2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Zwei neue Männer an der Linie: Trainer Rudolf Reupold (li.) und sein Assistent Georgios Kechagias. FOTOS: ESC
Zwei neue Männer an der Linie: Trainer Rudolf Reupold (li.) und sein Assistent Georgios Kechagias. FOTOS: ESC

Bad Tölz holt Coach mit FCB-Vergangenheit

Hoffnung auf ruhigere Zeiten

Der neue Coach des SV Bad Tölz heißt Rudolf Reupold. Vor vielen Jahren trainierte er Bayern-Spieler wie Markus Babbel oder Christian Nerlinger. Bei seiner Vorstellung in Tölz zeigte er sich bestens vorbereitet.

Nach dem Abstieg in die Kreisklasse macht sich nun wieder Aufbruchsstimmung beim SV Bad Tölz breit: Der Hauptgrund dafür heißt Rudolf Reupold, der neue Trainer, der am Montagabend der Mannschaft vorgestellt wurde. Nicht nur seine beeindruckende Vita, sondern auch die positive Einstellung, mit der er an seine neue Aufgabe herangehe, lassen Team-Manager Michael Zauner auf bessere Zeiten hoffen: „Schon bei unserem ersten Gespräch war er so gut vorbereitet, dass ich den Eindruck hatte, er weiß mehr über den SV als ich selbst.“

Reupold, 64 und aus Unterhaching, hat mit Georgios Kechagias auch gleich einen Co-Trainer mitgebracht. Und zwar von den SF Föching, wo er selbst in den vergangenen vier Jahren vor allem den Nachwuchs koordinierte. Mit Jugend-Teams feierte Reupold seine größten Erfolge als Trainer: Zwölf Jahre lang coachte er beim FC Bayern diverse Mannschaften. Die Bilanz: sechsmal bayerischer Meister. Und mit der U 17 wurde er in der Saison 1987/88 sogar deutscher Meister. Damals leitete Reupold spätere Profis wie Max Eberl, Markus Babbel oder Christian Nerlinger an. „Dann habe ich mich aus beruflichen Gründen aus dem Trainergeschäft zurückgezogen“, berichtet Reupold. Seit er 2016 Rentner ist, will er es aber nochmal wissen. Als „interessante Aufgabe“ bezeichnet er sein Engagement beim SV: „Das ist wirklich eine Herausforderung. Wir müssen hier Stabilität reinbekommen und das Selbstbewusstsein wieder aufzubauen.“ Damit liegt der neue Coach auf einer Linie mit Zauner, der erklärt, „dass wir nach zwei Abstiegen in Folge die Talfahrt stoppen müssen“.

Der Mannschaft, die von der Bezirksliga in die Kreisklasse durchgereicht wurde, will Zauner keinen Vorwurf machen: „Am Willen hat es nicht gefehlt“, sagt er, gibt aber zu bedenken, dass „die halbe Mannschaft, die zuletzt auf dem Platz stand, ein Jahr zuvor noch aus der A-Klasse abgestiegen ist“. Zu dem vorzeitig beurlaubten Ex-Trainer Helmut Volz meint Zauner: „Er hatte die schwierige Aufgabe, das Team auf das taktische und spielerische Niveau der Kreisliga zu bringen. Dazu war aber wohl die Zeit zu kurz.“ Künftig wolle man versuchen, den Nachwuchs mehr in die Seniorenteams zu integrieren.

Zum Großteil bleibt das SV-Team der Vorsaison beisammen. Aufgehört hat Kapitän Thomas Angermeier: „Fußball hat für mich nicht mehr den höchsten Stellenwert“, sagt der 25-Jährige Defensivspieler, der beruflich stark im Marketing bei Drittligist Unterhaching eingebunden ist. Eine Aufgabe, die ihn nach dem Aufstieg der Hachinger mehr fordert, „vor allem an den Samstag-Nachmittagen“. Angermeier hätten Anfragen aus Holzkirchen, Lenggries und Penzberg vorgelegen, aber das würde sich alles nicht mit seinem Job vertragen. Er hätte sich vorstellen können, beim SV weiterzuspielen: „Aber da ist einfach ein radikaler Umbruch nötig. Da wollte ich nicht im Weg stehen.“ So tendiert Angermeier dazu, als „Spielertrainer in einem unterklassigen Verein“ anzufangen.

Offensivmann Simon Klaar hat sich dem Kreisliga-Aufsteiger SV Bad Heilbrunn angeschlossen. Max Gögler will seine aktive Karriere beenden. Zudem hat Dominik Hiederer, der das Team in der zweiten Saisonhälfte trainierte, das Handtuch geworfen. An Neuzugängen konnte Zauner bereits Stürmer Jürgen Weber (zuletzt SC Gaißach), den Torhüter Adrian Papescu (TSV Wolfratshausen) und Torwarttrainer Tobias Bernwieser (Rot-Weiß Tölz) präsentieren. „Außerdem habe ich einige weitere erfolgversprechende Gespräche geführt“, sagt Zauner. „Wir müssen das SV-Schiff endlich wieder in positives Fahrwasser bringen.“

Aufrufe: 014.6.2017, 09:32 Uhr
Ewald Scheitterer - Tölzer KurierAutor