenheit der Gäste zum 2:1. Im zweiten Durchgang zielte der eingewechselter Mike De Sousa nur wenige Zentimeter am Waldbrunner Kasten vorbei. „Ein Unentschieden wäre für das, was wir investiert haben, nicht unverdient gewesen“, fand Malte Christ. Derweil haben die Biebricher zwei Punkte am Grünen Tisch erhalten. Das 1:1 am 13. September gegen den FC Steinbach II wurde in einen Sieg für die 02er umgewandelt. Die Steinbacher hatten offenbar vergessen, zwei eigentlich spielberechtigte Akteure im digitalen Spielbericht hochzuladen und es versäumt, dem Schiedsrichter stattdessen die Spielerpässe vorzulegen. Oder die Spieler durch Personalausweis oder Führerschein zu legitimieren. Steinbach hat gegen das Urteil allerdings Einstruch eingelegt.

Biebrich 02: Wieszolek; Gurok, Mo. Christ, Jozic, Ebert, Dorul (56. Tasdelen), Jaatit, Kunert (72. De Sousa), N. Gür, Pinger, O. Zer.

Tore: 0:1 Zer (18.), 1:1 Moritz (27./Elfmeter), 2:1 E. Böcher (29.). – SR: Ballweg (Zwingenberg). – Zuschauer: 120.

SG Walluf – SV Bauerbach 3:2 (1:1).– Erst sah es so aus, als hätte sich alles gegen die Rheingauer verschworen. Doch am Ende, als Reinhold Reichert in der Nachspielzeit noch das kaum mehr für möglich gehaltene Siegtor erzielt hatte, brandete Jubel auf. „Die Mannschaft hat eine Riesenmoral bewiesen, das Spiel super gedreht und noch dazu das verletzungsbedingte Ausscheiden von drei wichtigen Spielern kompensiert“, strahlte Alexander Moss aus dem Wallufer Trainerstab. Ein Kraftakt, der so nicht absehbar war. Früh hieß es 0:1, ehe nacheinander Alf Mintzel (Oberschenkel) und Julius Buff (war umgeknickt) vom Platz musste – später auch noch Johannes Buff. Doch dieses geballte Verletzungspech brachte auch die Erkenntnis, dass die SGW in der Breite gut bestückt ist. Reichert nutzte den feinen Pass von Nils Balder zum 1:1. In der Endphase gerieten die Gastgeber erneut ins Hintertreffen, hatten aber sofort durch den ebenfalls eingetauschten Chris Weber (Tobias Bellin legte vor) eine Antwort parat. Die starken Gäste wehrten sich, doch Wallufs Keeper Martin Hohoff bewies seine Klasse (87.) und der Ex-Bierstadter Reichert kurz vor dem Abpfiff ein zweites Mal seinen Torriecher.

SG Walluf: Hohoff; Johannes Buff (53. Weber), Winhauer, Esser, Berger, Schön, J. Dalbert, Bellin, Mintzel (27. Frantz), Julius Buff (11. Reichert), Balder.

Tore: 0:1 Traut (2.), 1:1 Reichert (30.), 1:2 Wiesner (84.), 2:2 Weber (85.), 3:2 Reichert (90.+1). – SR: Steinmann (Bensheim). – Zu.: 100. – Gelb-Rot: da Silva (Bauerbach, 90.+2).

SV Niedernhausen – Germania Schwanheim 1:1 (1:1). – Niedernhausens Torhüter Steven Baumann sah sich in der 89. Minute Schwanheims Noah Brämer gegenüber: Im Eins-gegen-Eins parierte er mit einem tollen Reflex und bewahrte die Autal-Adler vor dem vorzeitigen Knockout. „Damit hielt uns Steven im Spiel“, lobte SVN-Sprecher Miguel Leidemann. Im Gegenzug verpasste SVN-Spielertrainer Maurice Burkhardt aus aussichtsreicher Position die letzte Möglichkeit auf die drei Punkte. So endete die Partie, wie sie begann. Bereits nach wenigen Sekunden brachte Davide Frusteri den Ball nicht im leeren Tor unter – nur eine der vielen Hundertprozentigen, die die Gastgeber ausließen. „So viele Großchancen habe ich lange nicht mehr gesehen“, kommentierte Leidemann den eklatanten Chancen-Wucher. Insbesondere Burkhardt und Thomas Brewer ließen diesmal die gewisse Kaltschnäuzigkeit vermissen. Nazeem Aboubakari zeigte indes, dass er es auch von Beginn an kann: Nach seinem späten Doppelpack in Weyer stand er in der Startelf und traf zur frühen Führung (9.). Mit dem Halbzeitpfiff kassierte der SVN aber den Ausgleich durch Brämer. „Es waren zwei verlorene Punkte. Für die ausgelassenen Chancen habe ich keine Worte“, hatte Leidemann am Ergebnis zu knabbern. Und hofft natürlich, dass am Mittwoch gegen Walluf die Effizienz zurückkehrt.

SV Niedernhausen: Baumann; Berg, Ofosu, R. Akoto, Brewer, Benariba, Uworuya, M. Burkhardt, Adou, Aboubakari (87. Gündogan), Frusteri (67. Ulm).

Tore: 1:0 Aboubakari (9.), 1:1 Brämer (44.). – SR: F. Tesch (Dieburg). – Zu.: 100.

Aufrufe: 018.10.2020, 19:05 Uhr
Stephan Neumann/Marcus MühlenbeckAutor