2024-04-25T14:35:39.956Z

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– Foto: imago images

Amateurfußball bis August anhalten: Die beste Idee

Kommentar zur Idee der Verbände, wegen der Corona-Krise die Saison einzufrieren und später weiterspielen zu lassen

Das Murren an der Basis über fehlende Antworten auf die Frage, wie es im Amateurfußball weitergeht, ist in den letzten Tagen lauter geworden. Dass die Verbände Zeit brauchten, um in dieser Ausnahmesituation Ideen zu entwickeln, liegt aber in der Natur der Sache.

Hallensportarten wie Basketball, Tischtennis, Volleyball oder Handball traf die Coronakrise ebenso hart und unvorbereitet wie den Fußball – aber in einer anderen Lage. Die alte Saison war zum Ausbruch des Virus fast beendet, Start der neuen Spielzeit ist erst tief im Herbst. Daher war es hier trotz einiger Härtefälle leichter und gerechter, mit dem Abbruch plus Wertung Fakten zu schaffen als im Fußball, den der Spielstopp mitten in der laufenden Saison trifft.

Der Plan der Verbände, bis mindestens Mitte August innezuhalten und bei Freigabe erst die alte Saison fertigzuspielen, ist für alle Amateurkicker nun die beste Idee. Sie vermeidet vielfache Ungerechtigkeit bei der Wertung einer nur halb gespielten Runde, schafft Planungssicherheit für alle und gibt Spielraum für den Rückkehrtermin im Breitensport Fußball, für den die – von Verbänden unkalkulierbare – Entwicklung der Coronakrise maßgeblich ist.

Zwei Probleme, die folgen, sind durchaus groß, aber lösbar: Für das gewohnte Aufrücken der Jugendspieler in die neue Altersklasse zum Juli braucht es eine einheitliche Linie – genau wie für Sommer geplante Vereinswechsel. Hier muss der DFB deutschlandweit Regeln finden, die finanzielle Schäden und das Sterben von Teams oder ganzen Vereinen so niedrig wie möglich halten. Nötig ist andererseits auch hohe Kompromissfähigkeit und Solidarität der Klubs und Kicker.

Ob der Profibetrieb hier bald Orientierung geben kann? Im Grundsatz steht er im selben Spannungsfeld. Aber finanziell und terminlich unter noch viel größerem Druck.

Aufrufe: 020.4.2020, 09:30 Uhr
Benjamin Kraus / NOZAutor