2024-04-15T13:50:30.002Z

Ligabericht
Da steckt was quer: Der Waldalgesheimer Jonas Becker (rechts) wird von Zeiskams Philipp Mees gestört.	Foto: Edgar Daudistel
Da steckt was quer: Der Waldalgesheimer Jonas Becker (rechts) wird von Zeiskams Philipp Mees gestört. Foto: Edgar Daudistel

Ein paar Prozent zu wenig

ALEMANNIA WALDALGESHEIM Fußball-Verbandsligist verliert zur Kerb gegen Jahn Zeiskam 1:2

Waldalgesheim. Es flogen Wasserflaschen, es wurde geflucht und vor Enttäuschung gegen die Bande getreten. Irgendwo musste der Frust der Verbandsliga-Fußballer des SV Alemannia Waldalgesheim ja auch hin. 1:2 (1:1)-Heimniederlage gegen Jahn Zeiskam – und das auch noch am Kerbewochenende. Klar, dass das an der Waldstraße keiner gebrauchen konnte.

„Uns hat irgendwie der letzte Punch gefehlt“, gab Alemannia-Kapitän Marcel Fennel hinterher zu Protokoll, der zudem einräumte, dass seine Mannschaft „fünf bis zehn Prozent“ weniger auf den Rasen gebracht hatte. Ähnlich sah das Teamkollege Patrick Walther, der dem Gegner den größeren Willen attestierte: „Die wollten den Sieg ein paar Prozent mehr. Wir haben uns ein bisschen die Butter vom Brot nehmen lassen.“

Dabei waren die Platzherren gut in die Partie gekommen. Schon in der neunten Minute durfte gejubelt werden. Nach einem schnellen Angriff über rechts flankte Marius Breier scharf in die Mitte, fand dort Konstantin Ludwig, der im ersten Versuch noch an Jahn-Keeper Steffen Hess scheiterte, im zweiten dann aber doch noch die Kugel im Netz versenkte.

„Wir sind gut in die Partie reingekommen, haben dann aber aufgehört Fußball zu spielen“, beschrieb Alemannia-Trainer Patrick Joerg das nun Folgende. Besonders die linke Abwehrseite der Waldalgesheim erwies sich als anfällig. Dort setzte sich Zeiskams Engin Koc gegen Julius Haas durch, bediente in der Mitte den völlig blank stehenden Philipp Mees – 1:1 (17.). Der Rest der ersten Halbzeit war ein bisschen vogelwild. Haufenweise Ballverluste auf beiden Seiten, wenig Struktur auf dem Platz. Dennoch hätte die Alemannia zur Pause führen müssen. Konstantin Ludwig spielte Marius Breier glänzend frei, doch der schoss Keeper Hess an (44.). Zuvor hätte Jonas Becker die Innenseite seines linken Fußes benutzen müssen, statt den Außenrist des rechten (38.).

Nach der Pause entwickelte sich ein Abnutzungskampf. Die Alemannia probierte es mit langen Bällen auf Angriffs-Alleinunterhalter Timo Riemer, der sich an der gut gestaffelten Gästeabwehr aufrieb. Hier machte sich das Fehlen von Konstantin Sawin schmerzlich vermisst. Zudem rückten die Waldalgesheimer nicht schnell genug nach, so dass Zeiskam stets Zeit blieb, sich zu sortieren. Die Konsequenz aus fünf Spielen in nur zwei Wochen? „Ich weiß nicht, ob man das auf die englischen Wochen schieben kann“, wollte Patrick Joerg die jüngste Belastung nicht als Begründung heranführen. Und normalerweise wäre die Partie unentschieden ausgegangen. Auch weil Alemannia-Keeper Pasquale Patria einen Foulelfmeter parierte. Aber daraus wurde nichts. „Heute haben Kleinigkeiten entschieden“, fasste Marcel Fennel die 90 Minuten zusammen. Diese Kleinigkeit war aus Waldalgesheimer Sicht ein Ballverlust im Mittelfeld. Plötzlich waren die Zeiskamer in Überzahl. Engin Koc bediente Alexander Schneider. Und der ließ Patria aus 16 Metern keine Chance (82.). „Wir sind nicht in die Tiefe gekommen und haben den Gegner unnötigerweise wieder stark gemacht“, sagte Patrick Joerg zur ersten Heimniederlage der Saison. Da war es auch kein Trost, dass Jahn Zeiskam nicht von Pappe war. Eine Pleite am Kerbewochenende ist eben besonders bitter.

Alemannia Waldalgesheim: Patria – Haas (69- Schmidt), Gänz, Fennel, Förstel (58. Braun) – Walther – Breier, Ludwig, Bilotta (72. Czerwionka), Becker – Riemer.

Jahn Zeiskam: Hess – Meyer, Bauer, Bottaccio, König – Thiede, Rapp – Mees, Koc, Seker (69. Schneider) – Biedenbach (90. Bohlen).

Schiedsrichter: Manuel Brell (Winnweiler).

Zuschauer: 204.

Tore: 1:0 Ludwig (9.), 1:1 Mees (17.), 1:2 Schneider (82.).

Bes. Vorkommnis: Patria (Waldalgesheim) pariert Foulelfmeter von Thiede (63.).

Aufrufe: 027.8.2017, 13:00 Uhr
Volker BuchAutor