2024-04-15T13:50:30.002Z

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Moritz Brunold (rechts) und der SV Amtzell wollen mit einem Sieg im Relegationsfinale gegen die SG Aulendorf den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga schaffen. Florian Wolf
Moritz Brunold (rechts) und der SV Amtzell wollen mit einem Sieg im Relegationsfinale gegen die SG Aulendorf den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga schaffen. Florian Wolf
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SV Amtzell will rauf, SG Aulendorf nicht runter

Relegationsspiel zur Fußball-Bezirksliga am Samstag um 17 Uhr in Bergatreute

Bergatreute / sz - Wer löst das letzte Ticket für die Saison 2017/2018 in der Fußball-Bezirksliga Bodensee? Die Antwort darauf gibt es am Samstag (Anstoß 17 Uhr) beim alles entscheidenden Relegationsspiel zwischen dem Vizemeister der Kreisliga A (Staffel 3), dem SV Amtzell, und dem Viertletzten der abgelaufenen Bezirksligasaison, der SG Aulendorf. Gespielt wird auf dem Sportgelände des SV Bergatreute.

Das Kunststück, das der Kleine den Großen schlägt, gelang zuletzt 2014 dem SV Maierhöfen-Grünenbach, der als Vizemeister der Kreisliga A (Staffel 3) mit einem Spiel mehr in den Beinen, den ausgeruhten Bezirksligisten SV Fronhofen im entscheidenden Relegationsspiel mit einem deutlichen 5:2-Sieg in die Kreisliga A beförderte. Die Allgäuer haben es vorgemacht, was in so einer Relegation mit entsprechender Zuschauerkulisse und Motivation möglich ist. Der Rest ist bekannt. Maierhöfen-Grünenbach marschierte durch bis zur Landesliga, musste allerdings jetzt nach zwei Spielzeiten wieder den Gang in die Bezirksliga antreten.

Dem gleichtun will es jetzt der SV Amtzell, der in seinem ersten Entscheidungsspiel am vergangenen Dienstag den SV Wolfegg mit einem 3:1-Sieg eliminierte. Nach dem Abstieg 2016 aus der Bezirksliga Bodensee klopft der SV Amtzell wieder an die höchste Spielklasse im Bezirk Bodensee an. Trainer Alexander Mayer sieht die Chance bei 50:50. Dennoch, der SV Amtzell hat nur ein Ziel vor Augen: "Es gab nur ein Thema bei uns, den sofortige Wiederaufstieg", sagt Mayer. "Wir haben uns in der Meisterrunde der Kreisliga A das Leben oft schwer gemacht, darum wurde auch der TSV Ratzenried Meister." Also will es Amtzell über die Relegation packen. "Der Umweg ist hart und steinig", weiß Mayer, "aber wir wollen ihn bis zum Ende gehen."

Ordnung nicht verloren

Der Sieg gegen den SV Wolfegg war ein hartes Stück Arbeit, das Spiel wurde nach dem 1:2-Anschlusstreffer der Wolfegger nochmals richtig eng. "Gut war, dass wir unsere Ordnung nicht verloren haben", sagt Mayer. "und in der Defensive solide gespielt haben." Die Abwehr um Gabriel Ambs überstand die kleine Drangperiode und Amtzell machte mit dem Treffer zum 3:1 alles klar. "Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir die Zweikämpfe angenommen haben", sagt Mayer. Im Mittelfeld zog Julian Müller gekonnt die Fäden, fing so manchen Ball vor der Abwehr ab. In der Offensive beschäftigten Sven Christberger und Dominik Brecht unermüdlich die gegnerische Abwehr. In der Reihenfolge trugen sich die drei Spieler auch in die Torschützenliste ein. Das dürfte auch den kritischen Augen von Wolfgang Steinbach, Trainer der SG Aulendorf, der sich die Begegnung natürlich ansah, nicht entgangen sein. "Amtzell hat klug gespielt", sagt Steinbach, "man hat gesehen, dass die Spieler von Alex Mayer einen Plan hatten." Von der Spielanlage her war Amtzell die reifere Mannschaft, "die die Schwächen des Gegners gekonnt nutzten und in Tore umsetzten", sagt Steinbach. Dazu komme ein stabiles Mittelfeld um Julian Müller. Auch Sven Christberger hat Wolfgang Steinbach beeindruckt. "Sven ging sehr giftig in die Zweikämpfe, hat sich immer wieder gut durchgesetzt, für mich war er der auffälligste Spieler."

Doch die SG Aulendorf will gegen den SV Amtzell Antworten liefern. Steinbach dürfte nicht entgangen sein, dass die Abwehr des SV Amtzell in der ersten Spielhälfte nicht immer ganz sattelfest stand und ein ums andere mal die Ordnung verlor. Einmal sogar auf der Linie klären musste. Wolfegg konnte allerdings daraus kein Kapital schlagen. Das dürfen sich die Spieler von Alexander Mayer gegen einen Andreas Krenzler oder Janik Vogt nicht erlauben.

Aulendorf leicht favorisiert

"Wir sind auf alle Fälle gut vorbereitet", sagt Wolfgang Steinbach, "wir hatten zwei Wochen Zeit, uns zu regenerieren, konnten uns auf dieses Spiel gut vorbereiten." Der Aulendorfer Übungsleiter ist sich bewusst, dass so ein Relegationsspiel für beide Teams nicht einfach ist, "aber ich denke, wir sind in der leichten Favoritenrolle, die wir auch gerne annehmen. Wir wollen nicht runter, wir wollen die Klasse halten."

Sieht man sich die Tabelle an, dann spielte die SG Aulendorf eine insgesamt schwierige, der SV Amtzell eine überaus erfolgreiche Saison. "Den Rückenwind wollen wir mit ins Spiel nehmen", sagt Alexander Mayer. Zwei Spieler aus der Formation vom Dienstag werden Mayer am Samstag Urlaubs- und Studiumsbedingt nicht zur Verfügung stehen, "wir werden umstellen müssen". Das ändert allerdings nichts am Vorhaben des SV Amtzell: "Wir wollen rauf", sagt Mayer.

Aufrufe: 015.6.2017, 16:18 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Klaus EichlerAutor