2024-04-23T13:35:06.289Z

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Zwei Wappen, zwei Vereine, künftig aber nur noch eine Spielgemeinschaft: Der SV Auernheim und der SV Möhren kicken kommende Saison gemeinsam.
Zwei Wappen, zwei Vereine, künftig aber nur noch eine Spielgemeinschaft: Der SV Auernheim und der SV Möhren kicken kommende Saison gemeinsam.

SV Auernheim und SV Möhren spielen Doppelpass

Personalnot zwingt zu einer Spielgemeinschaft, die kommende Saison mit zwei Teams in der B-Klasse starten wird +++ Blischke wird Trainer

Der Trend zur Fußball-Spielgemeinschaft hält an. Ramsberg und St. Veit haben sich schon länger zusammengeschlos­sen, Heidenheim und Hechlingen ha­ben es getan und auch manche Reser­veteams – und nun auch der SV Au­ernheim und der SV Möhren. Sie gehen als „SG“ in die kommende Sai­son 2015/2016.

Die Sportvereine Auernheim (aktu­ell Schlusslicht und Absteiger aus der A-Klasse West) und Möhren (B-Klasse West 1) haben sich jetzt darauf geei­nigt, eine Spielgemeinschaft zu bilden. Das Ziel beider Vereine ist es, die Kräfte zu bündeln, um in der neuen Saison wieder mit zwei Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen zu kön­nen. Beide Treuchtlinger Ortsteil-Klubs bleiben zwar eigenständig, neh­men künftig jedoch als SG Auern­heim/ Möhren am Rundenspielbetrieb des Kreises Neumarkt/Jura teil.

Derzeit ohne Reserveteams

Der SV Auernheim konnte bereits in den letzten Jahren keine Reserve mehr stellen, Möhren musste Ende 2014 auf­grund von Personalmangel zurückzie­hen. Doch auch mit nur einer Mann­schaft wurde es in den vergangenen Monaten für den SVM zunehmend schwerer, wettbewerbsfähig zu blei­ben. Die Gründe hierfür sind laut Vor­stand vielschichtig: Zum einen been­deten in den letzten Jahren mehrere Spieler altersbedingt ihre Laufbahn. Zum anderen ließen anhaltendes Ver­letzungspech – phasenweise waren bis zu zehn Spieler verletzt – sowie er­neute Spielerabgänge im Winter die Personaldecke ausdünnen.

Befand sich der SVM nach der Winterpause mit einem Punkt Rückstand auf Platz zwei noch in Schlagdistanz, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen, verlor das Team in der Rückrunde den Anschluss und musste zuletzt etliche Niederlagen einstecken, was jegliche noch verbleibenden Aufstiegshoffnun­gen zerplatzen ließ.

Sportlich ebenfalls trostlos lief es in dieser Saison für Auernheim. Nach­dem im vergangenen Jahr noch die Meisterschaft in der B-Klasse gefeiert und damit der Aufstieg in die A-Klas­se perfekt gemacht werden konnte, be­findet man sich aktuell abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz und steht bereits als erster Absteiger fest. Generell lässt sich feststellen, dass sich der SVA seit Einführung der B-Klassen im Kreis Neumarkt/Jura zu einer sogenannten „Fahrstuhlmann­schaft“ zwischen A- und B-Klasse entwickelt hat. Zwar hielt sich – an­ders als in Möhren – die Fluktuation im Kader in Grenzen, jedoch konnten in den letzten Jahren auch nur wenige Spieler hinzugewonnen werden, wes­wegen der Verein im Moment analog zum SVM über einen kleinen Spieler­kader verfügt.

Die gemeinsame missliche sportli­che Lage veranlasste die Verantwortli­chen beider Vereine nach der Winter­pause dazu, erstmals Gespräche mit­einander zu führen, die schnell zu Er­gebnissen führten. Sowohl Auernheim als auch Möhren betonen jedoch, dass es ausschließlich darum geht, den Fußballbetrieb in beiden Dörfern auf­rechterhalten zu können. Ohne die Zu­sammenarbeit wäre es wohl bei beiden Vereinen schwer geworden, über das nächste Jahr hinaus eine Mannschaft stellen zu können. Seit ein paar Wochen trainieren beide Teams regelmäßig zusammen, und die verbleibenden Spieler der je­weiligen Vereine haben fast aus­schließlich ihre Bereitschaft signali­siert, weiterzumachen und gemeinsam das Projekt Spielgemeinschaft anzu­gehen.

In der Trainerfrage einigte man sich darauf, dem bisherigen Übungs­leiter des SV Auernheim, Matthias Blischke, das Vertrauen zu schenken. Der 40-jährige Dietfurter schnürte jahrelang für den TV Langenaltheim, SV Schambach und dem Nachfolger­verein FC Nagelberg die Fußball­schuhe. Blischke sieht in der Entscheidung „eine große Chance“ für beide Ort­schaften, auch in Zukunft fußballe­risch auf gesunden Beinen zu stehen. Der bisherige Trainer des SV Möhren, Karl Mößner, wird indes auf eigenen Wunsch in der kommenden Saison keine Funktion bekleiden. SVM-Vor­stand Stefan Biber bedauert diese Entscheidung zwar, dankte dem noch zum Saisonende ausscheidenden Möß­ner jedoch im Namen des Vereins herz­lich für sein leidenschaftliches En­gagement in der schwierigen sportli­chen Lage. Aktuell umfasst der Spielerkader beider Mannschaften jeweils zwischen 14 und 17 Spielern. Allerdings spielen in Möhren auch mehrere Studenten, die nicht immer zur Verfügung stehen.

Um gewährleisten zu können, dass die Spielgemeinschaft in der neuen Saison mit zwei Teams antreten kann, sollen zum bisherigen Kader noch Neuzu­gänge stoßen. Hierbei befinde man sich in „guten Gesprächen“. Wichtiger als externe Verstärkungen sei jedoch, dass alle Spieler voll mitziehen und gegebenenfalls auch eine mögliche neue Rolle in einer zweiten Mann­schaft annehmen müssen, betonten die Verantwortlichen der Vereine. Nur so ließe sich erreichen, dass in der kom­menden Spielzeit zwei schlagkräftige und konkurrenzfähige Mannschaften in der B-Klasse antreten können.

Spiele in beiden Orten

In der Hinrunde sollen die Heim­spiele in Auernheim, in der Rückrunde in Möhren ausgetragen werden. Die im Oktober stattfindenden Kirchweihen bilden jedoch eine Ausnahme: So wird auch in der Hinrunde am Kirchweih­wochenende in Möhren gespielt. Das Training soll auch während der Saison abwechselnd auf beiden Sportplätzen stattfinden. Die Vorfreude auf die neue Saison ist indes bei allen Beteiligten groß. Die bereits erfolgte Kooperation im Trai­ning wurde von beiden Seiten gut an­genommen und ließ die Teams bereits stückweise einander besser kennenler­nen. Hierin, so ist sich auch Coach Blischke bewusst, wird die große He­rausforderung – besonders in der Vor­bereitung – liegen: möglichst schnell zu einer Einheit zusammenwachsen und sich einspielen. „Dann“, so ist Matthias Blischke überzeugt, "werden Spieler, Verant­wortliche und Zuschauer viel Freude in der neuen SG finden“.

Aufrufe: 028.5.2015, 13:43 Uhr
mik (WT)Autor