2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Ins Straucheln geraten: Der Frankfurter Verteidiger Kevin Richter (links) hat gegen den Altlüdersdorfer Mittelfeldspieler Stefan Gehring das Nachsehen.  ©FOTO Michael Benk
Ins Straucheln geraten: Der Frankfurter Verteidiger Kevin Richter (links) hat gegen den Altlüdersdorfer Mittelfeldspieler Stefan Gehring das Nachsehen. ©FOTO Michael Benk

Frankfurt scheitert früh

MIT VIDEO: SV Altlüdersdorf gewinnt gegen den 1. FC Frankfurt

Der 1. FC Frankfurt musste in der 2. Runde des Fußball-Landespokals eine 0:4 (0:1)-Schlappe einstecken. Das ist allerdings kein Drama angesichts des souverän auftretenden Oberligisten SV Altlüdersdorf.

Die Gäste aus Oberhavel hatten bei ihren beiden Anfangstreffern auch etwas Glück. Zuerst begeisterte Außenverteidiger David Koschnik seine Mannschaft und Fans mit einem 25-Meter-"Strich" von der linken Seite - ein Sonntagschuss förmlich aus dem Nichts heraus am Cup-Sonnabend. "Das warf unsere Konzeption über den Haufen und war Gift für die erhoffte Konter-Konstellation", ärgerte sich Frankfurts Chefcoch Frieder Andrich. Beim zweiten Tor nach Eckstoß hatten die Oderstädter Pech, als Owczareks Schuss an den linken Innenpfosten knallte und dann von Robin Grothes Fußrücken über die Linie kullerte.

Anfangs konnte der Spitzenreiter der Brandenburgliga die Partie noch einigermaßen offen gestalten gegen den "Dorfverein" aus Oberhavel, der da nur bei Eck- und Freistößen seine Gefahr andeutete. Ein Klassen-Unterschied zum Oberliga-Vierten war kaum erkennbar.

Nach Weitschussversuch (3.) erarbeitete sich Artur Aniol kurz vor der Pause eine echte Chance. Doch sein Heber von halbrechts über Tim Kleineberg und den herausstürzenden Torwart ging auch über die Latte (42.). Ansonsten blieb bei den Gastgebern in puncto Offensive vieles nur Stückwerk. Man leistete sich zu viele unpräzise Zuspiele und damit unnötige Ballverluste schon im Mittelfeld. Das aber ist zum großen Teil auch der taktischen Konzeption und der Stärke des Gegners geschuldet, der mit Tempo und druckvollem Spiel solche Fehler geradezu heraufbeschwor.

SVA-Trainer Steffen Borkowski (50) hatte den 1. FCF beim Auftakt in Oranienburg (5:0) beobachtet und erkannt: "Das ist eine spielstarke Mannschaft, die man nicht zum Kreiseln kommen lassen darf." Und das tat der hoch motivierte Favorit mit zunehmender Zeit immer besser und wurde immer aggressiver. Die Gäste attackierten früh die Aufbaumühen der Frankfurter. Da musste selbst ein Spielgestalter wie Marcel Georgi blass bleiben, weil ihm immer zwei Mann gewissermaßen auf den Füßen standen.

Leid tun konnten einem auch Philipp Reschke. Der junge Schlussmann hatte neben den Rettungstaten gegen Jack Krumnow (52.) und Moris Fikic (87.) seine solide Schule beweisen müssen, schluckte dennoch vier "Kirschen". Eine davon ging nur über zwei Stationen: vom weiten Torabschlag hin zum rechts startenden Einwechsler Sebastian Gigold mit gefühlvollem Heber über Reschke. Das war der Schlusspunkt nach dem Lattentreffer von Stefan Reich. "Kampfschwein Siggi", wie ihn Mitspieler liebe- und respektvoll nennen, hat jetzt die Bestmarke von Sven Theis hinsichtlich der Pflichtspieleinsätze für den 1. FCF und Vorgänger Viktoria übertroffen (257).

0:4 hört sich deklassierend an, ist aber eher als Cup-Normalität einzustufen gegen die ballsicheren und immer angriffslustigen Gäste. "Es kam nicht zum echten Pokalfight und zur erhofften Überraschung", bedauerte Andrich. Der Oberligist ist derzeit eben noch eine Nummer zu groß. "Das sollte auch unsere momentane Spitzenstellung in der Brandenburgliga etwas relativieren", fordert der Coach Realitätssinn. "Bäume wachsen nicht bis in den Himmel."

Frankfurt: Reschke - Haußler, Hildebrandt, Richter, Felix Matthäs - Begier (77. Reich), Garling - Georgi, Grothe (65. Pawlowicz), Fiebig (65. Bernwald) - Aniol - Trainer: Andrich

Altlüdersdorf: Itri - Russow, Stoeter, Kleineberg, Koschnik - Gehring - Marten, Owczarek (61. Fikic), Tsiatouchas, Krumnow (73. Kalyoncu) - Salhab (81. Gigold) - Trainer: Borkowski

Schiedsrichter: Stefan Richter (Ragow) - Zuschauer: 200

Aufrufe: 07.9.2014, 21:08 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor