2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinstreue

Treuer Anneröder in der schwarzen Hose

VEREINSIDOLE: +++ Arwed Schäfer ein Musterbeispiel für Vereinstreue +++

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ANNEROD . Ein weiterer Teil der FuPa- und Anzeiger-Serie ,,Vereinsidole" führt nach Annerod. Zu Arwed Schäfer, der (fast) seinen gesamten fußballerischen Werdegang beim SVA verbracht hat. Schäfer ist ein mustergültiges Beispiel für Vereinstreue.

Mit sieben Jahren begann Schäfer mit dem Fußball spielen. In der B-Jugend stand gezwungenermaßen ein Vereinswechsel an. ,,Der Jahrgang 1965/66 war einfach extrem schwach. Wir hätten in Annerod einfach keine Mannschaft zusammenbekommen", sagt er heute. So ging es mal eben vier Kilometer weiter ins benachbarte Steinbach, wo er dann auch noch in der A-Jugend auflief.

Dass es dann aber wieder nach Annerod zurückgehen sollte, war ihm allerdings immer klar. ,,Natürlich wollte ich dann bei den Aktiven wieder in meinem Heimatort spielen", - Schäfer ist schließlich Anneröder durch und durch. Sein Platz im Kreis Gießen ist Annerod.

Seine Position auf dem Platz war der hinter den Spitzen. ,,Der ausgewiesene Knipser war ich nun nicht unbedingt, aber meine Mitspieler konnte ich doch, denke ich, ganz gut in Szene setzen."


Arwed Schäfer

Die größten Erfolge feierte er gemeinsam mit Erkan Hökelekli, heute beim VfR Lich tätig. Zwei Aufstiege in Folge, vor allem der aufsehenerregende Durchmarsch von der A-Klasse in die Bezirksliga, bleiben für Schäfer unvergessen. Angebote wie beispielsweise aus Burkhardsfelden blieben nicht aus, doch für den 1,90m-Mann kam das nicht in Frage. ,,Natürlich hätte mich auch mal ein Wechsel gereizt", resümiert er heute. ,,Aber für mich stand ganz klar die Kameradschaft im Vordergrund und die war in Annerod einfach klasse."

Nach dem Ende seiner Karriere half Schäfer auch immer wieder in der zweiten Mannschaft aus und tut das noch heute, wenn Not am Mann ist. Deshalb kam es vor, dass er gemeinsam mit seinem Sohn Marcel auflief. Was für den Filius ein größeres Problem darstellt als für den Papa. ,,Ich wollte ja immer auf ihn aufpassen und Tipps geben. Das kam natürlich nicht immer gut an. Aber irgendwann hat es schon gepasst und für mich war es natürlich eine feine Sache."

Mittlerweile spielt Schäfer, der im Dezember seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, bei den Alten Herren des SVA. Eine Besonderheit prägte Schäfers Karriere zudem. In Annerod wurde er irgendwann bekannt als ,,der Mann mit der schwarzen Hose". ,,Jedes Mal, wenn es eine neue Ausstattung gab, waren mir die Hosen zu eng. Das war ganz komisch. Und auf Sonderbestellungen hatte ich keine Lust, also habe ich mir eine eigene zugelegt", erzählt Schäfer schmunzelnd, nicht ohne zu erwähnen, dass es dadurch zunächst zu Problemen mit den Schiedsrichtern kam. ,,Schwarz war damals absolute Schiedsrichterfarbe. Doch mit der Zeit haben die Herren mich gekannt und das durchgehen lassen."

Bei den Partien der ersten und zweiten Mannschaft ist Schäfer auch heute noch Zaungast und hofft, dass sich Annerod aus den Abstiegsnöten in der Kreisliga A Gießen befreien kann. Doch egal in welcher Liga auch immer, Arwed Schäfer war, ist und bleibt für immer Anneröder - durch und durch.



Aufrufe: 012.3.2016, 09:45 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor