2024-04-24T13:20:38.835Z

Pokal
Torgefährliche Nationalspielerin: Simone Laudehr traf im Bayern-Trikot in der Frauen-Bundesliga bereits vier Mal. Eibner
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DfB-Pokal: Alberweiler heiß auf Mega-Duell

SV Alberweiler gegen den FC Bayern München

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Am Samstag (15 Uhr) treffen die Fußballerinnen des SV Alberweiler in der 2. Runde des DFB-Pokals auf den deutschen Vizemeister FC Bayern München. Für den Drittliga-Verein ist es das größte Spiel der Vereinsgeschichte.

David gegen Goliath – dieses Fußball-Duell lockt so viele Zuschauer in die Hessenbühl-Arena in Alberweiler wie noch nie zuvor. Für das DFB-Pokalspiel der 2. Runde lassen sich einige Superlative finden. Denn die Fußballerinnen des SV Alberweiler haben das große Los gezogen und empfangen am Samstag (15 Uhr) keinen geringeren wie den deutschen Vizemeister FC Bayern München.

Dabei könnte die Vereinsbasis, in der mit Leidenschaft gekickt wird, nicht unterschiedlicher sein. Beschauliches Alberweiler gegen Weltstadt München. Doch so große Unterschiede will Alberweiler-Trainer Peter Kalmbach gar nicht ausmachen. „Wir wollen die Euphorie aus der Liga mitnehmen und haben das Publikum im Rücken“, sagt er. Denn sein Team ist als Aufsteiger in die dritthöchste Spielklasse, die Regionalliga Süd, noch ohne Punktverlust und steht nach vier Spieltagen an der Tabellenspitze. Der Saisonstart übertraf die Erwartungen aller Verantwortlichen im Verein, denn nicht wenige Aufsteiger scheitern schon an den Belastungen der langen Auswärtsfahrten. Dieselbe Taktik wie in der eigenen Liga will Trainer Kalmbach auch gegen den haushohen Favoriten wählen. „Gleichwohl wissen wir natürlich, dass da ein großer Gegner auf uns zu kommt, aber auch ich weiß genau, was meine Mannschaft kann“, gibt er sich alles andere als kleinlaut. Ein Erfolgsrezept des SVA ist, dass die meisten Spielerinnen schon überaus erfolgreich in der B-Juniorinnen-Bundesliga zusammen gespielt haben. Von außen wurde der Kader nur punktuell verstärkt.

Rituale bleiben

Die Abläufe am Spieltag will Peter Kalmbach dabei wie bei jedem Regionalliga-Heimspiel beibehalten. Auch im Training war nichts anders. „Aber dort merkt man schon in den letzten Tagen, wie der Konkurrenzkampf nochmal zu genommen hat. Jede Spielerin will von Beginn an dabei sein“, so der SVA-Coach. Dass beim FC Bayern München etliche Nationalspielerinnen im Kader stehen, wissen alle, doch das „soll nicht zu viel Anspannung erzeugen, sondern eher motivieren“. Die vielen Fans der Grün-Weißen – es werden knapp 3000 Zuschauer erwartet – sieht Peter Kalmbach als Vorteil für seine Mädels. „Die Bayern sind so eine Kulisse wie bei uns gar nicht gewohnt und meine Mannschaft muss es positiv nutzen“.

Während der SV Alberweiler bis zum Spiel seit 13 Tagen ohne Pflichtspiel ist, bestritten die Frauen des FC Bayern in derselben Zeit schon drei Partien. Nach dem 4:0-Auswärtssieg am Wochenende bei der TSG Hoffenheim, war die Mannschaft nach London gereist. Dort ging es am Mittwochabend im Sechzehntelfinale der Champions-League gegen den FC Chelsea, Tabellenführer der englischen Premier-League. „Wir befinden uns in zwei intensiven englischen Wochen mit Spielen in allen drei Wettbewerben, wie fit meine Mannschaft da nach Alberweiler kommt, werden wir noch sehen“, sage Bayerns Trainer Thomas Wörle.

Wörle zollt Respekt

Die Erfolge, die der Gegner in den jüngsten Jahren feierte, blieben dem Cheftrainer nicht verborgen. „Wir werden es mit einem sehr starken und euphorisierten Gegner zu tun haben“, sagte er. Wörles Mannschaft ist nach einem großen personellen Umbruch mit drei Erfolgen und einer Niederlage in die neue Spielzeit der Frauen-Bundesliga gestartet. Mit Lineth Beerensteyn (2 Tore) und Jill Roord wechselten zwei starke Mittelfeldspielerinnen, die im Sommer mit der Niederlande den EM-Titel holten. Aktuell beste Bayern-Torschützin ist Nationalspielerin Simone Laudehr (3 Tore), letztjährige Torschützenkönigin Mandy Islacker (vom 1. FFC Frankfurt gewechselt) könnte noch zuschlagen – hoffentlich nicht in Alberweiler.

Aufrufe: 05.10.2017, 09:06 Uhr
SWP / Maurice GlienkeAutor