In Ballrechten-Dottingen bleibt man ruhig

Abgezeichnet hatte sich der gute Saisonbeginn der Dottinger vor der Spielzeit nicht. Viel mehr herrschte Ungewissheit nach einem turbulenten Sommer. Im März verkündete Trainer Andreas Bach, dass er zur kommenden Runde von seinem Amt zurücktritt. Zwei Monate später präsentierte Ballrechten-Dottingen den Bötzinger Coach Ewald Beskid als Nachfolger. Nachdem diesem mit den Kaiserstühlern sensationell der Klassenerhalt in der Verbandsliga glückte, bekundete auch der Sport-Club Freiburg sein Interesse und verplichtete Beskid als Co-Trainer der A-Junioren Bundesligamannschaft, zum Leid der Dottinger, die wiederum ohne Trainer dastanden. Eine Woche vor Saisonbeginn heuerte dann Michele Borrozzino im Markgräflerland an.

Ohne Mitsprache bei der Kaderplanung und der Saisonvorbereitung war sich Borrozino anfangs unschlüssig, ob das Traineramt beim SV Ballrechten-Dottingen der richtige Arbeitsplatz ist. „Ich habe mir ein Wochenende Zeit genommen, um über die Situation nachzudenken. Am Ende war ich mir sicher, dass ich mich dieser Herausforderung stellen möchte“, sagt der verbandsligaerfahrene Trainer.

Dass Ballrechten-Dottingen nach den ersten sechs Partien Tabellenführer mit maximaler Punkteausbeute ist, liege an der tollen Personalsituation im Kader, so Borrozzino. Die Dottinger haten das Team über mehrere Jahre zusammenhalten können, sodass der Coach auf eine eingespielte Truppe zurückgreifen kann. Auch in dieser Sommerpause gab es im Gegensatz zum Trainerposten wenig Fluktuation in der Mannschaft. Viel mehr konnten sich die Rot-Weißen punktuell verstärken. Ein weiterer wichtiger Faktor waren die wenigen Abstinenten in der Vorbereitung. Während einige Klubs mit einer Vielzahl von im Urlaub weilenden Spielern hadern, präsentierte sich die Situation im Markgräflerland ausgewogen. „Bei uns waren immer nur ein bis zwei Spieler gleichzeitig abwesend. Auch Verletzungen gab es nicht zu beklagen“, sagt der Trainer, der den spielerisch und technisch guten Bußball der Dottinger weiter entwckeln möchte.

Vom Aufstieg träumen der SV Ballrechten-Dottingen nach dem Traumstart nicht; das Saisonziel lautet sich im ersten Drittel zu halten. Dabei verweist Borrozzino auf die vergangene Saison. Nachdem der Verein am 22. Spieltag Relegationsplatz zwei erklimmen konnte, folgte eine Talfahrt mit sechs Niederlagen am Stück, bedingt durch eine Verletzungsmisere und diversen weiteren Ausfällen. „Wir bleiben ruhig“, erklärt der Coach und ergänzt: „Nach den nächsten Spielen gibt es eine neue Einschätzung, wie sich das Kräfteverhältnis in der Bezirksliga präsentiert.

Am kommenden Sonntag trifft der SV Ballrechten-Dottingen auf die vor der Saison hochgehandelte SG Freiamt-Ottoschwanden. „Ich habe den Gegner schon einige Male in dieser Saison gesehen und kann bestätigen, dass diese Mannschaft um den Aufstieg mitspielen wird. Das ist ein ausgeglichenes und fußballerisch gutes Team, das uns die erste Niederlage zufügen könnte“, lobt Borrozzino die Spielgemeinschaft. Der Coach erwartet in Duell auf Augenhöhe. Dennoch seien drei Punkte das Ziel im Heimspiel, sagt Borrozzino und fügt hinzu: “Mit der Leistung der letzten Wochen ist das auch möglich.“