2024-04-23T13:35:06.289Z

Spiel der Woche
Bammersdorf (in grün) war mit Druck im Aufstiegskampf bei der Oesdorfer Reserve angetreten und brauchte lange, bis der Knoten platzte. Foto: Berny Meyer
Bammersdorf (in grün) war mit Druck im Aufstiegskampf bei der Oesdorfer Reserve angetreten und brauchte lange, bis der Knoten platzte. Foto: Berny Meyer

Bammersdorf hadert trotz Kantersieg

22. Spieltag: SV besiegt Oesdorf II 6:0, hätte aber auch deutlich höher gewinnen können

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6:0 hat der SV Bammersdorf im Auf­stiegsrennen gegen den Tabellenvorletzten, die DJK-SC Oesdorf II, gewonnen. Zufrie­den ist man beim SV aber nicht: Zu lange dauerte es, bis der Knoten beim Tabellenführer platzte.

DJK-SC Oesdorf II - SV Bammersdorf 0:6

Dass die Partie der Oesdorfer Reser­ve gegen Bammersdorf eine einseitige werden würde, offenbarten der Blick auf den Tabellenstand und den Spiel­berichtsbogen. Der Tabellenführer konnte mit drei Auswechselspielern antreten, die Heimmannschaft musste auf die letzten Reserven zurückgrei­fen, um überhaupt eine Elf zusammen­bekommen.

„Ein Sieg ist Pflicht“, so hatte Martin Koschmieder, einer der beiden Bammersdorfer Trainer, vorab die Marschrichtung vorgegeben. Und dementsprechend startete der SV. Ab der dritten Minute folgte eine Chance auf die nächste. Stürmer Patrick Gnad versuchte es nach Flanke Heiko Netter mit einem Kopfball aus halber Höhe, scheiterte aber ebenso wie Christian Knorr eine Minute später, der es an der Strafraumgrenze aus der Drehung versuchte. Allein acht Chan­cen, die man durchaus hätte verwer­ten können, hatten die Bammersdor­fer bis zur 17. Minute.

„Es geht noch eine Viertelstunde, dann müssen wir uns ergeben“, konstatierte Oesdorfs Abwehrschef Thomas Meyer. Und hat­te damit beinahe Recht: In Minute 35 traf Gnad von der Strafraumgrenze links unten. „Alle aufwachen“, forderte Koschmieder nun von seinem Team. Das hatte zuvor weitere gute Chancen liegen lassen und Andreas Welsch, den zweiten, momentan aber pausie­renden Spielertrainer an der Seitenlinie zur Ver­zweiflung gebracht. Ein ums andere Mal scheiter­ten die Bammersdorfer entweder an der vielbei­nigen Oesdorfer Verteidi­gung oder an Torwart Johannes Schleicher, der ein sehr gutes Spiel machte. Wenn er mal nicht mehr retten konn­te, sprangen Pfosten oder Latte ein. Mit der knappen Füh­rung zur Pause konnte der SV nicht zufrieden sein. 5:0 hatte man Oes­dorf im Hinspiel ge­schlagen.

Doch nach Wie­deranpfiff hatten die DJK-SC sogar ihre bes­ten zehn Minuten. Am gefährlichsten war in der 47. Minute Oldie Wolf­gang Schaner, der, nach­dem sich Torwart Dirk Lauterbach verschätzt hatte, nach einer Flanke halb am Boden knapp neben das Tor zielte. Besser machte es auf der Gegenseite Kosch­mieder nach einer guten Flanke von Heiko Netter. Der zweite Treffer besänftigte den SV aber nicht. Dazu kam, dass die Oesdorfer das Spiel bei bestem Wetter mit Galgenhumor nah­men und sich zwar gegen die Nieder­lage stemmten, im „Gaudispiel“ aber im Gegensatz zu Bammersdorf keiner­lei Druck hatten. Treibl bringt frischen Wind In der 70. Minute platzte schließlich der Knoten. Der junge Nico Treibl war für Knorr gekommen und hatte den Ball zu Kapitän Martin Paulus gebracht. Der scheiterte zunächst an Schleicher, doch Gnad versenkte den Nachschuss. Als die Oesdorfer den Anpfiff verschliefen, Gnad und Treibl durchbrachen und der 18-Jährige sein erstes Saisontor erzielte, brachen jedoch die Dämme. Oesdorf verschanz­te sich am eigenen Strafraum, Bam­mersdorf wartete dort mit acht Mann auf Bälle aus dem Mittelfeld. Weiter­hin ging viel daneben. Das 5:0 erzielte schließlich Netter nach Vorlage von Treibl. Gnad hatte beim 6:0 keine Gegenwehr mehr.

„Wir hätten eigentlich schon in der ersten Halbzeit fünf Tore machen müs­sen“, bilanzierte Koschmieder, der auf der linken Seite kein Glück gehabt hatte. „Wir waren einfach nicht bei der Sache. Wir haben ver­dient gewonnen, aber es war ein seltsa­mer Tag.“ Lob spendierte er Treibl, Gnad und den Oesdorfern, besonders Schleicher. „Wir passen uns zu oft dem Gegner an. Gegen Möhrendorf wird es ein anderes Spiel sein“, ver­sprach Welsch. Am kommenden Sonn­tag empfängt seine Mannschaft den Tabellendritten.

Schiedsrichter: Rascher (Nürnberg) - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 (35.) Gnad, 2:0 (60.) Koschmieder, 3:0 (70.) Gnad, 4:0 (71.) Treibl, 5:0 (83.) Netter, 6:0 (89.) Gnad
Aufrufe: 014.4.2015, 15:57 Uhr
Stefan Bergauer (NN Forchheim)Autor