2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
– Foto: Andreas Hannig

Wo Hartmut Mattfeldt ist, da ist Erfolg

Über den in den Landkreisen Harburg und Stade bekannten Erfolgstrainer des TSV Elstorf

ELSTORF. Wo er ist, da ist Erfolg. Darauf angesprochen, reagiert Trainer Hartmut Mattfeldt zurückhaltend. Er steht ungern im Vordergrund. Das behält er seinen Fußballern vor. Der TSV Elstorf feiert im besten Fall die Meisterschaft in der Bezirksliga.

Nach zehn Spielen in der Bezirksliga Lüneburg 2 steht der TSV Elstorf noch ungeschlagen an der Tabellenspitze und hat dabei ein Spiel weniger bestritten als die Verfolger. Trotz der Vizemeisterschaft in der vergangenen Saison mit 73 Punkten, als der TSV auch mit immens viel Verletzungspech zu kämpfen hatte, war damit nicht zu rechnen. Die Liga ist stärker und ausgeglichener geworden, vor allem durch die Absteiger TSV Winsen/Luhe und TV Meckelfeld. Davor warnte Hartmut Mattfeldt vor der Saison. Er kennt die Mechanismen.

Die Erwartungen, dass ein souveräner wie unglücklicher Vizemeister nun zwangsläufig wieder um die Meisterschaft spielt, kommen im Umfeld zwangsläufig auf. „Wir sind aber tatsächlich besser und reifer geworden“, sagt Mattfeldt bezüglich der Momentaufnahme und lobt zugleich „seine Jungs“, die weiter „sehr motiviert“ sind. Zudem habe er sich bemüht, den Kader breiter sowie qualitativ besser aufzustellen. Das sei ihm gelungen. „Ein bisschen Erfahrung habe ich ja“, sagt der 58-Jährige.

– Foto: Rolf Schmietow

Mit Mattfeld zum Pokalsieg

In den Neunzigerjahren trainierte Hartmut Mattfeldt den VfL Kutenholz und den TSV Eintracht Immenbeck. Mit beiden Mannschaften holte er den Pokalsieg und führte sie als Meister aus der Kreisliga in die Bezirksklasse. Dann wurde er erfolgreicher Jugendtrainer bei der SV Ahlerstedt/Ottendorf, trainierte die C-, B- und A-Jugend. Mit der B-Jugend war er seinerzeit schon mal in der Niedersachsenliga.

2005 übernahm er die erste A/O-Mannschaft, in zehn Jahren kam er drei Mal ins Finale des Bezirkspokals und gewann diesen zwei Mal, zudem wurde Mattfeldt mit A/O Meister in der Landesliga und stieg in die Oberliga auf. Der sofortige Wiederabstieg als Zwölfter war nur der damaligen Reform geschuldet, als die Niedersachsenligen Ost und West zusammengeführt wurden.

Einer der Besten

Carsten Dammann und Matthias Meibohm, die als immer treue A/O-Spieler und Leistungsträger nach der vergangenen Saison ihr Abschiedsspiel bekommen haben, hatten Mattfeldt schon in der Jugend als Trainer. „Hartmut war einer der besten, wenn nicht der beste Trainer, den ich hatte“, sagt Meibohm, „ein Topmensch und ein Toptrainer“. Mattfeldt lebe für den Fußball, er sei immer top vorbereitet, sowohl bei der Trainingssteuerung als auch vor Spielen, lobt Meibohm. „Nur bei der Motivation hat Hartmut manchmal über die Stränge getreten“, sagt Meibohm amüsiert und ergänzt: „Er war halt immer mit dem Herz dabei.“

Dammann, der aufgrund seiner Position nicht immer einer Meinung war mit Mattfeldt, sagt: „Eine kleine Schwäche war höchstens, dass er eine Zeit lang zu nah am Team war.“ Aber Mattfeldt habe auch selbst immer dazugelernt. „Er ist super ehrgeizig. Das Training war immer abwechslungsreich und modern“, sagt Dammann. Zudem sei Mattfeldt immer akribisch vorbereitet gewesen vor Spielen. „Er wusste von so gut wie jedem Gegenspieler die Namen und deren Stärken“, erzählt Dammann.

Mattfeldt, der sich an Wochenenden so viele Spiele wie möglich anschaut, legt viel Wert darauf, „jeden Gegner mindestens ein Mal live gesehen zu haben“. Die Details seien wichtig. „Wenn man die kennt, ist man im Vorteil“, sagt Mattfeldt, dennoch hat seine Mannschaft immer eine eigene Spielidee und Taktik.

Keine Waldläufe mehr

Taktisch fordern die Spieler heutzutage mehr Antworten, sagt Mattfeldt, die Spieler hinterfragen mehr. Das Spiel sei schneller geworden, die Fußballer sind besser ausgebildet als noch zu seinen Anfangszeiten. Die Trainingslehre hat sich komplett verändert. „Waldläufe lasse ich schon lange nicht mehr machen“, sagt Mattfeldt und lacht.

Stürmer Maik van Huffel, der nach seiner erfolgreichen A/O-Zeit (bis 2010, danach noch bei Güldenstern Stade und D/A in der Oberliga gespielt) nun seit 2016 beim TSV Elstorf ist, sagte beim damaligen Wechsel: Er wolle noch mal unter Hartmut Mattfeldt spielen. Der 36-Jährige ist beruflich eingespannt, hat mit seiner Erfahrung aber immer noch eine Topquote in der Bezirksliga. „Es gibt nur ganz wenige Trainer, die für Amateurfußball so viel Zeit investieren“, sagt van Huffel über Mattfeldt, diese Akribie schätze er sehr.

Mattfeldt sei in der Trainingsgestaltung durchdacht und abwechslungsreich und mache die Mannschaft dadurch stetig besser, zudem sei er auf jedes Spiel bestens vorbereitet, sagt van Huffel. „Außerdem hat er bei Spielern, die er holt, ein sehr gutes Näschen“, sagt van Huffel, ihn selbst habe er seinerzeit vom TSV Apensen zu A/O geholt.

Beim TSV Elstorf setzt Mattfeldt seine erfolgreiche Arbeit fort. Gleich im ersten Jahr schaffte er 2016 den sofortigen Wiederaufstieg als Meister in die Bezirksliga, es folgte der Klassenerhalt mit Platz 13, die Etablierung mit Platz 7 und zuletzt die Vizemeisterschaft trotz Verletztenmisere. Die Meisterschaft und der Landesliga-Aufstieg in dieser Saison passten bestens in die Mattfeldt’sche Trainer-Biografie. Allein dies auszusprechen, missfällt ihm freilich. Die Saison sei schließlich noch sehr lang. Am Sonntag (15 Uhr) steht erst mal die Pflichtaufgabe im Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten SC Vorwerk Celle an. Mattfeldt wird seine Mannschaft trotz Favoritenstellung akribisch einstellen.

– Foto: Andreas Hannig

Aufrufe: 018.10.2019, 10:00 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor