Die SG Wasser-Kollmarsreute konnte sich an der Spitze etwas von Verfolger Kirchzarten absetzen. Der 4:0-Erfolg in Neuenburg trat aber angesichts eines Todesfalls im Verein eher in den Hintergrund. Kirchzarten holte bei der starken SpVgg. Untermünstertal nur ein Remis und spürt den Atem der Dottinger im Nacken. In der unteren Tabellenhälfte gab es keine Bewegung, und dies nicht nur, weil das Kellerduell Sasbach gegen Pfaffenweiler ins Wasser fiel: Von den abstiegsgefährdeten Teams gelang einzig der PTSV Jahn Freiburg wenigstens einen Punkt zu ergattern.
Duselsieg der Dottinger
Auch wenn der 2:1-Heimsieg über Teningen das Blatt des SV Ballrechten-Dottingen im Aufstiegspoker verstärkt, war Trainer Andreas Bach nach dem Schlusspfiff nicht wirklich zufrieden: „Eine richtig schlechte Leistung“, bescheinigte er seiner Elf. „Es war spielerisch extrem schwach, und vom Engagement und dem Willen zum Sieg war in der ersten Halbzeit nicht viel zu sehen.“ Die Dottinger mussten den Ausfall der Kreativkräfte Christian Casar, Fitim Fazlija und Manuel Wolf verkraften und taten sich recht schwer mit den Teningern. Jene mussten noch vor der Pause verletzungsbedingt Fabian Minke auswechseln und verpassten die Führung durch Spielertrainer Pascal Spöri (20.) und Fabio Saggiomo (25.). Nach einem Freistoß nutzte Saggiomo aber die Schläfrigkeit der Dottinger Hintermannschaft zur Gästeführung. In der zweiten Halbzeit drehten die Platzherren das Resulat. Erst trat Kapitän Andreas Asal einen Eckstoß, Raphael Höfler verlängerte per Kopf auf Stefan Roser, und jener stupfte den Ball über die Linie. Kurz vor Schluss erzielte Johannes Link auf Kopfballvorlage von Asal den Siegtreffer. Marco Müller zeigte sich in der Nachspielzeit noch zu uneigennützig und versuchte bei einem Konter den Ball auf den eingewechselten Marcello Marchese querzulegen, doch der Ball wurde geklärt. „Wir haben mit viel Dusel gewonnen“, so Andreas Bach, „weil wir die Fehler der Teninger rechtzeitig genutzt haben.“ Pascal Spöri war der Ansicht, dass ein Remis dem Spielverlauf eher entsprochen hätte: „Wir hatten in der ersten Halbzeit die klareren Chancen und haben insgesamt wenig zugelassen. Wie so oft haben wir viel investiert und fahren wieder ohne Punkte nach Teningen, obwohl wir beim Tabellendritten einen Zähler hätten mitnehmen können. Aber mit dieser Leistung habe ich keine Bedenken für die Zukunft.“
Der Spitzenreiter widmet seinen 4:0-Erfolg Michaela Bohnenberger
Es war ein großer Schock für die SG Wasser-Kollmarsreute: Michaela Bohnenberger, die Mutter von Mittelfeldregisseur Jens Bohnenberger und für die SG etwas wie die gute Seele des Vereins, ist am Freitag im Alter von nur 51 Jahren verstorben. Es wurde überlegt, das Auswärtsspiel in Neuenburg aus diesem Grund abzusagen. „Aber Jens hat gesagt, es wäre im Sinne seiner Mutter gewesen, wenn wir spielen – ich ziehe meinen Hut vor ihm“, sagte Trainer Thomas Reger.
Das Resultat – ein 4:0-Erfolg – stand angesichts der Geschehnisse eher hintenan. Reger lobte seine Elf für eine sehr souveräne Leistung: „Beim Stand von 0:4 mussten wir einmal auf der Linie klären, ansonsten war Neuenburg ohne Chance. Das 0:1 war ein Geschenk, weil die Neuenburger zuvor nicht deutlich geklärt hatten. In der zweiten Halbzeit haben wir Lukas Dümmig und Noel Stolp, die beide noch Trainingsrückstand hatten, von der Bank gebracht; sie haben neue Impulse gesetzt, und dann haben wir die Partie sehr gut runtergespielt.“
Merzhausen erweist sich für PTSV Jahn als unangenehmer Gegner
Im Abstiegskampf hat der PTSV Jahn Freiburg mit dem 1:1 gegen den VfR Merzhausen den Abstand auf den rettenden Platz 15 nur wenig, aber eben doch schrumpfen lassen. „Wir hatten uns viel vorgenommen, aber es war extrem schwierig“, berichtete Jahn-Trainer Ray Wusu. „Merzhausen hat sehr körperbetont gespielt, hat kompakt gestanden, viel mit langen Bällen operiert und uns somit immer wieder aus dem Konzept gebracht.“ Chancen seien zwar Mangelware gewesen, dennoch hätte Marcel Cierpinsky eine starke Leistung im Freiburger Tor gezeigt, und die Postler trafen mehrfach die Latte. „Am Ende war das 1:1 gerecht“, so Wusu. Ludwig Voß hatte Aufsteiger VfR in der 74. Minute in Front gebracht, aber die Freiburger ließen sich nicht entmutigen, und nach einer Standardsituation konnte Torben Blechenberg egalisieren.