2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der SV 22 Zwiesel hat den Aufstieg in die Kreisklasse völlig überraschend geschafft F: Werner Steinert
Der SV 22 Zwiesel hat den Aufstieg in die Kreisklasse völlig überraschend geschafft F: Werner Steinert

Der steile Aufstieg des SV 22 Zwiesel

Vom Tabellenschlusslicht zum Kreisklassen-Aufsteiger: Wölfl-Truppe schafft Sensation

Vor einem Jahr wurden die Fußballer des SV 22 Zwiesel noch belächelt. Mit mageren 18 Punkten zierte man das Tabellenende der A-Klasse Regen/Zwiesel. Vor eineinhalb Wochen haben die Akteure um Antreiber Michael Ruderer mit fast unverändertem Personal nun den Aufstieg in die Kreisklasse geschafft.

"Das ist eine sensationelle Story", meint Aufstiegscoach Stefan Wölfl, der mit seinem Gefolge gleich drei Relegationsspiele bestreiten musste. In jedem Match ging es für die Rotwaldkicker in die Verlängerung, in der man stets das bessere Ende für sich hatte. "Ein kleiner Traum ist wahr geworden", erklärt der ehemalige Landesligakeeper spürbar stolz. "Stefan ist zweifelsohne der Vater des Erfolgs. Mit seinem Fachwissen und seiner hohen sozialen Kompetenz hat er ein Team geformt, dass dieses Highlight völlig unerwartet geschafft hat", bilanziert SV-Abteilungsleiter Jens Schlüter. Dabei hatte die Wölfl-Ära alles andere als gut begonnen. "Im ersten Jahr lief sportlich fast gar nichts zusammen. Bei jedem anderen Verein wäre ich wahrscheinlich entlassen worden", sagt Übungsleiter Wölfl leicht schmunzelnd. Doch unmittelbar nach der Horrorsaison legte das Kellerkind den Hebel um. "Mittelfeldspieler Sebastian Eder fand auf der Saisonabschlussfeier tolle Worte, welche die Mannschaft ungemein motiviert haben. Mit Manfred Zaglauer konnten wir zudem eine Top-Neuzugang an Land ziehen, der für eine Aufbruchstimmung sorgte. Die Jungs haben sehr fleißig trainiert, der Zusammenhalt war ohnehin immer schon vorbildlich", berichtet Wöfll.

Wölfl: »Die Mannschaft hat gelernt, das verlieren zu hassen.«


"Das Team hat erkannt, dass man für den Erfolg arbeiten muss"
, betont Fußballchef Schlüter, der selbst zu den Leistungsträgern im Team zählt. In den entscheidenden Relegationsspielen hatte man auch das notwendige Glück gepachtet. "Vor allem in der zweiten Partie gegen March hatten wir viel Massel", gibt Chefanweiser Wölfl zu, der bereits in der Winterpause seinen Abschied verkündete. "Ich werde Nachwuchstrainer bei meinem Heimatverein TSV Bodenmais und nehme dort meinen Sohn unter meine Fittiche", informiert Wölfl, der die Zeit beim SV 22 Zwiesel immer in guter Erinnerung behalten wird. "Das war einfach nur überragend. Die Mannschaft hat gelernt, das verlieren zu hassen. Früher war es den meisten Spielern relativ egal, ob wir gewonnen oder verloren haben. Dies hat sich im vergangenen Jahr grundlegend geändert." In der Kreisklasse wird es für Oldie Günter Hirtreiter und seine Mitstreiter aber alles andere als einfach. "Der Klassenerhalt käme einer erneuten Sensation gleich", weiß Spartenboss Schlüter, der aber grundsätzlich positiv gestimmt ist. "Wir haben keinen Druck und möchten für die eine oder andere Überraschung sorgen. Kanonenfutter wollen wir keinesfalls sein." Die Nachfolge von Stefan Wölfl tritt Ex-Oberligaspieler Andreas Wellisch an, der das Team schon in der Rückrunde als Spieler verstärkte. Neuzugänge kann man noch keine präsentieren, Jens Schlüter hofft aber, dass er bald Vollzug vermelden kann. "Wir möchten uns mit zwei, drei Spielern verstärken. Es sieht nicht schlecht aus, dass uns dieses Vorhaben gelingt."

Aufrufe: 025.6.2013, 15:57 Uhr
Thomas SeidlAutor