2024-05-14T11:23:26.213Z

Halle
Chancenlos: Die Senioren des Oranienburger FC Eintracht (in der Mitte Robert Remer) verloren alle Spiele und wurden Letzter.  ©Andreas Gora
Chancenlos: Die Senioren des Oranienburger FC Eintracht (in der Mitte Robert Remer) verloren alle Spiele und wurden Letzter. ©Andreas Gora

Futsal kommt in Oberhavel-Barnim auf den Prüfstand

Die Funktionäre des Fußballkreises wollen auf die flächendeckende Ablehnung reagieren.

Der Hallenfußball erfreut sich weiter großer Beliebtheit – nicht allerdings bei den offiziellen Meisterschaften der Erwachsenen. Für die Turniere um die Kreismeisterschaften finden sich kaum Teilnehmer. Diesen Trend findet Steffen Misdziol bedenklich – und macht sich Gedanken.

Die geringe Beteiligung bei den Meisterschaften der Männer, Frauen und Alten Herren mache ihn traurig, bemerkt der Spielausschuss-Vorsitzende des Fußballkreises Oberhavel/Barnim. Dass am Wochenende nur fünf Mannschaften um den Titel bei den Senioren Ü 35 spielten, wolle er nicht bewerten. „Es gibt aber eine Tendenz. Und die ist ein schlechtes und ein ganz trauriges Zeichen.“

Ursprünglich hätten acht Mannschaften in Eberswalde am Start sein sollen. Neben Gastgeber und Vorjahressieger Eberswalde waren es letztendlich nur Einheit Zepernick, Finow/Finowfurt, der Oranienburg FC Eintracht und Eintracht Bötzow dabei. „Es hat sich in den letzten Jahren schon abgezeichnet, dass immer weniger Mannschaften Lust haben, hier mitzumachen“, bedauerte Oranienburgs Kay Kretschmann. Vor allem der Zeitaufwand und Verletzungen im Alter nennt der Coach als Grund. Bötzows Trainer Steffen Götze fand deutliche Worte: „Es ist schade, dass sich nur fünf Mannschaften finden, die an einem Wochenende im Januar zusammenkommen. Es wäre schöner gewesen, ein Turnier mit acht Mannschaften und in wirklicher Turnierform auszutragen. So hätte man den Kreismeister durch ein Finale auszuspielen können.“

Steffen Misdziol betont, für die Senioren nicht der richtige Ansprechpartner zu sein. Mit Bildung des Großkreises übernahm diese Aufgabe ein eigenständiger Ausschuss um den Vorsitzenden Reinhardt Schmidt. „Ich bin also nicht unmittelbar zuständig“, sagt Misdziol. Aus alter Verbundenheit und in seiner Rolle als Vorstandsmitglied des Fußballkreises fühle er sich aber mitverantwortlich. „Und ich kann sagen, dass mir die Entwicklung weh tut.“ Im Gegensatz zu den Männern (wo es gar keine Endrunde geben wird) und Frauen (nur sieben Teilnehmer) werde bei den Senioren noch richtiger Hallenfußball gespielt. „Darum ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass das Interesse so gering war. Das ist eine komische Tendenz. Wir werden die Ursachen erforschen.“

Dass der Futsal bei den Männern seit Jahren auf wenig Begeisterung treffen würde, sei aus Sicht von Steffen Misdziol nicht neu. „Dass aber bei den Frauen, die immer bedingungslos gespielt haben, nur sieben Teilnehmer gefunden wurden, überrascht mich schon.“

Wenngleich der Funktionär die strikte Ablehnung von Futsal-Turnieren nicht verstehen kann, da auf dem Spielfeld kaum Unterschiede zu erkennen seien, macht er sich Gedanken. Und das nicht im stillen Kämmerlein. So werde der Hallenfußball in Oberhavel am Wochenende Thema bei der Klausurtagung des Vorstandes sein. Misdziol: „In den letzten Wochen hat sich gezeigt, dass das Interesse an den großen Events gewaltig ist. Mit den Traditionsturnieren können und wollen wir nicht konkurrieren. Und Futsal lassen sich die Vereine nicht aufdrücken.“ Daher müssten Überlegungen angestellt werden. Misdziol will dabei zur Diskussion stellen, ob bei den Männern unbedingt beim Futsal geblieben werden muss. Die Zeiten hätten sich aus seiner Sicht geändert, da es beim Landesverband und Fußballkreis neue Vorsitzende gibt. „Darum werden wir dieses Thema völlig neu beraten. Der Fußballkreis denkt nach.“

Senioren: Blau-Weiss verpasst Sieg knapp

In Eberswalde wurden am Wochenende die Hallen-Kreismeisterschaften der Alt-Herren-Fußballer ausgetragen.

Bei den Senioren Ü 35 wurde Preussen Eberswalde der Rolle des Favoriten eindrucksvoll gerecht und gewann alle Spiele. Dem 3:0 zum Auftakt gegen Zepernick folgten Siege gegen Oranienburg (8:0), Finow/Finowfurt (2:0) und Bötzow (6:0). Platz zwei sicherte sich Zepernick (9 Punkte) vor Finow/Finowfurt (6)

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Die Teams aus Oberhavel landeten am Ende des Feldes. Oranienburg verlor nach dem 0:8 gegen die Preussen auch gegen den Kreisrivalen (0:3) und musste sich schnell vom ausgegebenen Ziel, unter die Top drei zu kommen, verabschieden. Da es auch gegen Zepernick (0:7) und Finow/Finowfurt (1:2) Niederlagen setzte, landete der OFC auf dem letzten Tabellenplatz. Bötzow kassierte Niederlagen gegen Finow/Finowfurt (3:4), Eberswalde (0:6) und Zepernick (2:3).

Schon im ersten Ü-45-Spiel gab es eine Überraschung. Vorjahressieger Blau-Weiss Hohen Neuendorf musste sich Finow/Lichterfelde/Finowfurt knapp mit 0:2 geschlagen geben.

Der Titelverteidiger spielte ein gutes Turnier und gewann gegen Zühlsdorf, Zepernick, den SV Glienicke und Basdorf – musste sich den Barnimern letztlich aber aufgrund der schlechteren Tordifferenz geschlagen geben. Diese hatten nur gegen Zepernick verloren.

Dementsprechend zufrieden zeigte sich Detlef Schmidt von der SG Finow/Lichterfelde/Finowfurt. „Höchstwahrscheinlich hat das erste Spiel gegen Hohen Neuendorf den Ausschlag gegeben. Die haben wir gut erwischt und sind super gestartete.“ Die drei Mannschaften an der Spitze (Zepernick wurde im letzten Spiel von Glienicke der Turniersieg vermasselt) seien gleichwertig gewesen. Hohen Neuendorfs Kapitän Oliver Hackel ärgerte sich ein wenig. „Wir haben ein Spiel verpennt und haben weniger Tore geschossen. Das ist schade.“

Unter sechs teilnehmenden Teams landeten Glienicke und Zühlsdorf auf den Plätzen vier und fünf.

Bei den Ü-50-Fußballern ließ sich Preussen Eberswalde nicht stoppen. Mit sechs Siegen in sechs Spielen gelang der Turniersieg vor dem SV Tornow (13 Punkte). Bestes Oberhavel-Team war Rot-Weiß Flatow. Zwölf Punkte bedeuteten Platz drei.⇥(jst)

Aufrufe: 023.1.2019, 14:12 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor