2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview der Woche
Rechnet Waldalgesheim große Chancen im Kampf um den Aufstieg aus: Michael Widera
Rechnet Waldalgesheim große Chancen im Kampf um den Aufstieg aus: Michael Widera – Foto: Ig0rZh-stock.adobe/Haage

Auf der Welle weiterreiten

Nachspielzeit mit Michael Widera +++ Der Stürmer des SV Alemannia Waldalgesheim spricht über seine Treffsicherheit, über den Aufstieg und das kommende Pokal-Duell gegen Dudenhofen

Rheinhessen. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Waldalgesheims Michael Widera. Der 24-jährige Top-Torschütze der Verbandsliga Südwest erklärt, wie er bereits jetzt mehr Tore auf dem Konto haben kann als manche Vereine der Liga insgesamt und weshalb man in Waldalgesheim noch eine offene Rechnung mit dem kommenden Gegner im Pokal, dem FV Dudenhofen, hat. Was ihn darüber hinaus am Umfeld des Vereins fasziniert und wie seine Prognose für die Zukunft lautet, verrät Widera im FuPa-Interview.

FuPa: Michael, aktuell stehst du mit 15 Treffern an der Spitze der Torschützenliste und hast bislang schon vier Dreierpacks, den letzten am vergangenen Wochenende gegen Pirmasens, erzielt. Wie fühlt sich das für dich an?

Michael Widera: Es ist einfach ein Top-Gefühl. Irgendwo ist das jetzt auch die Belohnung für die harte Arbeit und das Training. Es ist schön, jetzt die Früchte dafür zu ernten. Auf so einer Welle will man dann natürlich auch so lange wie möglich weiterreiten.


Was ist deiner Meinung nach der Grund für deine aktuell überragende Form?

Ich glaube, wir haben letzte Saison eine sehr gute Spielzeit absolviert. Für die kommende Saison haben wir uns viel vorgenommen und außerdem fühle ich mich in der Mannschaft sehr wohl. Ich spüre einfach das Vertrauen vom Trainer, deshalb läuft es bei mir momentan auch so gut.


Arbeitest du auf den Titel des Torschützenkönigs hin?

Wenn man so in eine Saison startet wie ich, dann erwartet das natürlich jeder. Ich mache mir aber keinen Druck. Ich wäre auch nicht traurig, falls es damit am Ende nicht klappen sollte. Die Hauptsache ist, dass es auch weiterhin so gut bei uns als Mannschaft läuft. Ich stelle meine eigenen Ziele hinter die des Teams. Aber ich helfe natürlich auch mit jedem Tor der Mannschaft, von daher lassen sich also beide Ziele wunderbar miteinander verbinden.


Ihr seid aktuell noch ungeschlagener Tabellenführer. Habt ihr damit vor der Saison gerechnet und ist der Aufstieg schon ein Thema bei euch?

Letzte Saison sind wir Dritter geworden und es war eigentlich klar, dass, wenn wir in der Form zusammenbleiben, wir auf jeden Fall oben mitspielen werden. Wir wollen es jetzt möglichst bis zum letzten Spieltag offen halten und oben mitmischen. Uns ist natürlich auch allen bewusst, dass wir tatsächlich gute Chancen auf den Aufstieg haben, wenn es so weiterläuft. Das spürt man auch, wenn man bei uns auf den Platz oder in die Kabine kommt. Das schweißt dann nochmal zusammen.


Was läuft aktuell besser als in der letzten Spielzeit, in der ihr den Aufstieg knapp verpasst habt?

Die Mannschaft hat sich im Vergleich zur Vorsaison definitiv weiterentwickelt. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und verfallen auch nicht mehr so leicht in Panik, falls es mal nicht läuft. Wir wissen nämlich, dass wir immer ein Tor schießen können. Da hat auch einfach eine enorme Entwicklung vom Kopf her stattgefunden. Es überwiegt also die Motivation und die Einstellung, immer bereit zu sein, und das sind dann auch die Gründe, warum es diese Saison nochmal besser läuft.


Gab es Abgänge zu beklagen und wurde das Team durch externe Neuzugänge verstärkt?

Wir sind wir im Kern zusammengeblieben und mussten daher auch niemanden groß ersetzen. Es sind aber auch ein paar neue Charaktere dazu gekommen. Wir haben uns auf jeden Fall nochmal punktuell verstärkt.


Wie gefallen dir das Umfeld und die Stimmung beim SV?

Das Umfeld ist wirklich top, das habe ich bisher so noch nie erlebt. Wir haben hier wirklich fast alles, einen eigenen Spind, einen Vorraum für Massagen und Fahrräder, auf denen man sich fit halten kann. Wenn man ins Training kommt, ist alles vorbereitet, die Klamotten liegen bereit. Amateurfußball läuft hier schon ziemlich professionell ab.


Mit welchen Erwartungen geht ihr in das kommende Pokalspiel gegen Oberligist Dudenhofen?

Mit denen haben wir ja noch eine kleine Rechnung offen (lacht). Die haben uns ja letzte Saison den zweiten Platz weggeschnappt. Ich denke, wir brauchen uns in unserer momentanen Verfassung nicht zu verstecken. Es wird definitiv ein interessantes und schweres Spiel, aber da wir den Gegner kennen und uns gut vorbereiten, ist alles möglich.


In der Liga geht es für euch am Sonntag nach Rülzheim. Wie schätzt du eure Chancen ein?

Der SV war schon immer ein unangenehmer Gegner, das weiß ich noch aus meiner Zeit bei Bodenheim. Es erwartet natürlich jeder, dass wir das gewinnen. Allerdings sieht es einfacher aus, als es sich dann gestaltet. Wir sind aber mittlerweile soweit, die Favoritenrolle anzunehmen und fahren natürlich mit der Absicht nach Rülzheim, drei Punkte zu holen. Mit dieser Einstellung gehen wir jedes Spiel an.

Aufrufe: 02.10.2019, 13:30 Uhr
Jan Lucas FrengerAutor