2024-04-25T10:27:22.981Z

Pokal
Der Schein trügt: Der SV Atlas Delmenhorst (gelbe Trikots) war nicht am Boden, sondern besiegte den Kreisligarivalen TSV Ganderkesee im Pokalviertelfinale überraschend deutlich mit 4:1.   Bild: Günther Richter
Der Schein trügt: Der SV Atlas Delmenhorst (gelbe Trikots) war nicht am Boden, sondern besiegte den Kreisligarivalen TSV Ganderkesee im Pokalviertelfinale überraschend deutlich mit 4:1. Bild: Günther Richter

Atlas biegt früh auf Siegerstraße

Klares 4:1 im Viertelfinale gegen Ganderkesee – 3:0 nach 20 Minuten. Der TSV verzichtete auf den Einsatz von Torjäger Manuel da Silva Carilho. 700 Zuschauer sahen eine überlegene Atlas-Elf.

Die Fußballer des TSV Ganderkesee tanzen seit Sonnabend nur noch auf einer Hochzeit:

Wie ein zahnloser Tiger ist das personell stark geschwächte Team im mit Spannung erwarteten Kreispokal-Topspiel beim SV Atlas Delmenhorst im Viertelfinale ausgeschieden. Mit 1:4 (0:3) ging der Kreisliga-Spitzenreiter beim Tabellenzweiten unter und bot dabei eine enttäuschende Leistung.

Die 700 Zuschauer im Delmenhorster Stadion staunten nicht schlecht, als sie sahen, dass die Gäste gleich auf zwei ihrer besten Akteure verzichteten. Während Sven Apostel bei einem Trainerlehrgang weilte, nahm Torjäger Manuel da Silva Carilho auf der Ersatzbank Platz und wurde die gesamten 90 Minuten nicht eingesetzt. Verletzt oder angeschlagen sei der beste Angreifer der Kreisliga (19 Saisontore in 15 Spielen) nicht gewesen, betonte TSV-Coach Hamid Derakhshan: "Nein, er ist fit. Ich wollte aber Marko Schrank eine Chance geben, er hat zuletzt sehr gut trainiert." Möglicherweise hatte sich Derakhshan den Schachzug, auf seinen stärksten Mann zu verzichten, aufgrund des in zwei Wochen steigenden Liga-Rückspiels bei Atlas eingehend überlegt. "Das Punktspiel ist wichtiger", räumte der Trainer nach der klaren Schlappe in Delmenhorst ein.

Von Beginn an hatte der SV Atlas das Heft eindeutig in der Hand. Ganderkesee stand tief in der Abwehr und musste einen Angriff nach dem anderen über sich ergehen lassen. Die Folge: Die Gäste sahen sich bereits nach 20 Minuten einem aussichtslosen 0:3-Rückstand gegenüber. Stefan Kulikow hielt beim ersten Tor nach einer starken Ballstafette lässig den Fuß hin und erzielte das 1:0 (6.). Beim zweiten Atlas-Tor griff TSV-Keeper Christian Klattenhoff nicht beherzt genug nach dem Ball, so dass Kulikow die Kugel am Fuß behielt und mit einem Schlenzer das 2:0 markierte (19.). Nur eine Minute später sorgte Daniel von Seggern mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern in den rechten Winkel für klare Verhältnisse.

"Atlas hat im ersten Abschnitt mehr Druck gemacht. Wir haben keine Lösung gefunden und uns viele Fehler im Spielaufbau geleistet", erklärte Derakhshan. Nach der Pause mischte seine Elf etwas besser mit und beteiligte sich am Spiel - mehr als ein Strafstoßtor von Cansin Cetin (65.) sprang aber nicht heraus. Im Gegenteil: Der aufgerückte SVA-Verteidiger Florian Knipping erhöhte per Kopf auf 4:1 (71.) und raubte den Gästen damit alle Hoffnungen auf eine Aufholjagd.

"Zufrieden kann man nicht sein. In der zweiten Hälfte lief es zwar etwas besser, aber auch nur, weil Atlas zwei oder drei Gänge heruntergeschaltet hat", sagte Derakhshan ein wenig geknickt. Mit Apostel und Manuel da Silva Carilho sollte der TSV Ganderkesee in 14 Tagen im Kreisliga-Spitzenspiel bei Atlas deutlich mehr Gegenwehr leisten können.

Tore: 1:0 Kulikow (6.), 2:0 Kulikow (19.), 3:0 von Seggern (20.), 3:1 Cetin (65./HE), 4:1 Knipping (71.).

Aufrufe: 018.11.2013, 05:10 Uhr
Guido FinkeAutor